Katze abgeben

Katze abgeben
Klein Jack ist bei uns in gute Hände gekommen.

Du musst oder möchtest deine Katze bzw. ihre Kitten abgeben? Das ist immer hart. Aber wenn die Abgabe oder Weitervermittlung deiner Katze notwendig ist, dann ist es eben so. Sicher möchtest du nur das Beste für deine Katze und sie an einen guten Menschen vermitteln, welcher ihr ein gutes neues Zuhause bieten kann. Hier geben wir dir Tipps, wie du sichergehen kannst, einen passenden neuen Halter für deine Katze oder deine Kitten zu finden.

In Kürze zu: Katze abgeben
  • Du stehst vor der schwierigen Entscheidung, deine Katze oder ihre Kitten abzugeben, sei es aufgrund von Platzmangel, finanziellen Herausforderungen oder gesundheitlichen Problemen. Es ist wichtig, dies sorgfältig zu überdenken und das Wohl der Katze stets im Vordergrund zu behalten.
  • Es gibt mehrere Optionen für die Weitervermittlung: Du könntest deine Katze in ein Tierheim geben, an Privatpersonen abgeben, oder sie an Bekannte weitervermitteln. Es wird dringend davon abgeraten, sie auszusetzen, da dies sowohl moralisch als auch juristisch bedenklich ist.
  • Um sicherzustellen, dass deine Katze in guten Händen ist, kannst du potenzielle neue Besitzer um ein Bewerbungsschreiben bitten, in dem sie erklären, warum sie die Katze haben möchten und was sie ihr bieten können. Du kannst auch darauf bestehen, die Katze persönlich in ihr neues Zuhause zu bringen, um dir ein Bild von der Umgebung und den Lebensbedingungen zu machen.

Warum sollte ich meine Katze abgeben?

Manchmal geht es leider nicht anders. Die eigene Katze abzugeben ist selten leicht. Immerhin war sie eine ganze Weile Teil deines Lebens. Auch die Neugeborenen deiner Katze abzugeben, fällt dir vermutlich schwer. Du hast sie zwar noch nicht so lange, aber so ein Wurf heranwachsen zu sehen ist einfach nur wunderschön.

Rein rational muss das aber meistens sein, denn die Kleinen werden auch irgendwann groß, sozialisieren sich, entwickeln ihre Eigenarten, verlangen nach eigenen Katzentoiletten und so weiter. Da wird der Platz in der Wohnung schon mal eng und Streu sowie Futter brauchen sie ja dann auch in größeren Mengen. Hier erklären wir dir, wann es sinnvoll ist, eine Katze abzugeben und, wie du dabei am besten vorgehst.

Kitten abgeben

Das ist der klassische Fall. Katzen bringen ja nicht nur ein Kätzchen zur Welt, sondern gleich einen ganzen Wurf. Anfangs sind sie noch klein und brauchen nicht viel Platz. Wenn sie größer werden, wird es aber schnell mal eng und gewisse Kosten entstehen ja auch.

Wenn deine Katze Katzenkinder zur Welt bringt, stehst du vor der schwierigen Entscheidung, sie abzugeben oder nicht. Meistens muss es leider sein, auch wenn es sehr schwer fällt, so ein kleines Fellbündel in fremde Hände zu geben.

Als wir unseren Jack bekommen haben, war das so ein Fall. Die Familie wohnte in einer schönen und recht großen Wohnung, hatte Kinder und mehrere Katzen. Sie wollten sich von den Kitten eigentlich nicht trennen, haben dann aber rational entschieden, eines zu behalten und die anderen abzugeben. Es war eine schwere Trennung und sie haben sich sehr gefreut, als wir ihnen am Abend des Einzugs bei uns und ein Jahr später Bilder von dem kleinen Racker geschickt haben.

Für dich bedeutet das, dass du irgendwie versuchen solltest, dich so gut wie möglich um die Kleinen zu kümmern und trotzdem eine gewisse emotionale Distanz zu bewahren, sonst tut es sicher richtig weh, wenn sie weggegeben werden. Selbstverständlich bringst du sie auch für die Grunduntersuchungen am Anfang des Lebens zum Tierarzt.

Abgeben solltest du sie im Alter von acht bis zwölf Wochen. Früher solltest du sie in keinem Fall abgeben. Viel später aber auch nicht, da sie dann langsam eine Beziehung zwischen dir und ihnen sowie zwischen ihnen und ihren Eltern entwickelt. Wie du am besten vorgehst, um gute und neue Menscheneltern für deine Kitten zu finden, erklären wir weiter unten.



Erwachsene Katze abgeben

Eine erwachsene Katze abgeben zu müssen, ist sicherlich sehr hart. Schließlich war sie jahrelang ein Teil deines Lebens und sie liebt dich sicher auch. Außerdem hat sie ein festes Revier, welches sie bewachen muss.

Deine Katze solltest du nicht leichtfertig abgeben, eigentlich gibt es nur wenige Gründe dafür. Es kann sein, dass du mit der Zeit eine Tierhaarallergie entwickelst. Sollten keine Medikamente dagegen anschlagen, ist es wohl die beste Wahl, die Katze an jemand anderes zu vermitteln. Ihr leidet schließlich beide darunter. Du an den Symptomen und sie, weil du dich zumindest unterbewusst von ihr distanzierst, was sie mitbekommt, aber nicht versteht.

Der Unterhalt einer Katze ist nicht teuer. Auch mit ALG II kann man sich eine Katze leisten. Das wäre am falschen Ende gespart. Wenn du vor der Arbeitslosigkeit gutes Geld verdient und deine Katze verwöhnt hast, bekommt sie ab dann halt nur noch Discounterfutter, welches übrigens nicht nur oftmals billiger ist als Markenfutter, sondern auch hochwertiger. Sie wird das schon überleben.

Auch eine Behinderung ist nicht unbedingt ein Grund. Solltest du beispielsweise nach einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen sein, braucht deine Katze nicht darunter zu leiden. Eigentlich brauchst du deine Katze mehr denn je. Es gibt zahlreiche Hilfsmittel, mit denen auch Rollstuhlfahrer ohne zusätzliche Hilfe die Näpfe füllen können.

Selbst die Katzentoilette könntest du täglich reinigen, denn es gibt auch Katzentoiletten-Schüppen mit Teleskopstange, die es gebrechlichen oder im Rollstuhl sitzenden Menschen ermöglichen, sich um das Katzenklo zu kümmern. Wie du deine Katze weitervermittelst, wenn es wirklich nicht anders geht, erfährst du in den folgenden Abschnitten.

An wen gebe ich meine Katze ab?

Nun ist es beschlossen, deine Katze oder deine Kitten müssen den Haushalt verlassen. Aber wohin mit ihnen? Sie müssen ja irgendwo hin. Grundlegend gibt es nur drei Möglichkeiten. Du kannst sie aussetzen, was du niemals tun solltest, du kannst sie in ein Tierheim geben oder an Privatpersonen weitervermitteln, entweder an Bekannte oder Fremde.

Aussetzen

Aussetzen erwähnen wir nur, weil es eine theoretische Option ist. Das solltest du auf keinen Fall tun. Deine Katze ist ihr Heim gewohnt und hat es in der Wildnis äußerst schwer. Vielleicht wird sie zu einer der überzähligen Wildkatzen, die im Elend leben und nur Abfälle fressen. Besonders kleine Kitten darfst du nicht aussetzen, die überleben alleine keine drei Tage.

Es ist zwar nicht juristisch, aber in jedem Fall moralisch gesehen Mord. Wenn du dich schon zu diesem Schritt entscheiden solltest, dann setz sie wenigstens da aus, wo sie gefunden wird, beispielsweise in ihrem Transportkorb vor der Tür eines Tierarztes.

Tierheim

Das Tierheim ist die zweite Wahl. Im Tierheim zu leben ist nicht schön, aber immerhin bekommt die Katze medizinische Versorgung und genug zu futtern. Zudem besteht die Möglichkeit, dass sich ein anderer Mensch erbarmt und sie zu sich in ein neues Heim holt.

Um deine Katze in einem Tierheim abzugeben, brauchst du viel Zeit. Es ist nicht so, dass du quasi die Katze auf den Tisch stellen kannst, um dich dann umzudrehen und wieder zu gehen. Deine Katze muss untersucht werden und es gibt einige Formalitäten zu erledigen. Zudem sind die meisten Tierheime sowieso schon überlastet und nehmen neue Tiere nicht kostenlos auf. Wenn du zum Beispiel in Berlin eine Katze zum Tierheim bringst, kostet dich das 20 bis 250 Euro (Stand August 2019).

Privatpersonen

Das ist für deine Katze mit Sicherheit das Beste. Wir gehen einfach mal davon aus, dass du möchtest, dass deine Katze ein glückliches und erfülltes Leben hat. Du kannst deine Katze oder deine Kitten nur aus irgendeinem Grund nicht mehr behalten. Um deiner Katze Stress und Leid zu ersparen, solltest du sie an eine Privatperson vermitteln.

Aussetzen ist eigentlich keine Lösung und im Tierheim wird sie mehr oder minder nur versorgt. Sie hockt da und wartet, dass sie jemand mit nach Hause nimmt. Diesen Umweg kannst du vermeiden, indem du deine Katze direkt an einen anderen Menschen weitergibst. Bestenfalls bekommst du auch noch etwas Geld dafür. Das ist zwar keine Kompensation für den emotionalen Verlust, aber Geld zu bekommen ist besser, als kein Geld zu bekommen.

Bei unserem Jack war es im Grunde ähnlich. Die Halter wollten nur 50 Euro für die Arzt- und Futterkosten, die bis zur Abgabe angefallen sind. Ginny haben wir umsonst bekommen, da die Übergangshalter sie nicht behalten konnten.

So findest du ein neues Heim für deine Katze

Wenn du deine Katze an Bekannte abgibst, brauchst du nichts zu beachten. Du kennst die Person und kannst einschätzen, wie gut es deiner Katze bei ihr gehen wird. Schwieriger ist es, wenn du sie an eine fremde Person vermittelst. Dann hast du nur wenig Zeit, eben dieses einzuschätzen. Wir haben einige Tipps für dich, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der neue Halter wirklich gut zu deiner Katze oder deinen Kitten ist. Aber selbst, wenn alle Kriterien zutreffen, gibt es keine Garantie, dass deine Erwartungen auch erfüllt werden.

Fangen wir damit an, wie du einen neuen Halter findest. Vielleicht hast du eine Katze, die sehr verschmust und lieb ist, weswegen sie sich gut für ältere Menschen eignet. Oder du möchtest einfach einem älteren Menschen eine Freude machen, damit er eine treue Fellfreundin bekommt. Der Hintergrund des Gedankens ist, dass sich ältere Menschen oft allein sind und sich besonders gut um ihren Schützling kümmern.

Und keine Sorge um die Zukunft, in den meisten Altersheimen sind Katzen erlaubt. Wenn die Person irgendwann mal ins Heim kommt, wird sie die Katze höchstwahrscheinlich zumindest solange behalten können, wie sich zumindest rudimentär um sie kümmern kann. Niemand sollte einem alten Menschen seine Katze wegnehmen dürfen.

In diesem Fall empfehlen wir dir, einen Zettel an die „Biete / Suche“-Tafeln umliegender Supermärkte zu hängen. Diese werden immer noch genutzt, aber eben vor allem von älteren Personen, für die das Internet immer noch Neuland ist. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein älterer Katzenfreund meldet, relativ hoch. Du kannst auch ein Inserat im Kleinanzeigen-Teil einer lokalen Tageszeitung aufgeben, die von der Generation Internet kaum mehr gelesen werden.

Ansonsten bleibt natürlich der aktuelle Klassiker, nämlich das Internet. Es gibt zahlreiche Online-Kleinanzeigenmärkte wie eBay-Kleinanzeigen, Quoka oder Kalaydo, bei denen du kostenlose Kleinanzeigen inserieren kannst. Nun ist das Internet ein relativ anonymer Raum, wie kannst du dann erkennen, wer gut zu deiner Katze sein könnte und wer nicht?

Biete deine Katze nicht kostenlos an. Jemand, der sich nur für „kostenlose“ Katzen interessiert, wäre mir nicht geheuer. Ein verhältnismäßig geringer Preis von bspw. 50 Euro sollte schon drin sein. Wer bereit ist, zu bezahlen, dürfte auch bereit sein, sich um das Tierchen zu kümmern.

Ansonsten mach es wie die Menschen, von denen wir Jack bekommen haben. Natürlich haben sie das Kitten samt Bild vorgestellt und einen kleinen Text geschrieben. Schlau war aber, dass sie so etwas wie ein Bewerbungsschreiben haben wollten. Man sollte schreiben, warum man den kleinen Mann haben möchte und was man ihm zu bieten hat. Aus den diversen Anschreiben haben sie sich dann zum Glück für uns entschieden. Auf Mails nach dem Motto „wann kann ich den abholen?“ haben sie nicht reagiert und das solltest du genauso halten.

Ein weiteres gutes Zeichen ist es, wenn der Interessent das Kitten vorher schon mal treffen möchte. Das zeugt von wirklichem Interesse und hat den Vorteil, dass du die Person etwas kennenlernen kannst, bevor du ihr dein Kätzchen anvertraust.

Du kannst auch darauf bestehen, dass die Katze nicht abgeholt wird, sondern, dass du sie in ihr neues Heim bringst. Ist der Interessent dazu nicht bereit, solltest du ihn absägen. Vor Ort kannst du dir ein Bild von ihrem neuen Revier machen und wenn dir die Person oder der Zustand der Wohnung nicht gefällt, nimmst du die Katze einfach wieder mit.

Alternativ kannst du auch selbst aktiv auf die Suche nach einem neuen Halter gehen. Auf diese Weise haben wir Ginny bekommen. Wir hatten ein Inserat eingestellt, in welchem wir einen Spielgefährten für Jack suchten, da er kein Typ ist, der gerne stundenlang alleine ist. Daraufhin meldete sich eine Familie, die Ginny nach dem Tod ihres Halters provisorisch bei sich aufgenommen hat und sie nicht behalten konnte.

Sie haben uns aktiv angeschrieben, wir haben uns etwas ausgetauscht und dann kamen sie mit ihr vorbei. Es war ihnen egal, dass wir jetzt nicht gerade unglaublich viel Fläche hatten, sie wollten nur sehen, ob Ginny sich bei uns wohlfühlen könnte.

Wenn du deine Katze nicht akut und so schnell wie möglich loswerden musst, ist das wohl der beste Weg, bei dem du auch weißt, dass sie in gute Hände kommt. Eine Garantie gibt es natürlich nie, aber wer sich auf all das einlässt, wird zumindest mit höchster Wahrscheinlichkeit gut auf deine Mieze aufpassen.

Carsten
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