Verhaltensstörungen bei Katzen

Nicht jedes unerwünschte Verhalten ist eine Verhaltensstörung. Foto: Christine Numrich

Katzen verhalten sich oft merkwürdig, aber deswegen lieben wir sie ja. Manche Katzen legen jedoch ernsthafte Verhaltensstörungen an den Tag, was das friedliche Zusammenleben im Katzenhaushalt schwer belasten kann. Wir möchten dir hier erläutern, was es mit Verhaltensstörungen bei Katzen auf sich hat, wie sie entstehen können und was du tun kannst, um dir und deiner Katze zu helfen.

Was genau sind Verhaltensstörungen bei Katzen?

Allgemein liegt eine Verhaltensstörung dann vor, wenn das Verhalten einer Katze signifikant vom erwarteten bzw. normalen Verhalten abweicht. Gemeint ist hier eine dauerhafte Abweichung. Wenn deine Katze gelegentlich mal komplett unvorhersehbar reagiert, ist sie noch lange nicht verhaltensgestört.

In Kürze zu: Verhaltensstörungen bei Katzen
  • Verhaltensstörungen bei Katzen können sowohl ernsthafte Auffälligkeiten als auch normale, aber unerwünschte Verhaltensweisen sein, die oft auf Missverständnissen oder Erziehungsfehlern beruhen.
  • Häufige Verhaltensweisen, die fälschlicherweise als Störungen angesehen werden, sind Unsauberkeit, Kratzen an Möbeln, nächtliche Aktivität und das Mitbringen toter Tiere, die meist natürliche Verhaltensmuster darstellen und durch angemessene Maßnahmen korrigiert werden können.
  • Ernstzunehmende Verhaltensstörungen wie aggressives Spiel, Angriffe auf Menschen, Angstprobleme, selbstverletzendes Verhalten, Pica-Syndrom und Zwangsverhalten erfordern oft professionelle Hilfe und sollten nicht als böswilliges Verhalten der Katze interpretiert werden, sondern als Symptome für tieferliegende Probleme.

Deine Katze hat ihre eigenen Macken und Marotten und wenn sie mal komplett unerwartet reagiert, hat sie sich vielleicht auch einfach nur erschreckt oder ablenken lassen. Eine Verhaltensstörung liegt erst dann vor, wenn sie regelmäßig so reagiert und es die allgemeine Lebensqualität negativ beeinflusst.

Problemkatzen: Echte und normale Verhaltensstörungen

Das Problem der Verhaltensstörung beginnt schon bei der Definition bzw. der Verwendung des Wortes. Es gilt zu unterscheiden zwischen ernsthaften Verhaltensauffälligkeiten und Verhalten, welches für Katzen normal ist, von denen sich der Halter aber trotzdem gestört fühlt.

„Normale Verhaltensstörungen“

Es gibt bestimmte Verhaltensweisen von Katzen, die von ihren Haltern gerne mal als Störung gedeutet werden. Das ist in der Regel ein unerwünschtes Verhalten, welches aber ganz normal ist. Meistens handelt es sich dabei um Missverständnisse oder ganz einfach um Erziehungsfehler.

Wer schon lange mit Katzen zu tun hat, weiß, dass es häufig so wirkt, als würden sich im Gehirn einer jeden Katze ein paar Drähte berühren, die sich nicht berühren sollten. Ein Beispiel ist die Katze, die neben einem sitzt, einem auf einmal die Pfote aufs Bein haut und sofort auf Maximalgeschwindigkeit beschleunigend aus dem Zimmer rennt.

Die meisten nervigen Verhaltensweisen kann man Katzen allerdings abgewöhnen, denn oft sind die Probleme hausgemacht. Nun möchten wir auf ein paar sogenannte Verhaltensstörungen eingehen, die gar keine sind.

Unsauberkeit

Es ist natürlich hochgradig störend, wenn deine Katze ihr kleines oder großes Geschäft nicht in der Katzentoilette abwickelt. So etwas macht aber so ziemlich keine Katze mit Absicht. Eine Ausnahme ist der altbekannte Protestschiss, mit dem deine Katze dir mitteilen möchte, dass sie ein neues Möbelstück oder so etwas nicht mag. In der Regel ist das aber eine einmalige Sache.

Wenn deine Katze unsauber wird, hat das immer einen Grund. Ein ganz profaner Grund kann sein, dass ihr die Katzentoilette nicht sauber genug ist. Vielleicht hast du die Toilette ja auch umgestellt oder verwendest ein anderes Katzenstreu als gewöhnlich. Das ist dann keine Verhaltensstörung, das ist vielmehr eine Botschaft an dich, dass sie damit nicht einverstanden ist.

Sollte eine gründliche Reinigung der Toilette oder die Wiederherstellung des Ursprungszustands (Alter Ort, bekanntes Streu etc.) das Problem nicht beheben, solltest du mit deiner Katze zum Tierarzt gehen. Möglicherweise ist sie krank oder ihr tun die Gelenke weh, sodass sie Schmerzen hat, wenn sie versucht, in die Toilette zu steigen.

Weitere Infos findest du in unserem separaten Artikel über Unsauberkeit.

Bei dieser Problematik empfehlen wir dir außerdem unsere Rubrik über das Entfernen von Urin, Kot, Erbrochenem etc.

Kratzen an Möbeln

Man sagt, wenn man sich eine Katze ins Haus holt, halbiert sich die Haltbarkeitsdauer all seines Besitzes. Ganz so hart ist das natürlich nicht, aber wenn deine Katze an Möbeln oder Tapeten kratzt, ist das nicht in Ordnung.

Die Krallen werden am Kratzbaum gewetzt, denn dafür ist er schließlich da. Wenn deine Katze das nicht macht, ist sie nicht verhaltensgestört, sie hat es nur nicht begriffen. Einer Katze muss man von Anfang an beibringen, dass für so etwas der Kratzbaum da ist. Deine Katze meint das nicht böse, sie schlägt ihre Krallen nicht in dein Sofa, um es kaputt zu machen. Sie wetzt einfach ihre Krallen daran, weil sie gelernt hat, dass das in Ordnung ist.

Wenn du sie dafür bestrafst, wird sie das nicht verstehen. Es ist ja auch eine Art Aufmerksamkeit und wenn deine Katze gelernt hat, dass sie durch dieses Verhalten Aufmerksamkeit bekommt, dann ist das Mittel zum Zweck. Um sie dazu zu bringen, ihre Krallen am Kratzbaum zu schärfen, solltest du konsequent eingreifen, wenn sie sich zum Beispiel am Sofa zu schaffen machst.

Du sagst bestimmend „Nein“, nimmst sie hoch und setzt sie zum Kratzbaum. Immer, wenn du sie dabei erwischst, dass sie ihre Krallen am Kratzbaum wetzt, belohnst du sie dafür mit Streicheleinheiten oder auch mal einem Leckerchen. So lernt sie, dass das erwünschtes Verhalten ist, mit dem sie sich eine Belohnung verdienen kann.

Vielleicht mag sie den Kratzbaum auch nicht oder er ist ihr zu klein. Kratzt sie dir beispielsweise die Tapete kaputt, kannst du Kratzbretter anbringen. Dann kann sie wie gewohnt kratzen, nur eben am Brett und nicht an deiner Tapete.

Nächtliche Ruhestörung

Katzen nehmen nur bedingt Rücksicht auf das menschliche Schlafbedürfnis. Wenn sie aktiv sind, dann sind sie aktiv. Dann wird gerannt, gespielt, geklettert und miaut als wären sie alleine in der Wohnung. Für dich ist so ein Verhalten vermutlich eher störend, wenn wie sollst du erholsam schlafen können, wenn deine Katze randaliert?

Auch das ist keine Verhaltensstörung, sondern falsches Katzen-Management. Es gilt, herauszufinden, warum deine Katze nachts so aktiv ist. Ein Grund kann Hunger sein. Sie wacht auf, ihr Magen knurrt und ihre Bezugsperson regt sich nicht. Also versucht sie, dich zu wecken. Lösen kannst du das Problem, indem du dafür sorgst, dass sie nachts keinen Hunger bekommt. Womöglich fütterst du sie am Abend zu früh oder gibst ihr zu wenig. Dann ist es kein Wunder, wenn sie dir aufgrund eines leeren Magens auf den Senkel geht.

Es gibt noch weitere Gründe, warum Katzen übertrieben nachtaktiv sein können. Informationen und Hilfestellungen dazu findest du in unserem separaten Artikel über Nachtaktivität bei Katzen.

Die „wilden fünf Minuten“

Du kennst es als Katzenhalter mit Sicherheit auch. Deine Katze liegt oder sitzt rum und macht einfach mal überhaupt nichts. Plötzlich springt sie dann wie von der Tarantel gestochen auf, rennt wie wild durch die Wohnung, wetzt den Kratzbaum rauf und wieder runter oder versucht, den Türrahmen zu erklimmen. Nach ein paar Minuten liegt sie dann wieder rum, als wäre nichts geschehen.

Diese sogenannten wilden fünf Minuten sind ganz normal, obgleich es irgendwie so aussieht, als hätte deine Mieze irgendeine Form von Anfall. Katzen müssen sich gelegentlich mal auspowern, die ganze Energie muss raus.

Abstellen kannst du das, indem du deiner Katze mehr Bewegungsmöglichkeiten gibst. Sie ist unausgelastet. Wenn sie ihre Energie beim Jagdspiel rauslassen kann, staut sie sich deutlich weniger davon an. Vielleicht spielst du einfach nur zu wenig mit ihr. Du kannst auch mal darüber nachdenken, ob du zusätzliche Bretter zum Klettern an die Wand schraubst, um ihren Bewegungsspielraum zu erweitern.

Hast du eine Katze in Einzelhaltung, kann ein Spielgefährte Wunder wirken. Wenn sich die beiden Katzen verstehen und miteinander spielen, bekommen beide genügend Bewegung und Auslastung.

Mitbringen von toten Tieren

Zugegeben, es ist ein wenig ekelhaft, wenn deine Katze vom Freigang zurückkommt und dir eine tote Maus oder ein angenagtes Vögelchen vor die Füße legt. Deine Katze ist nicht gestört, sie hat keinen makabren Fetisch und neigt auch nicht zu Nekrophilie oder Sadismus. Sie möchte dir auch nicht mitteilen, dass das richtiges Essen ist, im Gegensatz zu dem, was du ihr im Napf servierst.

Ein totes Beutetier ist ein Geschenk. Sie hat Beute gemacht und gibt dir etwas davon ab. Es ist in der Natur auch durchaus üblich, dass sich Katzenmütter zusammentun, um gemeinsam auf ihre Kleinsten aufzupassen. Die Katzen gehen abwechselnd auf die Jagd und bringen Beute mit, die sie miteinander teilen.

So ähnlich ist es auch, wenn deine Katze dir ihre Beute präsentiert. Sie hat dir etwas Leckeres mitgebracht. Davon, dass sich deine Definition von Lecker sicherlich sehr von der Meinung deiner Katze unterscheidet, hat sie ja keine Ahnung. Selbst wenn es dir nicht gefällt, solltest du sie für die nette Geste loben. Die toten Überreste kannst du dann ja heimlich entsorgen, wenn deine Katze gerade mal nicht hinguckt.

Ernsthafte Verhaltensstörungen

Zu den ernsthaften Verhaltensstörungen gehören Verhaltensweisen, die das gemeinsame Miteinander nachhaltig stören oder zur Gefahr für Menschen oder die Katze selbst werden können.

Auch hier sind einige Probleme hausgemacht, manche basieren auf Missverständnissen, andere gehen auf grundlegende Haltungsfehler zurück. Viele dieser Verhaltensauffälligkeiten kannst du selbst in den Griff kriegen, genau wie bei den „normalen“ Verhaltensstörungen. Bei manchen Problemen wirst du aber kaum drum rum kommen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Aggressives Spiel

Katzen sind und bleiben Raubtiere. Als geborene Jäger sind sie darauf angewiesen, ihre Beute zu erfassen, um dann loszurennen und sie mit aller Gewalt möglichst schnell zu töten. Das steckt in jeder Katze ganz urtümlich drin.

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Jagdverhalten wird im Spiel trainiert. Für deine Katze macht es von ihrer Triebhaftigkeit her zunächst keinen Unterschied, ob sie richtig jagt oder nur übt. Dieser Unterschied lässt sich den felinen Freunden allerdings relativ leicht beibringen. Keine Probleme gibt es üblicherweise, wenn das Kätzchen von Anfang an lernt, dass Krallen und Zähne nicht zum Spielen gedacht sind.

Sollte deine Katze die Krallen ausfahren oder die Zähne einsetzen, wenn du mit ihr spielst, solltest du das Spiel sofort unterbrechen und deine Katze eine Zeit lang ignorieren. Irgendwann wird sie mitbekommen, dass beim Einsatz von Krallen und Zähnen das Spiel abgebrochen wird. Wichtig ist dabei vor allem, konsequent zu bleiben. Nach dem Abbruch wird die Katze komplett ignoriert, es gibt auch keine Streicheleinheiten oder so.

Wenn sie nach ein paar Minuten wieder ankommt, kann das Spiel in die nächste Runde gehen. Möglicherweise siehst du schon einen Fortschritt, aber wenn sich deine Katze das bereits angewöhnt hat, dürfte es eine ganze Weile dauern, bis sie sich das wieder abgewöhnt hat.

Bleibt das Problem der allgemeinen Aggressivität beim Spielen. Du solltest dich gar nicht erst darauf einlassen. Aggressiv wird nicht gespielt. Hinterfrage dann bitte auch deine Teilnahme an dem Spiel. Solltest du selbst aggressiv vorgehen oder deine Katze provozieren und reizen, brauchst du dich nicht wundern, wenn dein Verhalten auf sie abfärbt

Angriffe auf Halter & andere Menschen

Deine Katze greift dich an? Das ist gar nicht gut. Hier kommt es zu einem guten Teil darauf an, was du unter angreifen verstehst. Möglicherweise kennst du das ja: Deine Katze rollt sich bei dir ein, du kannst sie so richtig durchflauschen, beinahe schon in ein gnädiges Koma kraulen und wie aus dem Nichts faucht sie dich an, schlägt mit ihren Krallen nach dir, kratz dich und rennt weg.

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Aller Wahrscheinlichkeit liegt hier ein Kommunikationsproblem vor. Wenn deine Katze langsam keine Lust mehr darauf hat, geflauscht zu werden, dann zeigt sie dir das. Sie wird unruhiger und atmet etwas heftiger. Der beste Indikator ist aber immer noch die Schwanzspitze. Wenn diese anfängt, sich hektisch zu bewegen oder hin und her zu peitschen, dann ist es genug, dann solltest du deine Katze in Ruhe lassen.

An diesem Punkt kommt es auch auf die Geduld der individuellen Katze an. Manche Katzen geben dir eine ganz passable Schonfrist, andere warnen dich nur kurz, bevor sie zuschlagen. Wahrscheinlich musst du einfach nur ein wenig genauer darauf achten.

Alternativ kann es sich auch um eine Schmerzreaktion handeln. Unter Umständen ist deine Katze krank oder hat eine Verletzung, die auf Druck starke Schmerzen erzeugt. Wenn deine Katze dich immer angreift, wenn du sie an einer bestimmten Stelle berührst, dürfte sich das um ein natürliches Abwehrverhalten handeln. Die Ursache solltest du von deinem Tierarzt ermitteln und behandeln lassen.

Nicht selten machen Katzen gerne mal Jagd auf Füße. Du stehst auf, möchtest zum Beispiel ins Bad gehen. Auf einmal wetzt deine Katze herbei und krallt sich in deinen Füßen fest. Es scheint, als würden Katzen Füße und Waden nicht wirklich als Körperteil von Herrchen oder Frauchen anerkennen, ganz im Gegensatz zum Kopf oder den Händen.

Daher solltest du von ihr von klein auf beibringen, dass mit Händen und Füßen nicht gespielt wird, vor allem nicht mit Kralleneinsatz. Sollte der Zug abgefahren sein, kannst du es mit Ablenkung versuchen und mit dem Lieblingsspielzeug deiner Katze versuchen, sie dazu zu bringen, ihren Angriff abzubrechen.

Eine Katze greift in der Regel nicht grundlos an. Es ist allerdings nicht immer leicht, den Grund zu erkennen. Viele Angriffe sind schlichtweg Angstreaktionen. Vielleicht hat deine Katze mit fremden Menschen schlechte Erfahrungen gemacht. Dann kann sie einen Besucher durchaus als Eindringling und Gefahr einschätzen und versuchen, ihn durch einen Angriff zu vertreiben.

Je nach den Erfahrungen, die deine Katze so in ihrem Leben gemacht hat, ist es auch möglich, dass sie in Situationen Angst bekommt, welche im Grunde absolut normal und harmlos sind. Bei Aggressionen kommt es immer auf den Kontext an und wenn du genau hinsiehst, wirst du bestimmt eine Art Muster erkennen können. Gelingt dir das nicht, kannst du dich immer noch an einen Katzentherapeuten wenden.

Angstprobleme

Angst kann sich auch ganz anders äußern. Sie führt nicht immer zu Gewalt. Ganz im Gegenteil sorgt Angst oft dafür, dass sich deine Katze verkriecht und du sie kaum zu Gesicht bekommst. Das ist für dich natürlich nicht schön, denn du würdest ja sicher lieber eine schöne Zeit mit deinem Liebling verbringen. Für deine Katze ist das sogar noch viel schlimmer.

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Ein Leben in Angst ist für kein Lebewesen schön. Es liegt nicht in der Natur der Katze, sich nur zu verkriechen und das Versteck nur kurz zum Fressen und den Toilettengang zu verlassen. Von einer guten Lebensqualität kann man da sicherlich nicht sprechen.

Du kannst bestimmt selbst herausfinden, wovor deine Katze Angst hat. Hat sie Angst vor lauten Geräuschen? Vor Fremden Personen in der Wohnung? Vor bestimmten Gegenständen? Oder ist sie allgemein furchtbar schreckhaft, selbst dir gegenüber?

Abhängig von dem Auslöser der Angst kannst du unterschiedlich vorgehen, um ihr die Angst zu nehmen. Besonders wichtig ist aber in jedem Fall, die Katze nicht zu stressen oder zu bedrängen. Lass sie einfach machen, wenn sie sich verkriecht, versuche nicht, sie aus dem Versteck zu holen. Das kann die Angst nur verstärken, denn dann fühlt sie sich selbst an ihrem Rückzugsort nicht mehr sicher.

Du brauchst Verständnis und jede Menge Geduld. Hat deine Katze Angst vor dir, solltest du nicht aktiv auf sie zugehen. Halte lieber ein paar Leckerchen bereit und belohne sie, wenn sie mal von sich aus ankommt. Das wird sie nämlich bestimmt immer wieder ganz vorsichtig versuchen.

Die konkreten Vorgehensweisen zur Bekämpfung der Angststörung deiner Katze solltest du am besten mit deinem Tierarzt oder einem Katzenpsychologen besprechen, da Angststörungen individuell behandelt werden müssen, genau wie im Grunde jede psychische Krankheit.

Selbstverletzendes Verhalten

Wenn Menschen selbstverletzendes Verhalten an den Tag legen, zeugt das in der Regel von schweren psychischen Problemen wie beispielsweise Depressionen. Nur selten zeigt sich in derartigem Verhalten eine Suizidabsicht, meistens ist es ein Hilferuf.

In der Tat können auch Katzen Depressionen bekommen. Eine damit eng verwandte psychische Erkrankung ist das sogenannte Overgrooming. Overgrooming lässt sich als übertriebene Fellpflege übersetzen. Deine Katze putzt sich dabei nicht nur mehr als sonst, sie putzt sich krankhaft und so heftig, dass sie sich büschelweise Fell ausreißt, bis sie kahle Stellen im Fell bekommt. Teils nehmen Katzen dabei sogar ihre Zähne zur Unterstützung, womit sie sich selbst böse Wunden zufügen können.

Selbstverletzendes Verhalten ist eine ernst zu nehmende Verhaltensstörung, die meistens psychisch bedingt auftritt. Es ist aber auch möglich, dass diesem Verhalten körperliche Probleme zugrunde liegen. Wenn du mehr über dieses Thema wissen möchtest, empfehlen wir dir unseren separaten Artikel zum Thema Overgrooming.

Pica-Syndrom

Beim sogenannten Pica-Syndrom handelt es sich um eine eindeutige Verhaltensstörung. Genauer gesagt handelt es sich dabei um eine Essstörung. Deine Katze kann ganz normal fressen, beschränkt sich dabei aber nicht auf Leckerchen und Katzenfutter, sondern frisst auch so ziemlich alles andere, wie zum Beispiel Textilfasern, Plastik oder Gummi.

Deine Katze nagt so lange darauf herum, bis sie Fasern oder Teile abgekaut hat, um sie dann runterzuschlucken. Dadurch nimmt sie natürlich viele Fremdkörper und Fremdstoffe auf, welche nicht gut für sie sind. Wenn ein Kitten an allem leckt und alles Mal ankaut, ist das normal. Das Kitten ist nur neugierig und muss alles mal erforschen. Kleinkinder nehmen ja auch gerne alles in den Mund, was sie zwischen die Finger kriegen.

Problematisch wird es, wenn es nicht beim Probieren bleibt und deine Katze dieses Verhalten beibehält. Warum Katzen so etwas tun, ist noch nicht abschließend geklärt. Solches Verhalten scheint vererbbar zu sein. Sehr häufig tritt es auch bei Kitten auf, die zu früh und zu schnell abgestillt wurden. Der Saug- und Schluckreflex verschwindet während des Abstillens. Bleibt für die Entwöhnung keine Zeit, bleibt er bestehen.

Andererseits kann auch Stress oder Vernachlässigung das Pica-Syndrom auslösen. Ein anderer Auslöser ist eine ernährungsbedingte Mangelerscheinung. Du solltest das Verhalten von einem Tierarzt untersuchen lassen. Generell solltest du dich vermehrt auf Tierarztbesuche vorbereiten, da das Verschlucken von Fremdkörpern innere Verletzungen verursachen kann.

Um das Syndrom zu behandeln solltest du nach Möglichkeit alles, woran deine Katze nagt, entfernen bzw. für sie unerreichbar machen. In vielen Fällen hilft es schon, deiner Katze mehr Aufmerksamkeit zu schenken, mehr mit ihr zu spielen und so etwas. Wenn deine Katze alleine ist, ist die Anschaffung eines Spielgefährten womöglich auch eine Überlegung wert.

Zwangsverhalten

Zwangsverhalten ist eine klassische Verhaltensstörung. Harmlose Varianten kennst du bestimmt auch, wenn du dir zum Beispiel eigentlich sicher bist, dass du den Herd ausgeschaltet hast, aber dann lieber doch noch einmal nachschaust, bevor du die Wohnung verlässt. Dann der kontrollierende Griff in die Taschen, ob auch alles dabei ist und es kann losgehen.

Das an sich ist harmlos, auch eine zweite Kontrolle ist noch nicht zwanghaft. Aber es gibt eben auch Menschen, die gehen eine halbe Stunde früher los als sie müssten, weil sie sowieso noch etliche Male in die Wohnung gehen um zu prüfen, ob auch wirklich alles aus ist und dann nochmal, ob auch wirklich, wirklich alles aus ist. Und wenn sie dann tatsächlich auf dem Weg sind, zweifeln sie immer noch daran, dass ihre Kontrollgänge erfolgreich waren und wirklich kein gefährliches Gerät mehr an ist.

Das ist dann eine tatsächliche Verhaltensstörung. Ein solches Verhalten gibt es auch in der Katzenwelt. Dass eine Katze mal im Kreis rennt und ihren eigenen Schwanz jagt, ist normal. Wenn sie es jetzt aber ständig eine Stunde lang tut, liegt eine zwanghafte Verhaltensstörung vor. Deiner Katze macht das eigentlich nichts, sie ist ja körperlich aktiv. Allerdings geht es dir sicherlich mit der Zeit tierisch auf den Senkel und dieses Verhalten muss ja auch irgendwo herkommen. Das bereits behandelte Pica-Syndrom sowie das selbstverletzende Verhalten zählen übrigens auch zu den Zwangsstörungen.

Der häufigste Auslöser von Zwangsstörungen bei Katzen ist Stress. Deine Katze kompensiert durch das Verhalten das Stressgefühl, stresst sich dadurch aber ungewollt selbst. So entsteht ein Teufelskreis, denn Stress wird mit etwas bekämpft, was selbst Stress erzeugt. Behandeln kannst du eine Zwangsstörung, indem du die Ursachen ausfindig machst und beseitigst. Dein Tierarzt oder ein Tierpsychologe kann dir dabei helfen.

Richtig mit der verhaltensgestörten Katze umgehen

Es ist wichtig, dass du verstehst, dass deine Katze keine Verhaltensstörung an den Tag legt, weil sie dich ärgern möchte oder weil sie damit besonders glücklich ist. Das ist sie nämlich aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Eine glückliche Katze hat ein ausgewogenes Gemüt, sie schläft, schmust, spielt, erkundet alles, ist neugierig und geduldig. Sie trinkt und frisst anständig und vergräbt das umgewandelte Futter später in der Katzentoilette.

Natürlich hat jede Katze ihre ganz persönlichen Eigenarten, das geht unseren drei Stubentigern nicht anders. Viele unerwünschte Verhaltensweisen kannst du deiner Katze auch abgewöhnen, das gilt vor allem für die „normalen Verhaltensstörungen“. Manches davon kannst du auch einfach nur akzeptieren. So wirst du es deiner Freigängerin sicher nicht abgewöhnen können, dir hin und wieder mal ein „Geschenk“ mitzubringen.

Gerade bei ernsthaften Verhaltensstörungen lautet deine Aufgabe, geduldig und ruhig zu bleiben. Bestenfalls ignorierst du deine Katze, wenn sie zum Beispiel zu aggressiv wird oder sperrst sie für eine gewisse Zeit in einem Zimmer ein, damit sie sich beruhigen kann. Das kann tatsächlich kleine Wunder bewirken.

Was du in keinem Fall tun darfst ist, deine Katze zu bestrafen. Deine Aggression wertet sie als Angriff deinerseits. Das ist nichts, was die eigene Vertrauensperson tun sollte. Einer aggressiven Katze gegenüber selbst aggressiv aufzutreten, kann euer Vertrauensverhältnis nur noch weiter beschädigen. Das kann weder in deinem noch im Sinne deiner Katze sein.

Besser ist es, wenn du das Verhalten beobachtest und überlegst, warum sich deine Katze so verhält. Die Verhaltensstörung ist meistens nur ein Symptom eines körperlichen oder psychischen Problems. Dieses gilt es zu erkennen und zu behandeln. Mach dir Gedanken und bleib geduldig.

Bestrafe deine Katze nicht. Sollte eine Maßregelung später als eine Sekunde nach der verbotenen Aktion erfolgen, kann deine Katze die Strafe sowieso nicht mehr mit ihrer Tat in Verbindung bringen. Stattdessen ignoriere sie lieber und bestärke positives Verhalten.

Und gehe mit deiner Katze bitte unbedingt zum Tierarzt, um körperliche Ursachen auszuschließen. Sollte deine Katze krank sein oder chronische Schmerzen haben, kannst du dich beim Versuch ihr zu helfen fünfmal auf den Kopf stellen und es bessert sich immer noch überhaupt nichts.

Verhaltensstörungen behandeln

So ziemlich jede Verhaltensstörung ist behandelbar. Die Behandlung hängt dabei von der genauen Art und Ausprägung der Störung ab. Es gibt nicht den einen Grund, der fest mit einer Verhaltensweise verbunden ist. Ein und dasselbe Verhalten kann bei einer Katze auf Stress und Überforderung zurückzuführen sein, bei einer anderen dagegen auf Langeweile.

Darum ist es umso wichtiger, dass du mit deiner „Problemkatze“ zum Tierarzt gehst. Dieser führt erst einmal eine körperliche Untersuchung durch. Sind organische Ursachen ausgeschlossen, kann das Problem ja nur noch psychisch bedingt sein. Daher wird er mit dir über die genaue Problematik sowie die Lebensumstände deiner Katze sprechen. Viele Probleme entstehen durch fehlerhafte Haltung, welche meistens absolut unbewusst begangen werden.

Dein Tierarzt kann dir bestimmt einige wichtige Tipps geben, wie du die Lebensumstände deiner Katze konkret verbessern kannst, in der Hoffnung, dass sich das positiv auf das unerwünschte Verhalten auswirkt.

Wenn das nicht hilft, kannst du dir einen Tierpsychologen suchen. Dabei solltest du darauf achten, dass es kein allgemeiner Verhaltenspsychologe ist, sondern einer, der sich auf das Verhalten von Katzen spezialisiert hat.

Verhaltenstherapie beim Tierpsychologen

Sind organische Ursachen auszuschließen und funktionieren gängige Hausmittel wie zusätzliche Spieleinheiten, ein regelmäßiger Tagesablauf etc. nicht, kann dir und deiner Katze ein Tierpsychologe helfen. Dieser arbeitet natürlich anders als ein Psychotherapeut für Menschen, aber das sollte bei den kognitiven Fähigkeiten einer Katze ja sicher klar sein.

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Bevor du einen Katzenpsychologen konsultierst, solltest du dir ein möglichst genaues Bild der Verhaltensstörung machen und dich auf das Erstgespräch vorbereiten. Der Therapeut wird zahlreiche Fragen stellen. Dazu gehören Fragen über die Lebensumstände deiner Katze, ihr Revier, ihre Tagesabläufe, wann die Verhaltensstörungen begonnen haben, wann sie auftreten und vieles mehr. Er muss sich ein möglichst allumfassendes Bild von der Symptomatik machen, um einen individuellen Therapieplan zusammenzustellen.

Während eines solchen Gesprächs ist es ganz normal, Dinge zu vergessen. Wohl kaum jemand verlässt den Termin ohne später einen Gedanken nach dem Motto „ach das hätte ich auch noch erwähnen können“ zu haben. Von daher nimm dir mal am Wochenende etwas Zeit, nimm dir einen Block und notiere dir alles, was dir zu den Auffälligkeiten einfällt. Bis zum Termin kannst du die Liste ja auch immer wieder ergänzen, weil dir doch noch etwas einfällt, was erwähnenswert ist. Es kann ebenfalls nicht schaden, deine Fragen an den Therapeuten aufzuschreiben.

Je nach Art und Ausprägung der Verhaltensstörung kann ein Tiertherapeut auch vorschlagen, einen Hausbesuch zu machen, um sich das Revier und die Katze mal persönlich anzusehen. Einem solchen Vorschlag solltest du zustimmen, es kann für die Therapie nur vorteilhaft sein, wenn der Therapeut auch Eindrücke vor Ort in sein Konzept mit einfließen lassen kann.

Ein Verhaltenstherapeut für Katzen arbeitet anders als ein Therapeut für Hunde oder ein Hundetrainer, der häufiger mal zu Hause vorbeischaut, um sich Fortschritte anzusehen. Du bekommst von dem Therapeuten oder der Therapeutin einen individuell angefertigten Therapieplan, an den du dich möglichst genau hältst. Wenn du etwas nicht verstehst solltest du selbstverständlich die Möglichkeit haben, Rücksprache zu halten.

Was eine Verhaltenstherapie für deine Katze kostet und wie lange sie dauert, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Es gibt keinen festen Stundensatz, welcher beispielsweise in der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) festgeschrieben steht.

Manche leichten Probleme lassen sich schnell lösen. Du solltest mit deinem Katzentherapeuten in einem Erstgespräch herausfinden, was für eine Behandlung deine Katze genau braucht. Es ist nicht wie bei der menschlichen Psychotherapie so, dass du mit deiner Katze mehrere Sitzungen hast. In den meisten Fällen hast du einen ein- bis zweimaligen Kontakt zu deinem Therapeuten. Anhand der Erkenntnisse aus Fragebögen, Gesprächen etc. entwickelt er ein individuelles Therapiekonzept.

Oftmals ist die Angelegenheit mit einer einzigen Zahlung, welche meist im unteren dreistelligen Eurobereich liegt, erledigt. Das scheint nach viel Geld zu klingen, aber du solltest bedenken, dass du nicht einfach einen Plan bekommst, den du dir auch aus dem Internet hättest herunterladen können, sondern einen individuell angepassten Therapieplan. Die Analyse und Erstellung des Plans nimmt viele Stunden Zeit in Anspruch und ist nicht mal eben in einer Dreiviertelstunde erledigt.

Die eigentliche Therapie liegt dann in deiner Hand und ist am erfolgversprechendsten, wenn du dich möglichst konsequent an den Therapieplan hältst.

Wie entstehen Verhaltensstörungen?

Das ist eine wirklich sehr gute Frage, auf die es keine pauschale Antwort gibt. Eine Ursache kann selbstverständlich im organischen Bereich liegen. Wenn deine Katze Schmerzen hat, wundert es nicht, wenn sie sich ungewöhnlich verhält. Wenn sie unrein wird, kann das auf Krankheiten zurückzuführen sein. Nicht jede Verhaltensstörung ist psychisch bedingt.

Aus diesem Grunde erwähnten wir, dass eine Katze mit Verhaltensstörungen zuerst von einem Tierarzt untersucht werden sollte. Eine organisch bedingte Verhaltensstörung kann mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen eben nicht geheilt werden.

Die Grundlage der psychischen Katzengesundheit wird in den ersten Lebenswochen geschaffen. Das Neugeborene erblickt nach und nach das Licht der Welt und lernt die Geborgenheit der Mutter sowie seiner Geschwister kennen. Die ersten Wochen sind absolut entscheidend für die Entwicklung eines Kätzchens. Wird das Jungtier zu früh von der Mutter getrennt, fehlen ihm wichtige Lektionen. Richtige Verhaltensweisen kann es sich nicht von seiner Mutter abgucken, es hat überhaupt keinen Plan, was es bedeutet, eine normale Katze zu sein.

Auch anderweitige Störungen im Kittenalter können die Entwicklung von Verhaltensstörungen fördern. Ist ein Kitten zufällig das kleinste und schwächste Jungtier eines Wurfes, kann es passieren, dass es sehr hart kämpfen muss, um überhaupt genug Milch abzubekommen. Es wächst schon mit Stress und Aggressionen auf, was sich im Laufe der Zeit noch weiter entwickelt.

Im späteren Leben der Katze kann es immer noch zu sozial bedingten Verhaltensstörungen kommen. In Haushalten mit mehreren Katzen kommt es tatsächlich gar nicht so selten zu Katzen-Mobbing. Eine Katze wird von einer oder mehreren anderen systematisch gemobbt. Das funktioniert grundlegend so wie Mobbing beim Menschen. So kann eine Katze ständig vom Napf vertrieben werden, sie wird ständig angegriffen oder andere Katzen stellen sich ihr in den Weg, zum Beispiel auf dem Weg zur Katzentoilette.

Das gesamte Umfeld kann auch zu gestörtem Verhalten führen. Wenn eine Katze einen sehr ausgeprägten Bewegungsdrang hat, diesen aber in einer sehr kleinen und nicht wirklich katzengerechten Wohnung nicht ausleben kann, dann geht sie wortwörtlich irgendwann die Wand hoch.

Vielleicht hat eine Katze auch traumatische Erfahrungen gemacht. Wir kannten mal eine Katze, die verkroch sich immer, wenn mit einer Flasche Bier angestoßen wurde oder wenn sie Schritte ihr unbekannter Männer in der Wohnung vernommen hat. Ihrem Halter gegenüber verhielt sie sich soweit normal, aber mit anderen Männern und Bierflaschen hat sie offensichtlich mal sehr schlechte Erfahrungen gemacht.

Eine traumatische Erfahrung kann auch der Tod einer Bezugsperson oder eines tierischen Freundes sein. Katzen sind zu tiefer Trauer fähig und je nachdem, wie eng eine Katze eine persönliche Bindung entwickelt hat, kann es passieren, dass sie vielleicht nie über einen derartigen Verlust hinweg kommt.

Es kann also nicht „den einen“ Auslöser geben, welcher eine Verhaltensstörung verursacht. Genau wie beim Menschen sind die Ursachen auch bei der Katze äußerst vielfältig und manchmal auch durchaus komplex. Das Dumme ist halt nur, dass wir einer Katze nur helfen können, indem wir ihr Verhalten beobachten und versuchen, es in die richtige Richtung zu lenken. Über ihre Probleme zu sprechen ist ja leider nicht möglich.

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Carsten
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