Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum klettern Katzen auf Bäume?
- 2 Warum können Katzen so gut klettern?
- 3 Warum klettern Katzen einen Baum nicht wieder runter?
- 4 Warum springt die Katze nicht runter, obwohl sie es könnte?
- 5 Katze im Baum entdeckt – Was tun?
- 6 Katze aus Baum retten – Wie kann ich helfen?
- 7 Erfahrungsbericht: Eine Katze sitzt mehrere Tage im Baum fest
Es ist das klassische Bild: Eine Katze sitzt auf einem Baum und kommt nicht mehr runter. Nur wie rettet man die Katze, die im Baum sitzt? Wann ist es an der Zeit, die Feuerwehr zu rufen? Rettet die Feuerwehr überhaupt Katzen aus Bäumen? Und wer bezahlt den Feuerwehreinsatz? Gibt es noch andere Einrichtungen oder Unternehmen, die Katzen auf Bäumen retten? In diesem Ratgeber beantworten wir diese und viele weitere Fragen rund um das Thema Katze im Baum. Du erfährst, wen du um Hilfe bitten kannst, was es nach unserer Erfahrung kostet und welche Möglichkeiten du selbst hast, um der Katze zu helfen.
In Kurzfrom, wenn du es gerade sehr eilig hast:
- Feuerwehr hilft in akuten lebensbedrohlichen Notfällen (z.B. Katze ist eingeklemmt oder verletzt)
- Alternative Helfer: Tierheim, Tierrettung, Baumkletterer / Baumpfleger
- Katze nicht erschrecken / Nass spritzen. Verletzungsgefahr durch Sturz
- Katzen können mehrere Tage ohne Futter und Wasser überleben
- Hunger besiegt Angst. Fast alle Katzen klettern nach ein paar Tagen selbst wieder runter
- Bring dich oder andere nicht in Gefahr (z.B. Sturzgefahr beim auf den Baum klettern)
Warum klettern Katzen auf Bäume?
Ganz einfach: Weil sie es können. Katzen lieben es, ihr Revier von einer erhöhten Position aus zu überwachen. Sie sehen einfach viel mehr als unten. Feinde erkennen sie aus größerer Entfernung und auch Beutetiere sind viel einfacher zu entdecken. Außerdem sind sie dort sicher, da die Gefahr, plötzlich von einem Feind überrascht und angegriffen zu werden, dort oben ziemlich klein ist.
Wenn eine Katze jagt, vergisst sie gerne mal alles um sich herum. Sie fixiert sich auf ihre Beute, nur der Erfolg zählt. So ist es eben bei Raubtieren, zu denen unsere süßen Fellnasen nun einmal gehören. Vielleicht entdeckt eine Katze ein Eichhörnchen, welches über eine Wiese läuft und nach einer leckeren Beute aussieht. Sie sprintet los, ihre Wahrnehmung ist so auf das Eichhörnchen fixiert, dass der Begriff Tunnelblick fast schon wie eine Untertreibung wirkt.
Das Eichhörnchen ergreift selbstverständlich die Flucht und rennt um sein Leben. Der sicherste Fluchtweg ist der nach oben, also flitzt es den Baum rauf. Die Katze klettert ihm hinterher. Sie denkt in diesem Moment nur an ihre Beute. Dass sie von dem Baum auch wieder runterklettern muss, hat sie vollkommen ausgeblendet. Das Eichhörnchen entkommt, denn schließlich sind die dünnen Äste im oberen Bereich des Baumes leicht zu erreichen, zumindest für das Nagetier, für die Katze eher weniger.
Dann sitzt die Katze dort und stellt fest, dass der Traum von der frischen Mahlzeit geplatzt ist und sie dazu auch noch ein Problem hat.
Dieses Szenario ist auch anders herum denkbar. Die Katze döst friedlich vor sich hin. Plötzlich rennt ein kläffender Hund oder ein anderes gefährliches Tier, beispielsweise ein Fuchs, auf sie zu. Jetzt ist sie die Gejagte. Der Baum scheint ein sicherer Ort zu sein, also flieht sie den Stamm hinauf. Weder Fuchs noch Hund können ihr folgen. Gut, der Fuchs könnte es. Füchse können tatsächlich gar nicht so schlecht klettern, sie tun es jedoch nur sehr selten.
Manche Katzen denken auch schlichtweg nicht nach. Sie klettern aus reiner Neugier auf einen Baum und verschwenden keinen Gedanken daran, wie sie dort wieder runter kommen könnten.
Warum können Katzen so gut klettern?
Katzen sind hervorragende Kletterer, ihre Krallen sind dafür prädestiniert. Ihre Krallen können sie je nach Bedarf ein- und ausfahren. Mit eingefahrenen Krallen können sie ideal schleichen. Wenn sie rennen, können sie ihre Krallen ausfahren. Das ist so, als hättest du Spikes an deinen Schuhen.
Die Katze kann sich damit besser an weichen Böden festhalten. Die Krallen geben ihr Halt, sodass die Pfoten nicht wegrutschen und die gesamte Kraft ihrer Läufe effektiv in die Beschleunigung und den Sprint gelegt werden kann. Beutetiere rennen auch selten nur geradeaus. Die Krallen ermöglichen der Katze, sich am Boden festzukrallen, um bei schnellen Richtungswechseln nicht auszurutschen. Nur deswegen können Katzen so gute Haken schlagen.
Die Beute muss natürlich auch festgehalten werden. Auch das geht nur gut, wenn die Krallen geformt sind, wie sie es eben sind. Sie funktionieren wie Widerhaken. Dank ihnen ist es für Katzen eine Leichtigkeit, auf Bäume zu klettern. Sie können sich mit den spitzen Krallen wunderbar an Baumrinde festhalten. Sie hängen regelrecht daran.
Warum klettern Katzen einen Baum nicht wieder runter?
Grundlegend bleibt festzuhalten, dass Katzen absolut problemlos von Bäumen wieder runter klettern können. Es fällt ihnen lediglich schwer, sich zu überwinden, weil das für sie ein atypisches Bewegungsmuster ist.
Manche Menschen denken, Katzen können gar nicht rückwärtsgehen. Wie oft hast du zum Beispiel Katzen gesehen, die das tun? Wenn man das auf einen Quotienten umrechnen würde, käme höchstwahrscheinlich heraus, dass du im Schnitt mehr rückwärtslaufende Menschen als Katzen gesehen hast.
Katzen können sehr wohl den Rückwärtsgang einlegen, sie tun es nur so gut wie nie. Es liegt in der Natur der Katze, sich immer in Blickrichtung zu bewegen. Selbst Katzen, die sich bedroht fühlen, weichen kaum zurück, obwohl sie dabei die Bedrohung im Blick behalten und zwischendurch mal kurz nach hinten schauen können, um mögliche Hindernisse zu sehen.
In den allermeisten Fällen wartet eine Katze auf einen günstigen Moment, dreht sich dann um und ergreift vorwärts die Flucht. Wir selbst haben seit über zehn Jahren Katzen. Nur Jack ist einmal wirklich rückwärts gelaufen. Das war, als er sich an einer Pfote verletzt hatte und daher einen Verband sowie eine Halskrause tragen musste.
Immer wenn er unter das Bett wollte, ist er mit der Krause am Rahmen hängen geblieben. Da er aber schon immer ein sehr intelligenter Kater war, hat er herausbekommen, dass er es im Rückwärtsgang unter das Bett schaffen kann. Abgesehen von der Überwindung dieser Barriere lief er aber niemals rückwärts.
Eine Katze ist eben die Vorwärtsbewegung gewohnt, der Körper folgt dem Kopf. Nun sind die Krallen hervorragend dazu geeignet, einen Baum hoch zu klettern. Aufgrund der Form finden sie leider keinen Halt, wenn die Katze versucht, den Baum mit dem Kopf voran hinunter zu klettern. Der „Widerhaken“ zeigt dafür in die falsche Richtung.
Ein paar andere Tiere, wie zum Beispiel der Waschbär oder das Eichhörnchen, haben ebenfalls Krallen, welche der Form von Katzenkrallen ähneln. Im Gegensatz zur Katze schaffen es diese Tiere jedoch, kopfüber vom Baum zu klettern. Das liegt an der Tatsache, dass diese Tiere ihre Pfoten um 180 Grad drehen können. Die Spitzen ihrer Krallen zeigen folglich weiterhin in Richtung Boden und sorgen somit für festen Halt.
Das Problem ist nun, dass die Katze mit dem Kopf nach unten einen Baum nicht hinab klettern kann. Sie würde abrutschen, stürzen und könnte sich verletzen. Rückwärts zu laufen ist nicht ihr Ding, es liegt nicht in ihrer Natur. Rückwärts zu klettern entspricht ihrer Natur noch weniger. Die meisten Katzen entwickeln zwar eine Idee, wie sie runterkommen, bekommen es jedoch mit der Angst zu tun, sodass sie lieber auf dem Baum verharren.
Katzen können ansonsten problemlos von Bäumen klettern. Wenn sie es einmal gemacht haben, wissen sie wie es geht und verlieren die Angst vor dem Abstieg. Sie müssen sich eben nur überwinden. Ein sehr großer Teil der Katzen, die aus Bäumen gerettet werden müssen, sind entlaufene Hauskatzen. In der Wohnung hat eine Katze für gewöhnlich keinen Grund, rückwärts zu gehen oder sogar zu klettern.
Es ergibt keinen Sinn, derartige Bewegungen zu üben. Der Kratzbaum kann so groß sein, wie er will, die Katze findet immer einen Weg nach unten. Entweder sie steigt von Ebene zu Ebene hinab oder sie springt einfach direkt runter. Die wenigsten Kratzbäume sind so hoch, dass so ein Sprung für eine gesunde Katze gefährlich werden könnte. Die Katze bleibt auf dem Baum, weil sie noch nie abwärts geklettert ist und Angst davor hat, von so einer großen Höhe aus zu springen.
Auch junge Katzen trauen sich oft nicht, einen Baumstamm rückwärts hinab zu klettern, vor allem, wenn sie es noch nie gemacht haben. Der Aufstieg war bestimmt super aufregend und die Aussicht von dort oben war wie die Entdeckung einer neuen Welt. Nur ist die Welt für ein kleines Kätzchen viel größer als für eine erwachsene Katze. Das Jungtier nimmt Höhen und Entfernungen ganz anders wahr. Da ist es eigentlich nur logisch, wenn es Angst davor hat, diesen Höhenunterschied zu überwinden, und das dann ausgerechnet auch noch rückwärts.
Wenn die Katzenmama Freigängerin ist, erledigt sich das Problem meistens von selbst. Die Mutter möchte ihren Nachwuchs beschützen. Als erfahrene Freigängerin weiß sie höchstwahrscheinlich, wie das mit dem klettern funktioni
Ansonsten kann sie ihr vormachen, wie das geht. Das Kitten ahmt das Verhalten seiner Mutter nach und wenn der Abstieg geschafft ist, weiß es, was es beim nächsten Mal machen muss.
Das nachfolgende Video demonstriert das ganz gut. Zu sehen ist ein kleines Kätzchen, das auf einem Baum festsitzt, und das sogar ziemlich weit oben. Die Katzenmama ist verzweifelt und klettert schnell zu Hilfe. Sie versucht, das Kleine mit den Zähnen am Nacken zu packen. Das sieht brutal aus, ist aber der harmlose Tragegriff. Dem Kätzchen ist das nicht geheuer, es entkommt und hüpft den Baum noch etwas weiter rauf. Auch der zweite Versuch, den Nachwuchs zu greifen, misslingt und die Mutter klettert wieder runter.
Das Video zeigt sehr deutlich, wie anstrengend solche Aktionen sein können, abgesehen von der Aufregung ob der Situation. Die Mama hechelt ganz schön nach Luft. Aber dann fasst sich das Kitten ein Herz. Es hat gesehen, wie die Mutter den Stamm herunter geklettert ist und ahmt es nach. Das wirkt zwar etwas unbeholfen, aber das Kleine macht das scheinbar zum ersten Mal. Am Ende sind die beiden wieder glücklich vereint.
Warum springt die Katze nicht runter, obwohl sie es könnte?
Katzen können Stürze aus großer Höhe überleben. Ihr Skelett und ihre Muskulatur sind optimal daran angepasst, Landungen auch aus großer Höhe abzufedern. Also warum springt die Katze nicht einfach vom Baum?
Drehen wir die Frage mal um. Wasser ist weich. Du kannst reinspringen, ohne dir weh zu tun. Wenn du aber aus großer Höhe mit der entsprechenden Fallgeschwindigkeit auf der Wasseroberfläche aufprallst, fühlt sie sich an, als wäre sie aus Beton. Du kannst dir problemlos alle Knochen brechen und sterben. Dabei muss das nicht sein. Wenn du lang gestreckt im richtigen Winkel auf die Wasseroberfläche fällst, tauchst du unverletzt ein.
Nicht umsonst gibt es Extremsportler, die von unglaublich hohen Klippen aus ins Wasser springen. Der aktuelle Weltrekord wurde am 4. August 2015 von Lazaro Schaller aufgestellt. Er sprang stolze 58,8 Meter in die Tiefe.
Der Mensch kann also auch solche Sprünge unverletzt überstehen. Aber was würdest du tun, wenn du auf einer solchen Höhe festsitzen würdest? Würdest du springen und das Risiko in Kauf nehmen oder doch lieber auf Rettung hoffen?
Der Katze geht es wahrscheinlich nicht anders. Wahrscheinlich ist sie noch nie so tief gefallen. Sie weiß ganz genau, wie gut sie springen kann, zumindest in einem begrenzten Rahmen. Unsere springen ohne mit der Wimper zu zucken vom Kratzbaum, der nicht gerade besonders niedrig ist. Aber wir denken nicht, dass eine von denen spontan auf die Idee käme, zehn Meter in die Tiefe zu springen, selbst wenn sich die Gelegenheit dazu ergäbe.
Denn nur, weil es möglich ist, bedeutet es nicht, dass es auch in jedem Fall gelingt. Ein Verletzungsrisiko gibt es immer, nicht nur bei Menschen, sondern auch bei Katzen. Auf den Füßen zu landen bedeutet nämlich nicht automatisch, auch unverletzt zu landen. Dass so ein Sprung gefährlich ist, weiß eine Katze instinktiv.
Katzen landen immer auf den Füßen? Der Drehreflex
Der Körper einer Katze ist ein kleines Wunderwerk. Die Sehnen der Gelenke sind sehr dehnbar, die Wirbelsäule ist äußerst flexibel und die Pfoten sind gepolstert. Das sind alles wichtige Voraussetzungen, um die Erschütterung eines Aufpralls nach einem Sturz abzufedern. Außerdem haben Katzen einen besonderen Drehreflex, der ihnen erlaubt, immer auf ihren Füßen zu landen.
Der Drehreflex ist im Tierreich in dieser Form einzigartig. Wenn eine Katze fällt, gerät sie eigentlich immer in Rotation. Diese Rotation kann nicht selbst herbeigeführt werden, außer die Katze kann im Fall an eine Wand oder so treten, um sich so in Rotation zu versetzen. Würde man eine Katze so fallen lassen, dass keine Rotation entsteht, würde sie nicht auf den Pfoten landen. Dank ihres einzigartigen Körperbaus ist die Katze in der Lage, sich die Rotationskräfte zunutze zu machen.
Wenn eine Katze fällt, dreht sie ihren Kopf und die Vorderbeine in Fallrichtung. Anschließend zieht sie die Hinterbeine an sich, um auch den hinteren Körperteil schnell in die richtige Haltung zu bringen. Der Schwanz übernimmt die Steuerung der Balance.
Der gesamte Prozess dauert eine halbe bis eine ganze Sekunde. Länger braucht eine Katze nicht, um ihren Körper komplett umzudrehen.
Das bedeutet aber auch, dass die Katze diese Zeit haben muss. Die Fallhöhe sollte mindestens drei Meter betragen, ansonsten kann die Zeit nicht ausreichen.
Im weiteren Verlauf streckt die Katze ihre Beine aus, um den Luftwiderstand zu erhöhen. Direkt vor der Landung streckt sie die Beine Richtung Boden und macht einen Buckel. Der Aufprall wird dadurch optimal abgefedert.
Wann ist ein Sturz für Katzen gefährlich?
Wenn die Fallhöhe nicht ausreicht, um sich zu drehen, wird der Aufprall für die Katze gefährlich, selbst wenn die Verletzungsgefahr bei einem Sturz aus zwei Meter Höhe nicht übermäßig groß ist. Einen Sprung aus dieser Höhe schafft sie problemlos, aber auf die Landung ist sie ja vorbereitet. Bei einem Sturz ist das nicht der Fall.
Erstaunlich ist, dass Stürze aus kleinen und mittleren Höhen besonders gefährlich sind. Um es anschaulich zu beschreiben: Wenn eine Katze von einem Balkon im ersten oder zweiten Stockwerk eines Hauses fällt, überlebt sie das meistens, obwohl es durchaus möglich ist, dass sie sich Prellungen oder Knochenbrüche zuzieht.
Je weiter oben sich der Balkon befindet, desto gefährlicher wird es. Bei Stürzen aus dem dritten bis fünften Stockwerk ist die Gefahr am größten. Die Katzen sind natürlich vom Sturz überrascht und es kann sein, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen, sich in die richtige Haltung zu drehen. Aber selbst wenn sie es schaffen, kommt es häufig zu Brüchen oder inneren Verletzungen. Statistisch betrachtet enden diese mittleren Stürze in zehn Prozent aller Fälle tödlich. Die meisten Todesfälle sind auf Knochenbrüche oder innere Verletzungen zurückzuführen. Dass eine Katze direkt durch den Aufprall stirbt, kommt eher selten vor.
Ab dem sechsten Stockwerk, also etwa ab einer Höhe von 30 Metern, nimmt die durchschnittliche Schwere der Verletzungen sowie die Sterberate ab. Wenn deine Katze von einem Balkon im zehnten Stockwerk stürzt, ist die Verletzungsgefahr geringer als wenn sie von einem Balkon in der fünften Etage fällt.
Das liegt an einer weiteren Besonderheit. Ab einer Fallhöhe von 30 Metern hat eine Katze ihre maximale Fallgeschwindigkeit von 80 bis 100 Stundenkilometern erreicht. Es ist egal, ob deine Katze 30 oder 100 Meter tief fällt. Die Aufprallgeschwindigkeit bleibt gleich.
Würdet ihr beide gleichzeitig von einem Balkon in dieser Höhe stürzen, würdest du vor deiner Katze auf dem Boden aufschlagen. Die Katze fällt nämlich relativ langsam.
Bezogen auf ihr Gewicht ist die Körperoberfläche einer Katze sehr groß, das sorgt für einen großen Luftwiderstand. Zudem streckt sie bei dieser Geschwindigkeit die Beine von sich, was die Körperoberfläche und somit den Luftwiderstand zusätzlich vergrößert. Aufgrund der Körperform in dieser Haltung entsteht so etwas wie ein Gleiteffekt, was den Fall noch einmal etwas verlangsamt.
Die Katze hat genug Zeit, um sich zu drehen und auf den Aufprall vorzubereiten.
Du kannst dir mit Sicherheit vorstellen, dass so ein Aufprall trotz des Abfederns ziemlich heftig ist. Es gibt Katzen, die Stürze aus 30 Metern Höhe unverletzt überstanden haben. Sehr oft ist das jedoch nicht der Fall. Durch die Erschütterung können innere Organe verletzt werden oder innere Blutungen entstehen. Knochenbrüche sind ebenfalls keine Seltenheit, ebenso wie schwere Kopfverletzungen.
Das Verletzungsrisiko hängt außerdem von der Beschaffenheit des Bodens ab. Fällt die Katze auf eine weiche Wiese, ist die Verletzungsgefahr logischerweise geringer als bei einem Aufprall auf hartem Beton. Der Boden sollte auch möglichst eben und sauber sein. Sauber bedeutet hier, dass keine Gegenstände wie Steine, Stöcke oder Glasscherben auf dem Boden liegen sollten, da das Verletzungsrisiko dadurch enorm ansteigt.
Eine Regel ist in diesem Kontext sehr wichtig: Eine Katze, die tief gefallen ist, sollte unbedingt einem Tierarzt vorgeführt werden, selbst wenn sie unverletzt erscheint. Die Katze steht zunächst unter Schock, sie spürt so gut wie keine Schmerzen. Innere Verletzungen kannst du nicht erkennen. Sicherheitshalber sollte sich ein Tierarzt die Katze genauer ansehen, um eventuelle nicht gleich ersichtliche Verletzungen feststellen und behandeln zu können.
Bedenke bitte auch, dass sich die Gefahr von Stürzen nicht verallgemeinern lässt. Eine Katze kann auch aus einem Fenster im ersten Stock stürzen und sich das Genick brechen. Sie kann aber auch von einem Hochhaus fallen und einfach gesund ihres Weges gehen. Es kann aber auch genauso gut andersrum sein. So etwas wie einen risikofreien Sturz gibt es nicht.
Katze im Baum entdeckt – Was tun?
Zunächst gilt es, Ruhe zu bewahren. Eine Katze im Baum ist nicht zwangsläufig ein Notfall. Katzen klettern aus den verschiedensten Gründen auf Bäume. Wenn du siehst, dass eine Katze auf einem Baum sitzt, kannst du nicht wissen, wie lange sie schon dort oben ist. Sie kann auch gerade erst hinaufgeklettert sein und einfach nur gerne dort oben sitzen.
Vielleicht genießt sie einfach nur die Aussicht oder möchte in der freien Natur ein möglichst ungestörtes Nickerchen machen. Trotzdem kann es eine gute Idee sein, sich das Tier so gut es geht anzusehen. Wirkt die Katze gesund und gepflegt, ist erstmal alles in Ordnung. Dann sitzt sie wahrscheinlich noch nicht lange dort. Wirkt sie verletzt, zerzaust, abgemagert oder schreit um Hilfe, wäre es angebracht, einzugreifen. Selbiges gilt, wenn es so aussieht, als wäre sie eingeklemmt oder würde feststecken.
Wenn die Katze gesund erscheint, kann es nicht schaden, auf die Umgebung zu achten. Vielleicht siehst du jemanden, der eine Katze zu suchen scheint oder du entdeckst Suchplakate mit einer Beschreibung, die zu der Katze im Baum passt.
Einer gesunden Katze macht es nichts aus, stundenlang in einem Baum zu hocken. Allerdings hat kaum eine Katze große Lust dazu, bei Wind und Wetter tagelang dort oben zu verharren. Wenn du dir Sorgen um die Katze machst, kannst du ja am nächsten Tag erneut zu dem Baum gehen. Es ist ungewöhnlich, wenn eine Katze länger als 24 Stunden auf einem Baum hocken bleibt, vor allem, falls es zwischendurch geregnet haben sollte. Dann hätte sie sich wahrscheinlich schnell ein trockeneres Plätzchen gesucht.
Es ist sicher möglich, dass es sich bei dem Baum um den Lieblingsbaum dieser Katze handelt und sie um diese Zeit immer dort sitzt. Das ist allerdings nicht besonders wahrscheinlich. Daher ist es sinnvoll, zu versuchen, der Katze zu helfen.
Katze aus Baum retten – Wie kann ich helfen?
Wie du am besten vorgehst, um der Katze im Baum zu helfen, hängt von mehreren Faktoren ab. Wirkt die Katze stark geschwächt oder verletzt, solltest du die Rettung den Profis überlassen. An wen du dich wenden kannst und wie es bezüglich der Kosten aussieht, erklären wir dir im weiteren Verlauf dieses Artikels.
Ein weiterer Faktor ist, ob es sich um deine oder eine fremde Katze handelt. Bei deiner eigenen Katze hast du einen deutlich größeren Handlungsspielraum. Ihr kennt euch gegenseitig und du darfst mehr mit deiner Katze anstellen als ein Unbekannter. Sie vertraut dir und du kannst ihr Verhalten sehr gut einschätzen.
Bei einer fremden Katze ist das nicht so. Du magst dich als Katzenhalter mit der Sprache der Katze auskennen, allerdings hast du es mit einer Extremsituation zu tun. Das Verhalten der Katze ist noch unvorhersehbarer als es bei einer fremden Katze ohnehin schon ist.
Hinweis: Bei diesen Tipps handelt es sich um Vorschläge und Möglichkeiten, wie du der Katze helfen kannst. Jede Situation ist individuell. Es ist ein großer Unterschied, ob die Katze in einem nicht ganz so großem Baum im Stadtpark oder auf einem riesigen Baum an einer stark befahrenen Straße sitzt. Die Rettungsmaßnahmen müssen dementsprechend ausgesucht und angepasst werden.
Katze selbst aus dem Baum retten
Wenn du Zeit hast und es sich nicht um einen offensichtlichen Notfall handelt, kannst du selbst versuchen, die Katze vom Baum zu holen. Abhängig davon, ob es sich um deine oder eine fremde Katze handelt, hast du unterschiedliche Optionen.
Ein paar Sachen sind allerdings grundlegend ratsam. Wir gehen hier davon aus, dass die Katze nicht freiwillig so lange im Baum hockt. Daher ist damit zu rechnen, dass sie Angst hat. Je länger sie dort oben verweilt, desto schwieriger wird die Situation. Die Katze findet auf dem Baum kein Futter und kein Wasser. Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich ein Beutetier so nah an die Katze heranwagt, dass sie zuschlagen kann. Wasser gibt es auch nur, wenn es regnet.
Folglich wird die Katze von Stunde zu Stunde schwächer, was sich nicht sonderlich positiv auf die Angst auswirken dürfte. Es ist in jedem Fall wichtig, alles zu vermeiden, was bei ihr Stress oder Angst auslösen könnte, es sei denn, es ist im Rahmen des Rettungsversuchs unvermeidbar.
Das bedeutet, dass du dich ruhig verhalten solltest. Gib dem Fellknäuel das Gefühl, ganz entspannt zu sein. Rede beruhigend auf sie ein und versuche, hektische Bewegungen zu vermeiden. Eine Katze auf einem Baum lockt meistens Menschen an. Wenn du versuchst, eine Katze von einem Baum zu retten, fällt das noch mehr auf. Es ist beinahe vorprogrammiert, dass Passanten stehen bleiben, um sich alles anzusehen.
Größere Menschenansammlungen am Fuß des Baumes, auf dem eine verängstigte Katze sitzt, wirken auf diese mit Sicherheit nicht besonders vertrauenserweckend. Selbst wenn die Menschen nur still dort stehen und gucken, löst das bei der Katze Angst und Stress aus. Erkläre den Passanten das bitte ganz sachlich und fordere sie höflich auf, weiter zu gehen, wenn sie dir helfen möchten. Menschen, die dir tatsächlich helfen können, sind selbstverständlich willkommen.
Es gibt zwar viele Katzen, die mit Hunden gut klarkommen, aber das bezieht sich in den allermeisten Fällen nur auf ihnen vertrauten Hunden. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich die Katze überwindet und vom Baum klettert, wenn sich dort unten fremde Hunde aufhalten. Zuschauer mit Hunden solltest du daher zuerst bitten zu gehen.
Katze rufen
Der einfachste Weg, eine Katze vom Baum zu locken ist, sie zu rufen. Einfach bedeutet hier, dass der Aufwand minimal ist, ganz im Gegensatz zu den Erfolgsaussichten. Bei deiner eigenen Katze stehen die Erfolgschancen mit Sicherheit besser als bei einer fremden Katze.
Deine Katze kennt deine Stimme und vertraut dir. Vielleicht hört sie sogar auf dich. Wenn sie auf ihren Namen hört und normalerweise zu dir kommt, wenn du sie rufst, besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sie sich dazu entscheidet, den Baum zu verlassen, wenn sie dich hört und sieht. Natürlich können auch andere bekannte Kommandos oder Geräusche funktionieren, du kennst deine Katze deutlich besser als wir.
Bei einer fremden Katze hast du keine Ahnung, wie und worauf sie reagiert. Hier kannst du eigentlich nur die typischen Katzenlaute machen, miauen oder sie auffordern, herzukommen. Wichtig ist in beiden Fällen, dass du ruhig bleibst. Katzen haben ein sehr gutes Gehör, du musst nicht lauter sprechen als notwendig.
Sollte die fremde Katze tatsächlich auf dein Zurufen reagieren und versuchen, vom Baum zu klettern, kann es ratsam sein, dich langsam rückwärts zu entfernen. Ansonsten kann es sein, dass sie dich als zu nah empfindet und sich lieber wieder nach oben zurückzieht.
Eine andere Möglichkeit wäre, einen Laserpointer zu benutzen. Möglicherweise findet die Katze den berühmten roten Punkt trotz ihrer Angst so interessant, dass sie ihm folgt. Mit etwas Glück kannst du sie damit dazu bewegen, dem Lichtpunkt folgend den Baumstamm hinunter zu klettern.
Katze mit Futter anlocken
Wenn gut zureden nicht hilft, kannst du immer noch an die Urinstinkte appellieren. Die Katze kriegt auf dem Baum nichts zu futtern. Entsprechend schiebt sie immer größer werdenden Kohldampf. Irgendwann kann der Punkt erreicht sein, an dem der Hunger die Angst bezwingt. Der köstliche Geruch von Katzenfutter motiviert sie vielleicht dazu, über ihren eigenen Schatten zu springen und den Abstieg zu wagen.
Bei deiner Katze weißt du natürlich, was sie besonders gerne mag. Biete ihr etwas von ihrem Lieblingsfutter an. Umso intensiver es riecht, desto wahrscheinlicher kommt der Geruch oben an und lockt deine Katze herunter. Wenn deine Katze so wie unsere auf Dosenthunfisch abfährt, ist er das perfekte Lockmittel. Nichts essen sie lieber und Thunfisch ist auch sehr geruchsintensiv. Ansonsten kannst du es auch mit Leckerchen versuchen.
Sei nicht zu besorgt, wenn deine Katze nicht sofort losklettert. Vielleicht ist der Hunger noch nicht größer als die Angst. Das wird schon noch. Vielleicht ist sie auch zu nervös, wenn jemand zusieht, selbst wenn du das bist. Stell es einfach hin, am nächsten Morgen ist der Napf oder das Tellerchen so oder so leer. Entweder hat sich deine Katze runter getraut oder irgendein anderes Katzenbäuchlein hat sich darüber gefreut.
Berücksichtige dabei aber bitte die Temperaturen. Im kühlen Nächten dürfte nichts passieren, wenn du abends Nassfutter auslegst und eventuelle Reste am nächsten Morgen beseitigst. In warmen Nächten kann das Futter viel schneller verderben und sollte nicht mehr gefressen werden. Nimm in diesem Fall lieber Trockenfutter.
Eine fremde Katze soll man generell eigentlich nicht füttern. Verboten ist es jedoch auch nicht, es sei denn, es handelt sich um vergiftetes Futter oder es geschieht in der Absicht, einer anderen Katze zu schaden. Es ist legitim zu versuchen, eine Katze mit fertigem Katzenfutter von einem Baum zu locken. Ob die Katze möglicherweise allergisch auf das Futter reagiert, kannst du schlichtweg nicht wissen. Selbst zubereitetes Futter oder rohes Fleisch anzubieten ist definitiv keine gute Idee. Wenn, dann nimm bitte ganz normales, industriell hergestelltes Katzenfutter.
Abstiegshilfen
Meistens liegt das Problem der Katzen darin, dass sie Angst vor dem senkrechten Abstieg im Rückwärtsgang haben. Abhängig von der Höhe kannst du zum Beispiel eine Leiter an den Ast lehnen, auf dem die Katze sitzt. Die meisten Katzen haben kein Problem mit Leitern und können sich ganz natürlich auf ihnen fortbewegen.
Besondere Kletterkünste sind nicht erforderlich. Selbst unsere drei Wohnungskatzen lieben Leitern. Jedes Mal, wenn wir die Leiter aufbauen, müssen wir mindestens eine Katze runterholen, bevor wir selbst die Leiter hochsteigen können. Sie dort runter zu holen geht schlichtweg schneller als zu warten, bis sie freiwillig von der Leiter steigen, was sie problemlos können.
Wichtig ist, dass die Leiter einen sicheren Stand hat. Je flacher der Winkel, desto leichter hat es die Katze beim Abstieg. Eine senkrecht stehende Leiter wirkt auf eine Katze nicht wirklich vertrauenserweckender als die Baumrinde.
Hinweiszettel aufhängen
Dieser Tipp ist so effektiv, wie er einfach ist. Eine Katze sitzt selten sehr exponiert auf einem Baum. Sie hat Angst und macht sich wahrscheinlich eher klein. Daraus ergibt sich das Problem, dass sie leicht übersehen werden kann. Das soll sich natürlich ändern, denn je mehr Menschen auf die Katze aufmerksam werden, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Halter ausfindig gemacht werden kann.
Um auf die Mieze in Not aufmerksam zu machen, kannst du einen Zettel an den Baum kleben. Am besten funktioniert ein einfaches Din A4-Blatt mit einem Pfeil nach oben. Darunter schreibst du in großer Schrift so etwas wie „Katze im Baum“, gefolgt von einem kurzen Hinweis, seit wann sie in etwa dort sitzt und der Frage, ob jemand diese Katze oder ihren Halter kennt und so freundlich wäre, diesen zu informieren.
So ein Zettel fällt den Leuten ins Auge und vielleicht greift ja wirklich jemand zum Handy und ruft jemanden an nach dem Motto „Du hast mir doch gestern erzählt, dass dein Bekannter seine Katze vermisst. Ich habe gerade an einem Baum einen Zettel gesehen, auf dem steht, dass eine im Baum hockt. Vielleicht ist sie das ja, ruf ihn einfach mal an“.
Oder jemand hat etwas weiter weg eine Vermisstenanzeige gesehen und erkennt die Katze wieder. Ohne den Zettel wäre er wahrscheinlich einfach vorbei gelaufen. So ein Zettel ist auch etwas, was die Leute nicht tagtäglich sehen, sie sprechen darüber und mit etwas Glück erreicht die Information auf diese Weise auch den Halter der Katze.
Eine höhere Aufmerksamkeit erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Katze geholfen wird, auch auf eine teilpassive Art. Wenn die Feuerwehr nicht helfen möchte, weil sie den Fall nicht als Notfall einstuft, kommt sie möglicherweise trotzdem, wenn ständig irgendwelche Leute wegen dieser Katze anrufen. Dich mögen sie vielleicht für übervorsichtig oder empfindlich halten. Kommen aber dauernd weitere Anrufe von unterschiedlichen Anschlüssen und Personen dazu, könnte die Sache doch ernster sein als zunächst gedacht.
Du kannst außerdem anbieten, dich um die Rettung zu kümmern. Ruf doch mal bei einem Unternehmen an, welches Baumkletterer beschäftigt an und frag nach, was so ein Einsatz kosten würde, wenn sie auch Katzen aus Bäumen holen sollten.
Angenommen, das Unternehmen veranschlagt 100 Euro für die Rettung. Das kann viel Geld sein, ich hätte es für eine fremde Katze nicht über. Wenn sich aber noch andere Leute an den Kosten beteiligen, würde ich selbst auch etwas dazugeben. Hinterlass daher evtl. deine Email-Adresse mit dem Hinweis, die Rettung kostet 100 Euro und wer sich beteiligen möchte, soll sich bei dir melden. Du meldest dich dann bei denen zurück, wenn die Summe zusammengekommen ist. Dann trefft ihr euch, wenn der Retter kommt und bezahlt die Person.
Ein Restrisiko bleibt natürlich. Du bist der, der im Endeffekt bezahlen muss, wenn du den Baumkletterer beauftragst. Ob die Spender ihr Versprechen tatsächlich einlösen, kannst du nicht wissen, es kann sein, dass jemand einfach nicht auftaucht und dir das Geld im Zweifel auch nicht überweist. Das Risiko läge dann allein bei dir, falls die anderen nicht bereit sind, den ausgebliebenen Betrag unter sich aufzuteilen.
Eine sicherere Methode ist die Finanzierung über Crowdfunding. Gofundme ist eine der führenden Crowdfunding-Plattformen für Online-Spendenkampagnen. Du kannst innerhalb weniger Minuten eine Spendenkampagne starten. Du registrierst dich und erzeugst eine Kampagne mit einem definierten Spendenziel, in diesem Beispiel 100 Euro. Du beschreibst, wofür genau du das Geld brauchst und wartest auf Spenden.
Die Plattform hat sich auf Spenden spezialisiert und stellt dir viele Hilfsmittel bereit, mit denen du deine Spendenaktion bewerben kannst, beispielsweise in sozialen Netzwerken. Du kannst den Link zu deiner Spendenaktion auch auf deinen Hinweiszettel drucken. Außerdem gibt es im Internet zahlreiche QR-Code-Generatoren. Damit kannst du den Link auch als QR-Code auf den Zettel drucken, sodass die Leute mit ihrem Handy nur den Code scannen müssen, um direkt zu deiner Spendenkampagne zu gelangen.
Der große Vorteil neben der großen Reichweite ist, dass du dir sicher sein kannst, das Geld auch tatsächlich zu bekommen. Das Geld bekommst du auch, wenn du dein Spendenziel nicht erreichen solltest. Kommen beispielsweise nur 80 statt 100 Euro zusammen, kannst du dir die 80 Euro auszahlen lassen und die restlichen 20 Euro selbst zuzahlen. Du kannst deine Spendenkampagne sogar weiterlaufen lassen in der Hoffnung, dass noch jemand spendet. Der aktuelle Spendenstand wird dir sowie potenziellen Spendern natürlich stets angezeigt.
Den Halter ausfindig machen
Der Hinweiszettel ist eine Möglichkeit, den Halter ausfindig zu machen. Du kannst aber noch weitere Schritte unternehmen. Wie bereits erwähnt, solltest du verstärkt auf deine Umgebung achten. Vielleicht hat der Halter ja Suchplakate aufgehängt. Sag auch deinen Freunden und Verwandten Bescheid, die in deinem Wohnort leben. Katzen legen gerne mal weite Wege zurück, möglicherweise wohnt sie ja fünf Kilometer weit weg und der Halter hat dort Suchplakate aufgehängt, die deinen Freunden auffallen könnten.
Auch im Internet kannst du dich auf die Suche nach dem Halter machen. Es gibt zahlreiche Portale, auf denen Vermisstenanzeigen geschaltet werden können. Ein bekanntes Beispiel ist eBay Kleinanzeigen. Schau dort einfach mal nach, ob in deiner Region eine Katze als vermisst oder entlaufen gemeldet wurde, die möglicherweise die auf dem Baum sein könnte.
Du kannst auch selbst Suchplakate drucken und aufhängen. In unserem Artikel „Katze entlaufen“ findest du jede Menge Informationen darüber, wie du das am besten machst. Inhaltlich musst du das natürlich der Situation entsprechend anpassen.
Viele Kartendienste wie Google Maps bieten die Möglichkeit, bestimmte Stellen auf der Karte zu markieren. Du könntest zum Beispiel die genaue Position des Baumes markieren und den entsprechenden Kartenausschnitt mit auf die Suchplakate drucken. Das erleichtert die Suche zusätzlich, vor allem in Gebieten mit vielen Bäumen, wie einem baumreichen Park.
Falls du es geschafft haben solltest, die Katze tatsächlich vom Baum zu locken, hängen die nächsten Schritte von ihrer Reaktion ab. Wenn sie sich gleich auf und davon macht, kannst du sie im Grunde nur gehen lassen. Wenn du die Möglichkeit hast und die Katze es zulässt, kannst du sie zum Tierarzt bringen. Dieser untersucht die Katze zunächst und hilft ihr, wenn er feststellen sollte, dass ihr irgendetwas fehlt.
Der Tierarzt kann außerdem dabei helfen, den Halter zu ermitteln. Sollte die Katze gechippt sein, ist es kein Problem, den Halter zu kontaktieren, sofern die hinterlegten Kontaktdaten noch aktuell sind.
Ums Geld musst du dir keine Sorgen machen, selbst dann nicht, falls die Katze dringend operiert werden muss. Wenn du mit einer gefundenen oder zugelaufenen Katze zum Tierarzt gehst, kostet dich das nichts. Du hast dich ja lediglich um die Gesundheit eines fremden Tieres gesorgt, welches sich in einer misslichen Lage befand. Sollte der Halter ausfindig gemacht werden können, muss er die Behandlungskosten übernehmen. Falls das nicht möglich sein sollte, übernimmt die Gemeinde die Kosten.
Besonders einfach ist es natürlich, wenn die Katze ein Halsband mit Kontaktdaten des Halters tragen sollte.
Katze selbst vom Baum runter holen
Du kannst versuchen, die Katze selbst vom Baum zu holen. Natürlich gibt es die Möglichkeit, auf den Baum zu klettern, um die Katze nach unten zu bringen. Egal ob du auf eine Leiter steigst oder selbst auf den Baum kletterst, mach so etwas nur, wenn du dir das auch wirklich mit absoluter Sicherheit zutraust. Eine Katze im Baum ist kein Grund, deine Gesundheit oder sogar dein Leben von dir oder anderen aufs Spiel zu setzen.
Sollte der Zustand der Katze so schlecht sein, dass sie sofortige Hilfe benötigt, rufst du besser die Feuerwehr. Die Feuerwehr ist verpflichtet, Tiere in Lebensgefahr zu retten. Du musst den Feuerwehrleuten nur klar machen, dass es sich wirklich um einen Notfall handelt. (Siehe unsere Abschnitt weiter unten zu den Kosten.)
Die bisherigen Tipps waren alle sicher und harmlos. Du hast weder dich noch die Katze in Gefahr gebracht. Das kann sich bei den kommenden Tipps ändern. Wir weisen daher erneut dringlich darauf hin, nicht unbedacht zu handeln und Sicherheit an die erste Stelle zu setzen.
Mit deiner Katze kannst du im Grunde machen, was du möchtest, solange du sie nicht absichtlich verletzt. Es ist sinnvoll, das Verletzungsrisiko und die Kosten einer professionellen Rettung gegeneinander abzuwägen.
Problematisch wird es bei der Rettung einer fremden Katze. Du hast nur die besten Absichten. Du möchtest das arme Tier aus einer Notlage befreien. Allerdings sollte dir bewusst sein, dass die Katze dabei verletzt werden kann. Das ist sicher nicht deine Absicht, allerdings nimmst du die Gefahr, dass die Katze verletzt wird, billigend in Kauf. Das kann dich dann rechtlich betrachtet in eine ungünstige Situation bringen. Überlege dir das also bitte zweimal.
Die einfachste Möglichkeit, deine Katze von einem Baum zu holen, ist es, eine Leiter zu holen, zu deiner Katze zu klettern und sie einzusammeln. Achte unbedingt darauf, dass die Leiter einen sicheren Stand hat. Die Reaktion deiner Katze beim Versuch sie zu greifen, kannst du nicht mit Sicherheit voraussagen. Möglicherweise ist sie so verängstigt, dass sie mit den Krallen nach dir schlägt oder sogar versucht, dich zu beißen.
Darauf solltest du vorbereitet sein. Es kann daher nicht schaden, wenn du deine Arme mit einer Jeans- oder Lederjacke schützt und feste Handschuhe anziehst, selbst wenn es sich um deine eigene Katze handelt. Im Zweifel erspart dir das einen schmerzhaften Schreckmoment, in dem du den Halt verlieren und von der Leiter fallen kannst.
Etwas sicherer ist es, wenn du einen Transportkorb mitnimmst. Im hinteren Bereich kannst du zum Anlocken ruhig ein paar Leckerchen oder stark riechendes Katzenfutter platzieren. Mit einem Transportkorb in der Hand ist es nicht ganz einfach, eine Leiter zu besteigen. Befestige am besten ein Seil am Tragegriff des Korbs, dann kannst du ihn daran hochziehen, wenn du in Position bist.
Wenn die Katze im Korb ist, machst du ihn natürlich sofort zu. Der Abstieg kann sich als schwierig erweisen. Statt den Korb in der Hand zu halten, lässt du ihn langsam am Seil nach unten herab. Er wird sicher nicht in der optimalen horizontalen Position bleiben, aber das spielt in diesem Fall keine Rolle. Wichtig ist, dass die Katze sicher unten ankommt und du sie dann dort abholen kannst.
Im Internet gibt es auch den Tipp, ein Seil über einen Ast zu werfen, um damit einen Transportkorb in die Nähe der Katze zu ziehen. Dann kann sie ihn betreten und der Korb wird wieder nach unten gelassen. Wir halten diese Idee für nicht ganz ausgereift. Der Korb bleibt an einer Seite offen. Das Risiko, dass die Katze raus- und somit runterfällt, erscheint uns zu groß. Möglicherweise schafft sie es auch gar nicht erst rein. Falls der Korb nicht von einem Ast gestützt wird, wird der Eingang nach unten gedrückt, wenn die Katze ihre Pfoten rein setzt. Dann kann sie abrutschen und stürzen. Zudem ist auch unklar, ob der Ast stabil genug ist, Korb und Katze tragen zu können. Wenn zusätzlich zur Katze auch der Korb in die Tiefe stürzt, ist das Verletzungsrisiko besonders groß.
Ein anderer Tipp, der etwas besser funktionieren kann, ist, so etwas wie ein riesiges Wattestäbchen zu bauen. Du nimmst dafür einen Besen und umwickelst das breite Ende mit zahlreichen Handtüchern oder Laken. Dann bindest du das so zusammen, dass sich kein Tuch lösen kann, wenn sich die Katze daran festhält.
Die Idee dahinter ist, die Katze dazu zu bringen, ihre Krallen in die Tücher zu schlagen. Dann ziehst du den Besen weg und die Katze hält sich daran fest. Nun kannst du sie vorsichtig zu Boden gleiten lassen. Dass die Katze abrutscht, ist eher unwahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, dass sie abspringt, sobald sie eine für sich sicher erscheinende Höhe erreicht hat.
Wenn du die Katze mit einem Besen erreichen kannst, kann sie nicht besonders hoch im Baum sitzen. Dann kannst du sie auch mit einer Leiter erreichen. Wenn sie für diese Rettungsform zu hoch sitzt, kannst du statt des Besens einen Wischer für den Fußboden nehmen. Du brauchst nur noch eine Teleskopstange, die so lang ist, dass du die Katze erreichen kannst. Geeignete Teleskopstangen findest du zum Beispiel beim Zubehör für Fensterwischer bzw. -putzer oder beim Malerbedarf.
Eine Alternative ist ein Obst- bzw. Apfelpflücker. Die meisten Modelle haben einen nach oben gerichteten Greifkranz. Die Katze könnte sich daran verletzen, weswegen du die Zacken großzügig polstern solltest.
Selbst auf den Baum klettern solltest du wirklich nur, wenn du absolut sicher weißt, was du tust. Eine Leiter an einen Baum zu lehnen und nach oben zu steigen ist eine Sache, sich selbst frei auf dem Baum zu bewegen ist eine ganz andere Kategorie und sehr gefährlich.
Das solltest du erfahrenen Profis überlassen.
Katzenrettung: Feuerwehr & Co.
Der naheliegendste Gedanke ist es sicherlich, die Feuerwehr per 112 zu rufen. Diese ist aber eigentlich nur im akuten Notfall zuständig. Es gibt noch andere Stellen, an die du dich wenden kannst, wenn eine Katze in einem Baum festsitzt, beispielsweise die Tierrettung, Tierheime oder Baumkletterer.
Nachfolgend stellen wir dir die verschiedenen Rettungsmöglichkeiten näher vor und gehen auch auf die Kosten ein.
Feuerwehr
Alle Versuche, die Katze vom Baum zu holen, sind gescheitert. Spätestens jetzt müssen die Profis ran. Und was macht man dann am besten? Man ruft die Feuerwehr. Die kommt dann mit dem großen Auto mit der langen Leiter, die Retter fahren sie aus, steigen hinauf und legen einem dann mit einem freudigen Lächeln die schnurrende Katze in die Arme. Dann gibt es noch ein Erinnerungsfoto, ein Leckerchen für die Katze und einen Lolli für dich, weil du die Aufregung so tapfer überstanden hast.
So in etwa stellen viele Menschen sich das vor. Und ganz ehrlich, so haben wir das als Kinder doch auch gelernt und so ziemlich jedes Kinderbuch, in dem eine Katze von einem Baum gerettet werden muss, erzählt diese überromantisierte Version.
- Einsatz ist bei akuten lebensbedrohlichen Notfällen (z.B. Katze ist eingeklemmt oder verletzt) in der Regel kostenlos
- Eine gesunde Katze auf einem Baum wird nur selten als Notfall behandelt
- Einsatzkosten hängen von der Dauer und dem benötigten Material / Personal ab
- Die Bundesländer haben eigene Feuerwehrgesetze, in denen Kosten, Leistungen etc. festgelegt sind
- Rettung durch Baumkletterer ist häufig günstiger als ein selbst zu zahlender Feuerwehreinsatz
Am Ende dieses Artikels findest du einen persönlichen Erfahrungsbericht über die Rettung einer Katze, die fünf Tage lang auf einem Baum festsaß. Die Realität sieht leider nicht ganz so romantisch aus.
Aber nun zurück zum Thema. Der Gedanke ist absolut logisch. Eine Katze sitzt im Baum und kommt nicht mehr runter. Die Feuerwehr gehört zu den Rettungsdiensten und hat Fahrzeuge mit langen Leitern. Da Tiere zu retten in ihren Aufgabenbereich fällt, wird die Feuerwehr gerufen, um sich der Sache anzunehmen.
Tatsächlich gehört es zu den Aufgaben der Feuerwehr, Tiere zu retten, die in Lebensgefahr schweben. „Abwenden einer Lebensgefahr“ ist allerdings nirgendwo eindeutig definiert. In manchen Fällen ist die Situation klar. Wenn ein Kätzchen draußen in ein Abflussrohr stürzt und stecken bleibt, handelt es sich nicht erst dann um einen Notfall, wenn Wolken aufziehen. Es kann sich nicht von selbst befreien und die Rettung ist mit einem größeren Aufwand verbunden.
Wenn deine Katze auf einem Baum sitzt und nicht mehr runterkommen möchte oder kann, ist das für dich wahrscheinlich ein Notfall. Sollte deine Katze nicht bald wieder runterkommen, bekommt sie weder Wasser noch Futter. Sie könnte auf dem Baum verhungern, also ist diese Situation lebensbedrohlich.
Die Feuerwehr kann das jedoch durchaus anders sehen. Lebensgefahr kann bestehen, wenn deine Katze sichtlich verletzt ist und auf dem Baum an inneren oder äußeren Blutungen sterben könnte. Sitzt sie aber, ansonsten gesund, einfach nur auf dem Baum, passiert erstmal nichts. In der Regel schlägt die Feuerwehr vor, noch 1 – 2 Tage zu warten oder die Tierrettung anzurufen.
Das macht die Feuerwehr nicht, weil ihnen Katzen am Allerwertesten vorbeigehen. Das macht sie, weil keine akute Lebensgefahr besteht.
Eine gesunde Katze kann durchaus zwei Wochen lang ohne Wasser überleben, ohne Futter sogar noch länger. Natürlich hängt das vom Gesamtzustand der Katze und dem Wetter ab. Im Hochsommer oder im tiefsten Winter dürfte eine Katze wohl eher nicht so lange ohne Futter und Wasser aushalten. Sehr junge und alte Katzen überstehen das auch nicht so lange als eine Katze in der Blüte ihres Lebens.
Von daher ist es nicht böse gemeint, wenn die Feuerwehr nicht sofort mit mehreren Einsatzwagen anrückt, weil deine Katze seit zwei Tagen auf einem Baum sitzt. So ein Einsatz kostet Geld und bindet Ressourcen, die für andere Rettungseinsätze nicht zur Verfügung stehen. Für so einen Einsatz mit Leiterwagen sind mindestens zwei ausgebildete Feuerwehrleute nötig. Das Fahrzeug wiegt je nach Modell so um die 16 Tonnen und kostet um die 600.000 Euro. Eigentlich ist das Gefährt dafür gedacht, Menschen aus den oberen Etagen brennender Häuser zu retten.
Sollte während des Einsatzes zur Rettung deiner Katze in einem Mehrfamilienhaus ein Feuer ausbrechen, steht der Leiterwagen nicht zur Verfügung. Rein rational ergibt es also Sinn, die Rettung einer unverletzten Katze aus einem Baum nicht mit der obersten Priorität zu behandeln.
Das heißt natürlich nicht, dass der Anruf wörtlich genommen für die Katz ist. Es kommt immer auf den Einzelfall an. Die Feuerwehr in Berlin ist mit Sicherheit viel beschäftigter als eine Feuerwehr auf dem Land oder in einer Kleinstadt. Personal und Material sind in der Hauptstadt im Grunde ständig gebunden, da bleibt tatsächlich nur Zeit für eine Katzenrettung, wenn es sich um einen akuten Notfall handelt. Auf dem Land geht es da schon ruhiger zu. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Feuerwehr vorbeikommt, sicherlich höher.
Wenn es sich nicht um eine akut lebensbedrohliche Situation handeln, rufst du bitte nicht den Notruf an. Die Kapazitäten sind begrenzt und für richtige Notfälle gedacht. Im Internet findest du schnell raus, wo es in deiner Nähe Wachen der Feuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr gibt. Dort findest du normalerweise auch die zugehörigen Telefonnummern. Wenn dort gerade nichts los und dein Gegenüber besonders tierlieb ist, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Feuerwehr ausrückt wohl höher als wenn du es über die zentrale Notrufnummer versuchst.
Was kostet die Katzenrettung und wer bezahlt den Einsatz der Feuerwehr?
An diesem Punkt scheiden sich die Geister. Generell gilt, dass Rettungseinsätze kostenlos sind bzw. von den Kommunen bezahlt werden. Dazu gehören beispielsweise Einsätze zur Brandbekämpfung oder Rettung von Menschen sowie die Rettung von Tieren in Lebensgefahr. Solche Einsätze sind für dich in der Regel kostenlos, solange zumindest ein begründeter Verdacht auf eine Notlage besteht.
Einsätze, die durch sogenannte Scherzanrufe ausgelöst werden, werden dem Anrufer in der Regel in Rechnung gestellt. Auch grob fahrlässig verursachte Notfälle können etwas kosten. Vorsätzlich provozierte Einsätze, beispielsweise durch Brandstiftung, zahlst du üblicherweise auch selbst.
Die Rettung von beruflich genutzten Tieren sowie Nutztieren ist in den meisten Fällen ebenfalls kostenlos. Bei Haustieren sieht das schon anders aus. Rettungen aus lebensbedrohlichen Situationen sind in den meisten Fällen kostenlos. Bei der Katze im Baum gehen die Meinungen teils sehr stark auseinander.
An dieser Stelle können wir keine rechtssicheren Aussagen tätigen. Das können wir sowieso nicht, da wir keine Rechtsberater sind. Wer wann welche Einsatzkosten bezahlen muss ist Sache der Bundesländer. Jedes Bundesland hat ein eigenes Feuerwehrgesetz, welches etwas missverständlich auch oft als Brandschutzgesetz bezeichnet wird.
Wenn wir hier zum Beispiel die Situation für Berlin schildern, kannst du nicht davon ausgehen, dass es beispielsweise in Bayern oder Niedersachsen genauso ist. Die Feuerwehrgesetze der Bundesländer lassen den Kommunen zudem einen gewissen Spielraum. Wenn die Feuerwehr deine Katze kostenlos von einem Baum runter holt, bedeutet das eben nicht, dass das in einer Kommune in 100 km Entfernung bei einem vergleichbaren Fall auch so ist.
Ein Feuerwehreinsatz kann richtig teuer werden. Wenn eine Katze von einem Baum gerettet werden soll und der Einsatz einer Leiter nicht ausreicht, muss ein Drehleiterfahrzeug samt Besatzung ausrücken. In Berlin kostet der Einsatz eines Leiterwagens derzeit (Mai 2021) 6,03 Euro pro Minute. Da kommt schnell einiges zusammen. So ein Einsatz dauert einige Zeit. Wenn keine offensichtlich akute Lebensgefahr besteht, gibt es keinen Grund, mit Blaulicht an den Einsatzort zu fahren. Die Anfahrt dauert also verhältnismäßig lange.
Vor Ort muss sich die Feuerwehr ein Bild von der Sachlage machen. Eine Drehleiter hat ein ganz schönes Gewicht. In der Regel ist es so, dass die Leiter nur ausgefahren werden darf, wenn das Fahrzeug gesichert ist. Dafür müssen Teleskopstützen ausgefahren werden, damit das Fahrzeug nicht umkippen kann. Das allein dauert schon ein paar Minuten. Die Leiter selbst wird auch nicht mithilfe einer Sprungfeder raus geschossen, sondern gezielt ausgerichtet und ausgefahren. Wieder ziehen Minuten ins Land. Wie lange die eigentliche Rettung dauert, hängt auch vom Verhalten der Katze ab.
Wehrt sie sich stark oder verkriecht sich ans dünne Ende eines Astes, welcher das Gewicht des Feuerwehrmannes nicht tragen kann, zieht sich die Sache gerne mal ganz schön in die Länge. Dann sind ggf. noch Formalitäten zu klären und der Wagen muss wieder in seinen Ursprungszustand gebracht werden. Ein Einsatz gilt für gewöhnlich erst dann als beendet, wenn das Fahrzeug wieder bei der Feuerwache steht und wieder einsatzbereit ist.
In Berlin würde dich ein zweistündiger Einsatz mindestens 723,60 Euro kosten.
Aber es ist nicht immer so einfach. Sollte der Leiterwagen, der nun wirklich sehr lang, breit und schwer ist, nicht an den Baum heranfahren können oder sitzt die Katze an einer Stelle, die mit der Leiter unerreichbar ist, muss die Höhenrettung anrücken. Die Höhenrettung der Feuerwehr beschäftigt Spezialkräfte mit sehr guter Ausbildung.
Die Einsatzkosten sind uns leider nicht bekannt, aber wir gehen einfach mal davon aus, dass der Einsatz weit mehr als nur 50 Euro die Stunde kosten wird. Die Kosten für den Leiterwagen musst du auch dann tragen, wenn er nicht zum Einsatz gekommen ist. Immerhin war er als Ressource gebunden und stand währenddessen nicht für andere Einsätze zur Verfügung.
Wenn du die Feuerwehr wegen einer Katze im Baum anrufst, erkundige dich bitte unbedingt, welche Kosten im Zweifel anfallen können. Wenn keine akute Gefahr besteht, handelt es sich nicht um einen Rettungseinsatz, sondern um einen Hilfseinsatz, und dieser ist meistens kostenpflichtig.
Eine Grauzone gibt es natürlich auch noch. Eigentlich gibt es sogar mehrere. Wenn du die Feuerwehr nämlich am Telefon überzeugst, dass es sich um einen akuten Notfall handelt, diese aber vor Ort feststellt, dass es keiner ist, kann sie dir den Einsatz in Rechnung stellen.
Manche Feuerwehrleute drücken dabei ein Auge zu und lassen den Halter der Katze dafür aufkommen. Garantieren kann dir das aber niemand. Es kommt zudem auf die genaue Situation an. Wenn du der Feuerwehr am Telefon sagst, dass es aussieht, als hätte sich die Katze etwas gebrochen und dem Tode nahe zu sein scheint, ist das sicher ein Notfall. Wenn die Retter dann allerdings feststellen, dass die Katze kerngesund im Baum sitzt und sie freundlich anmaunzt, dürfte sich auch der freundlichste Feuerwehrmitarbeiter vorsätzlich getäuscht fühlen und dich die Rechnung bezahlen lassen.
Allgemein kommt der Halter für einen Rettungseinsatz auf. Ist dieser nicht ermittelbar, gehen die Kosten zu Lasten der Gemeinde. Das bedeutet aber auch, dass du jederzeit mit einer teuren Rechnung rechnen musst, falls deine Katze auf einem Baum festsitzen sollte. Für Freigänger ist es normal, nicht jeden Abend wieder nach Hause zu kommen. Es ist durchaus möglich, dass du deine Katze mal zwei oder drei Tage und Nächte nicht zu Gesicht bekommst.
Sie könnte überall sein, eben auch auf einem Baum. Wenn nun jemand die Feuerwehr ruft und diese auch kommt, wirst du für den Einsatz zur Kasse gebeten, selbst wenn du weißt, dass deine Katze vom Baum klettern kann und es auch tut, wenn der Hunger zu groß wird. Die Bedingung ist natürlich, dass es sich nicht um einen akuten Notfall gehandelt hat. Wir weisen an dieser Stelle erneut darauf hin, dass es diesbezüglich keine bundesweit einheitliche Regelung gibt, weswegen es im Ernstfall anders ablaufen kann als hier beschrieben. Über die konkreten Regelungen an deinem Wohnort musst du dich selbst informieren.
Unter Umständen ist es aber auch möglich, dass die Feuerwehr einen solchen Einsatz weder dir noch einem anderen Halter in Rechnung stellt. Die Feuerwehr hat die Möglichkeit, den Einsatz als Übung zu deklarieren. Wenn du nicht viel Geld hast, kannst du nachfragen, ob das eventuell möglich wäre. Einen Anspruch darauf hast du natürlich nicht. Aber wenn du eine besonders tierliebe Person am Telefon hast, lässt sie sich vielleicht darauf ein. Die Chancen stehen bei der Freiwilligen Feuerwehr wohl besser als bei der Berufsfeuerwehr.
Irgendjemand muss den Einsatz aber trotzdem bezahlen. Übungseinsätze werden von den Kommunen bezahlt. Im Endeffekt wird der Einsatz vom Steuerzahler finanziert. Allein schon aus Gründen der sozialen Fairness solltest du die Frage nach der Abrechnung als Übung nur dann in Betracht ziehen, wenn du dir die Einsatzkosten wirklich absolut nicht leisten kannst. Oder du ziehst eine der alternativen Rettungsmöglichkeiten in Betracht, was im Zweifel deutlich günstiger sein kann.
Übrigens: Derartige Kosten werden üblicherweise nicht von einer Versicherung übernommen. Eine Haftpflichtversicherung übernimmt nur Kosten für Schäden, die Dritten zugefügt werden. Sitzt eine Katze im Baum, wird niemandem ein Schaden zugefügt. Schäden, die deine Katze verursacht, sind im Regelfall von deiner privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt. Eine Tierhalterhaftpflichtversicherung brauchst du als Katzenhalter nicht. Eine Katzenkrankenversicherung dürfte die Kosten ebenfalls nicht übernehmen. Deine Katze sitzt auf einem Baum, das ist keine Krankheit und keine Verletzung. Verletzt sich deine Katze im Rahmen der Rettung, übernimmt die Versicherung ggf. die Behandlungskosten. Ist deine Katze im Baum eingeklemmt oder sitzt verletzt darauf fest, handelt es sich bei dem Einsatz um einen Rettungseinsatz, der für dich kostenlos sein sollte. Auch in diesem Fall trägt die Katzenkrankenversicherung die Behandlungskosten im vereinbarten Rahmen.
Tierrettung
In zahlreichen Regionen Deutschlands gibt es Vereine, die sich der Tierrettung verschrieben haben. Meistens konzentrieren sich ihre Tätigkeiten auf die Rettung von Tieren in akuten medizinischen Notfällen, beispielsweise im Falle einer schweren Verletzung durch einen Unfall.
Viele dieser Rettungsorganisationen haben aber auch Einsatzwagen mit ausfahrbaren Leitern. Sollte so ein Fahrzeug nicht zur Verfügung stehen, wird man dir am Telefon bestimmt sagen können, an wen du dich wenden kannst. Möglicherweise kennen sie ja einen Baumkletterer, der sich gerne nach Feierabend etwas Zeit nimmt, um eine Katze von einem Baum zu holen.
Diese Vereine sind in der Regel privat organisiert und finanzieren sich über Spenden und Mitgliedsbeiträge. Bei der Kalkulation der Kosten haben sie weitestgehend freie Hand. Ausgenommen sind üblicherweise tierärztliche Untersuchungen und Behandlungen, die nach der Gebührenverordnung für Tierärzte (GOT) abgerechnet werden.
Am Telefon kannst du fragen, was so ein Einsatz kostet. Da es sich im Falle einer unverletzten Katze im Baum nicht um einen Einsatz handelt, an dem ein Tiernotarzt beteiligt sein muss, sind die Kosten meistens überschaubar. Da du die Tierrettung beauftragt hast, zahlst du auch die Rechnung. Die beauftragte Leistung wurde erbracht, wer der Halter der Katze ist, ist für die Tierrettung nicht von Belang.
Tierheime
Tierheime verfügen normalerweise nicht über die nötige Ausrüstung, um eine Katze aus großer Höhe zu retten. Aber sie können dir Tipps geben, wie du die Katze vielleicht doch noch vom Baum locken kannst. Vielleicht schicken sie auch einen Mitarbeiter, um sich persönlich ein Bild von der Situation zu machen, um herauszufinden, ob sie dir nicht doch irgendwie helfen können.
Das kostet in der Regel nichts. Frag aber zur Sicherheit nach, bevor jemand vorbeigeschickt wird. Sogar möglicherweise anfallende Thunfischkosten können vom Tierheim übernommen werden. Wenn du mit dieser Anmerkung nichts anfangen kannst, lies einfach weiter. Nachdem du unseren Erfahrungsbericht gelesen hast, wirst du verstehen.
Ansonsten sind Tierheime und Tierretter in der Regel gut vernetzt. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass man dir weiterhelfen kann, indem dir ein Kontakt vermittelt wird, welcher dir schnell und preiswert zu Hilfe kommt.
Baumkletterer / Baumpfleger
Der Beruf des Baumkletterers ist eher unbekannt. Baumkletterer arbeiten größtenteils in der Forstwirtschaft und in der Baumpflege. Hast du schon mal jemanden gesehen, der beispielsweise Äste eines großen Baumes zurückgeschnitten hat und dabei nicht auf einer Hebebühne stand, sondern direkt im Baum hing? Das war ein Baumkletterer.
Baumkletterer beherrschen die Seilklettertechnik (SkT). Sie kommen ohne schweres Gerät auf so ziemlich jeden Baum rauf. Wenn die Feuerwehr deine Katze von einem Baum retten möchte und weder mit dem Leiterwagen direkt an den Baum fahren, noch die Katze mit einer tragbaren Leiter erreichen kann, kommt die Höhenrettung zum Einsatz. In einem Höhenrettungs-Trupp gibt es immer Bergsteiger / -kletterer und Baumkletterer.
In deiner Region gibt es bestimmt auch Unternehmen, die Baumpflege anbieten. Es gibt sie eigentlich fast überall, auch in Städten. Dort werden sie allein schon zur Pflege von Bäumen im öffentlichen Raum benötigt.
Einige Baumpfleger bieten von sich aus Höhenrettung an, wobei sich das für Gewöhnlich auf die Rettung von Katzen, die auf einem Baum festsitzen, begrenzt ist. Du kannst aber auch einfach bei solchen Unternehmen anrufen, wenn die Katzenrettung nicht explizit angeboten wird. Vielleicht gibt es ja einen tierlieben Baumkletterer, der gerade Zeit hat oder freiwillig nach Feierabend vorbeikommt. Fragen kostet schließlich nichts.
Eine Katze von einem Baum zu holen ist ein einfacher Einsatz, wenn es sich nicht gerade um einen extrem großen, krummen und verästelten Baum handelt. Wenn deine Katze auf einem „ganz normalen Baum“ im Stadtpark sitzt und sich nicht wieder runter traut, ist das in der Regel eine Aufgabe, die ein Baumkletterer ohne weiterführende Qualifikationen auch alleine erledigen kann.
Der durchschnittliche Stundensatz beträgt in etwa 50 Euro, kann aber natürlich je nach Region und Unternehmen auch höher oder niedriger ausfallen. Gegebenenfalls fallen noch Anfahrtsgebühren an. Für eine einfache Rettung kannst du demnach so um die 100 Euro und mehr einkalkulieren, wobei man dir schon am Telefon wird sagen können, was der Einsatz kostet, wenn es keine unvorhersehbaren Komplikationen gibt.
Die Kosten zahlst du selbst, unabhängig davon, ob es sich um deine oder eine fremde Katze handelt.
Das solltest du bei der Katzenrettung nicht tun
Ein paar Dinge solltest du bei der Katzenrettung nicht versuchen, selbst wenn sie gut gemeint sein sollten. Vergegenwärtigen wir uns erneut die Situation. Die Katze sitzt auf einem Baum und traut sich nicht wieder runter. Sie hat Angst und wahrscheinlich auch Hunger. Dort oben schläft es sich auch als Katze nicht sonderlich gut, sodass sie auch noch müde ist. Hunger, Angst und Schlafmangel ist eine sehr schlechte Kombination.
Du solltest nichts tun, was die Katze zusätzlich stressen oder verängstigen könnte. Sie kann dich sehr gut hören. Wenn du sie rufst oder mit ihr sprichst, mach das bitte möglichst sanft und ruhig, du musst sie nicht anschreien.
Keinesfalls darfst du etwas nach ihr werfen. Die Intention, sie zu erschrecken, damit sie die Flucht nach unten ergreift, ist grundlegend logisch nachvollziehbar. Allerdings dürfte eher das Gegenteil eintreten. Sie hat dort oben nicht viele Fluchtmöglichkeiten. Wenn sie jetzt noch mit Stöcken, Steinen oder sonst etwas beworfen wird, vergrößert das nur ihre Angst. Schlimmstenfalls kannst du sie sogar verletzen, wenn du sie triffst.
Falls eine Katze auf einem Baum in deinem Garten hockt, liegt vielleicht der Gedanke nah, sie mit einer Wasserpistole zu bespritzen oder zu versuchen, sie mit einem Gartenschlauch vom Baum zu spülen. Das ist keine gute Idee. Wasser tut der Katze zwar nicht weh, allerdings kann sie sich erschrecken und vom Baum stürzen, wobei sie sich verletzen kann. Wie weiter oben bereits beschrieben, landen Katzen eben doch nicht immer unverletzt auf allen Vieren. Wasser solltest du nur einsetzen, um Äste und Blattwerk um die Katze herum zu befeuchten, falls es nicht zwischendurch mal regnet. Dann kann sie daran lecken und auf diese Weise zumindest eine Kleinigkeit trinken.
Begib dich und andere nicht in Gefahr. Unternimm nur Rettungsversuche, die du dir auch wirklich mit Sicherheit zutraust. Ohne profunde Klettererfahrung solltest du nicht auf einen Baum klettern. Das Risiko eines Sturzes ist ohnehin schon gegeben. Sollte dich die Katze angreifen, weil sie sich bedroht fühlt, ist dieses Risiko sogar noch größer. Überlasse so etwas bitte den Profis.
Erfahrungsbericht: Eine Katze sitzt mehrere Tage im Baum fest
Auch das Katze.org Team hat bereits seine ersten Erfahrungen mit diesem Thema gesammelt. Neben der Wohnung eines Mitarbeiters saß eines morgens eine Katze in 6 Metern höhe und wusste nicht mehr, wie sie nach unten kommen sollte. Da sich der Baum nicht all zu weit eines Balkons befand, wurde nach der ersten Nacht auf dem Baum natürlich versucht der Katze gut zuzureden oder ihr auch etwas zu trinken bereit zu stellen, aber es tat sich rein gar nichts. Das gute Tier bewegte sich kaum und wenn dann nur auf immer dem selben Ast etwas vor und wieder zurück.
Nach 2 Tagen wurde schließlich ein erster Anruf bei der Tierrettung gestartet – „können wir machen, aber wir möchten bezahlt werden, selbst wenn es nicht ihre Katze ist“. Wir bewegen uns dann bei 200 Euro aufwärts bei einem Tier, was nicht in Not ist – sportlich für eine fremde Katze und eine junge Familie in den aktuellen wirtschaftlichen Zeiten. Nächster Versuch beim Bürgertelefon der Polizei, die sich als nicht zuständig betrachten. Eine Meldung wurde auch beim Tierheim gemacht, die leider auch ersteinmal nichts machen konnten. Nach 3 Tagen im Baum ein Anruf bei der Feuerwehr, die nach kurzer Klärung auch feststellten, dass sie nicht zuständig sind und man solle sich bitte an die Tierrettung wenden. Ok, wir drehen uns im Kreis. Inzwischen wurde der Katze ein Buffet an köstlichen Speisen auf dem nahen Balkon bereit gestellt, aber auch das konnte das ängstliche Tier nicht überzeugen nach unten zu klettern oder zumindest auf den sicheren Balkon zu springen. An Tag 4 haben dann andere Bewohner des Hauses einen Zettel an den Baum angebracht, dass auf dem Baum eine Katze sitzen würde, was künftig zu größer werdenden Menschenansammlungen führte, die sich auch regelmäßig fragten, warum nur niemand die Feuerwehr rufen würde?!? Am fünften Tag folgte schließlich das große Finale und die Berliner Großstadtkatze konnte durch einen Baumkletterer mit einer Art „Apfelpflücker“ für Katzen gerettet werden – wer diesen gerufen und schließlich bezahlt hat haben wir nicht mitbekommen, vermutlich war es aber der Halter des Tieres, der durch die ständig wachsende Menschentraube auf das Tier aufmerksam gemacht wurde.