Berühmte Katzen

Berühmte Katzen
Manche Katzen sind weltweit berühmter als so mancher König.

Katzen sind überall bekannt. Aber einige von ihnen sind regelrecht berühmt und haben es weltweit in die Medien geschafft. Es gibt nicht nur unzählbar viele Bilder und Videos von berühmten Katzen, manche haben sich selbst übertroffen und es wurden Statuen von ihnen geschmiedet oder sie sind in großen Fernsehshows aufgetreten. Hier möchten wir dir ein paar ganz besondere Katzen vorstellen, die es durch herausragende Leistungen oder Fähigkeiten geschafft haben, sich unvergesslich zu machen.

Katzen in der Politik

Katzen brauchen eigentlich nicht in die Politik zu gehen. In ihrer eigenen Weltanschauung regieren sie sowieso über alles und jeden. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Hunde haben Herrchen, Katzen haben Personal“. Es gibt aber auch Katzen, die etwas bodenständiger sind und versuchen, auf von Menschen anerkannten Wegen an die Spitze zu gelangen.

Hank wollte US-Senator werden

Amerika, das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dass dieser Spruch manchmal tatsächlich wahr sein kann merkst du, wenn du auf das Leben von Hank the Cat blickst. Hank hat seine Kindheit auf der Straße verbracht. Irgendwann wurde der Maine-Coon Kater eingefangen und in ein Tierheim gebracht, welches seine Einschläferung plante. Glücklicherweise konnte er rechtzeitig aus diesem Gefängnis befreit werden.

Seine neuen Halter, Matthew O’Leary und Anthony Roberts, erkannten Hanks politisches Talent. Sie waren zudem die ewig gleichen Wahlplakate leid. Das brachte sie auf die Idee, ihn für den Senat von Virginia kandidieren zu lassen. Leider war Hank wohl noch etwas zu grün hinter den Ohren, denn er schaffte es nicht, die nötigen Unterschriften für seine Kandidatur zusammenzubringen.

Wahrscheinlich ging er auch etwas lustlos ins Rennen, da er erkannte, dass sein Leben zu kurz ist, um sich mit Kleinpolitik zu beschäftigen. Er wollte ganz hoch hinaus und bewarb sich um eine Kandidatur als Mitglied des Senats der Vereinigten Staaten. Um kandidieren zu dürfen, brauchte er mindestens 10.000 Unterstützer. Die hatte er diesmal, er konnte die notwendigen Unterschriften sammeln. Das nun folgende Video ist keine Satire einer Comedyshow.

Er wurde sogar von vielen Menschen gewählt. Für die ganz große Politik hat es dann aber leider doch nicht gereicht. Trotzdem war der dritte Platz bei seiner ersten Kandidatur immer noch etwas, auf das er stolz sein konnte.

Parteivorsitzende Cat Mandu

Politisch sehr engagiert war auch Cat Mandu. Sie hatte das Amt des zweiten Vorsitzenden in der „Official Monster Raving Loony Party“ inne. Die Partei aus Großbritannien ist durchaus politisch aktiv, nimmt sich aber selbst nicht so ernst. Nach dem Tod des tierischen Vorsitzenden forderte sie zum Beispiel, dass Straßen mit Zebrastreifen für Katzen ausgestattet werden.

Chief Mouser to the Cabinet Officer

Warum die Briten und die Royals allgemein als etwas schrullig gelten, weisen die Briten regelmäßig nach. Ein sehr gutes Beispiel ist das Amt des Chief Mousers, welches zu Zeiten Heinrichs VIII eingeführt wurde. Die Katze hat natürlich kein wahres Amt inne. Obwohl es den Briten zuzutrauen wäre, es ist nicht so, dass zum Beispiel zwei Gesetzesvorlagen hingelegt werden und dann die Vorlage abgenickt wird, auf die sich die Katze als erstes drauflegt.

Die Chief Mouser hatten die Aufgabe, Ratten und Mäuse vom Regierungssitz fernzuhalten und sie zu jagen. Leider gibt es keine vollständigen Aufzeichnungen aller Chief Mouser seit Einführung des Amtes. In der Tat gilt der Chief Mouser als Beamter. Seine Amtszeit beginnt und endet folglich nicht mit der Amtszeit des Premierministers. Der Amtssitz ist zu heutiger Zeit der des Premierministers in der Downing Street Nr. 10.

Folgende Katzen waren Chief Mouser to the Cabinet Officer:

Name der Katze Amtszeit
Treasury Bill 1924
Peter 1929 – 1946
Munich Mouser 1937 – 1943
Nelson 1940er
Peter II 1946
Peter III 1946 – 1964
Peta 1964 – 1976
Wilberforce 1970 – 1988
Humphrey 1989 – 1997
Sybill 2007 – 2008
Larry 2001 – ?
Freya 2012 – 2014

Kater Larry ist noch im Amt. Humphrey und Larry sind die einzigen Chief Mouser, welche den Titel offiziell tragen bzw. getragen haben. Wahrscheinlich ist dir eine größere Lücke aufgefallen. Zwischendurch war die Regierung der Meinung, das Amt des Chief Mouser sei nicht mehr nötig. Doch als ausgerechnet bei Fernsehaufnahmen Ratten umherhuschten, fing man an, sich das doch nochmal zu überlegen.

Katzen, die einen Weltrekord halten

Es gibt keine offiziellen Wettbewerbe, an denen Katzen teilnehmen und sich zum Weltmeister krönen lassen können. Aber das Guinness Buch der Rekorde ist allgemein anerkannt, es wird keine Leistung vermerkt, die nicht ordentlich überprüft wurde. Natürlich enthält das Buch auch zahlreiche Katzenrekorde. Es folgen ein paar Beispiele.

Hauskatze Towser lebte in der Whiskeydistillerie Glenturret in Schottland. Towser steht im Guinnes Buch der Rekorde als die produktivste Katze aller Zeiten. In ihren 24 Lebensjahren soll sie ungefähr 28.900 Mäuse gefangen haben. Zum Gedenken wurde dem „World Mousing Champion“ im Besucherzentrum der Destillerie eine Statue aus Bronze gewidmet.

Eine Hauskatze namens Merlin lebt in Torquay (England) und ist laut Guinness Buch der Rekorde die Katze mit dem lautesten Schnurren aller Zeiten. Ihre Halter maßen eine Lautstärke von 100 Dezibel, was der vierfachen Lautstärke einer normalen Katze entspricht. Die Menschen vom Guinness Buch der Rekorde haben mit einem standardisierten Verfahren nachgemessen und kamen auf 67,8 Dezibel. Nicht so laut, wie die Halter es gemessen haben, aber für den Weltrekord hat es doch noch gereicht.

Creme Puff darf in dieser Liste nicht vergessen werden. Die Katze mit dem lustigen Namen verstarb am 6. August 2005 in Austin, Texas. An diesem Tag verstarb die Hauskatze und ließ einen traurigen Halter, aber auch einen Rekord zurück. Sie wurde nämlich stolze 38 Jahre und drei Tage alt. Das ist schon gewaltig, denn die durchschnittliche Lebenserwartung einer Katze beträgt 15 bis 20 Jahre.

Der Kater Colonel Meow wurde leider nur zwei Jahre alt. Dennoch hat er in seinem kurzen Leben vieles erreicht, was die wenigsten Katzen überhaupt schaffen. Er ging in die Geschichte ein und hat im Guinness Buch der Rekorde einen Eintrag für die Katze mit dem längsten Fell, dessen Haare bis zu 23 Zentimeter lang waren. Colonel Meow wurde zudem zu einem Internetphänomen. Seine Seite auf Facebook hatte zum Zeitpunkt seines Todes mehr als 353.000 Fans.

Katzen mit außergewöhnlichen Leistungen

Katzen sind zu Großem fähig und verblüffen uns immer wieder mit neuen Geschichten und Kuriositäten. Ein paar Katzen, die wirklich Außergewöhnliches geleistet haben, möchten wir die nun vorstellen.

Jessie, die Marathonkatze

Hauskatze Jessie lebt in Australien. Eines Tages ist sie mit ihrer Menschenfamilie umgezogen und lebte seitdem am anderen Ende des Kontinents. Irgendwann war Jessie verschwunden. Ihre Halter machten sich ganze 15 Monate lang Sorgen um ihren Schützling, bis sie eine besondere Nachricht erhielten.

Jessie wurde gefunden. Sie ist zu ihrem alten Haus gelaufen. Auf dem Weg legte sie stolze 3.000 Kilometer zurück. Wenn man davon ausgeht, dass sie pro Tag 12 Stunden geschlafen hat, kommt man auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 1,8 Km/h.

Oscar & Simon, Kriegshelden

Der Kater Oscar (nicht der mit dem Weltrekord) war ein wahrer Krieger im 20. Jahrhundert. Er war Bordkater auf der legendären Bismarck. Er war ein zäher Bursche, denn er hat drei Schiffsuntergänge überlebt.

Hauskatze Simon war ebenfalls ein tierischer Kriegsheld. Er war Bordkatze der HMS Amethyst und die einzige Katze, die mit der Dicking Medal ausgezeichnet wurde. Die Dicking Medal ist die bedeutsamste Medaille für Tiere im Kriegseinsatz. Die Katze wurde schwer verletzt, kam aber wieder auf die Beine und kämpfte danach an vorderster Front gegen die sich ausbreitende Rattenplage.

Casper nimmt den Bus

Dann wäre da noch die Hauskatze Casper. Casper war ein außergewöhnlicher Kater. Regelmäßig brach er aus dem Haus seiner Halterin aus und suchte eine lokale Arztpraxis und Apotheke auf. Er blieb dort immer längere Zeit im Wartezimmer. Letzen Endes bekam er dort sogar seinen eigenen kleinen Stuhl.

Aber damit nicht genug, richtig berühmt wurde er durch Busfahren. Eines Tages zog die Familie in einen Ort in der Nähe, etwa 18 Kilometer weit entfernt. Er hatte anscheinend Heimweh, denn er nahm jeden Morgen den gleichen Bus. Er stieg ein, nahm auf einem Sitz Platz und fuhr zu seinem vorherigen Revier. Dort schaute er sich das Haus an und fuhr mit dem Bus zurück.

Die Busfahrer gewöhnten sich so an ihn, dass sie freiwillig aufpassten, dass er nicht eine Station zu früh oder zu spät ausstieg. Die Halterin brauchte drei Jahre, um auf dieses Verhalten aufmerksam zu werden. Caspers Geschichte wurde weltweit in den Medien verbreitet. Am 14. Januar 2010 starb Casper im Alter von 13 Jahren. Er starb an schweren Verletzungen. Er wurde ausgerechnet von einem Taxi angefahren. Auf dem Weg zur Bushaltestelle.

Fluffy wollte einfach nur leben

Fluffy ist eine Katze, lebhaft in den USA. Wenn du wissen möchtest, warum man sagt, dass Katzen neun Leben haben, solltest du jetzt noch etwas weiter lesen. Es geht um eine Katze, die eigentlich schon tot war, sich aber kämpferisch gab und diesem doch noch von der Schippe sprang.

Die Katze wurde Anfang Februar 2019 von ihren Haltern in einer Schneeverwehung gefunden. Eigentlich hätte sie jeder gleich für tot erklärt, denn sie war nicht nur unterkühlt, weil sie sich im Schnee rumgetrieben hat. Sie war bedeckt von Schnee und Eis, das ihr Fell verkrustete und sogar rund um die Pfoten festfror.

Ihre Halter wollten nicht akzeptieren, dass sie tot ist und brachten sie eiligst in eine Tierklinik. Fluffy war steif gefroren und gab kein Lebenszeichen von sich. In der Tierklinik konnte man noch geringfügige Vitalwerte feststellen, doch ihre Körpertemperatur war so niedrig, dass man in der ganzen Klinik kein Thermometer finden konnte, welches so niedrige Temperaturen überhaupt anzeigt.

Zwei Stunden lang taten die Ärzte alles, was in ihrer Macht stand, um Fluffy ganz langsam aufzuwärmen, mit lauwarmem Wasser, Decken, Heizkissen und allem, was sich sonst noch so eignete. Wäre sie zu schnell aufgetaut, hätte sie wohl einen tödlichen Temperaturschock erlitten.

Doch nach den zwei Stunden zeigte sie von sich aus erste Lebenszeichen, ein erstes Zucken. Letztendlich konnte Fluffy wieder ganz aufgewärmt und aufgepäppelt werden. Bald durfte sie wieder nach Hause. Die Halter haben ihr den Freilauf gestrichen, weil sie so eine Szene im Leben nicht wieder erleben möchten. Und Fluffy, die jetzt nur noch acht Leben hat, dürfte das ähnlich sehen. Ihr Lebenswille ist einfach unglaublich.

Katzen mit besonderen Fähigkeiten

Dass Katzen sehr einfühlsam sind, sollte bekannt sein. Wenn von uns jemand traurig ist, ist immer eine Katze zur Stelle, die sich beruhigend schnurrend auf dem Schoß einrollt. Manche Katzen haben aber besondere Talente, die teilweise sogar unerklärlich sind.

Oscar spürt den Tod kommen

Kater Oscar hat es bei der Einfühlsamkeit ein wenig übertrieben. Oscar wurde 2005 geboren und hat als Therapiekatze im Steere House Nursing and Rehabilitation Center auf Rhode Island „gearbeitet“. Als Therapiekatze begleitete er Patienten und war dafür zuständig, diese zu beruhigen, denn eine Katze zu streicheln oder schnurren zu hören, kann jede Heilung fördern.

Irgendwann fing er an, seine eigenen Visiten-Touren zu machen, ähnlich wie Ärzte und Krankenschwestern es auch tun. Vermutlich hat er sich dieses Verhalten abgeschaut. Das allein ist schon unkonventionell. Noch schräger ist, dass er den Tod wittern konnte.

Pflegern und Ärzten ist aufgefallen, dass er sich bei Patienten einrollte, die spätestens ein paar Stunden danach verstarben. Es gibt auch einen Fall, bei dem der Arzt davon überzeugt war, dass der Patient den Tag nicht überleben würde. Oscar kam zu Besuch, schnupperte am Patienten und lief weiter. Tatsächlich hat der Patient zumindest diesen Tag noch überlebt.

Es ist nicht übermittelt, ob Oscar mit seinen Prognosen jemals falsch gelegen hat. Es gibt auch keine endgültige Antwort auf die Frage, warum er immer richtig lag. Jedenfalls ist seine Trefferquote so hoch, dass die Ärzte die Angehörigen informierten, wenn Oscar sich bei einem Patienten einrollte.

Dusty der Meisterdieb

Dusty the Klepto Kitty hatte eine unrühmliche Fähigkeit, die ihn jedoch weltberühmt machte. Er war sogar Gast bei der berühmten Late Night Show mit David Letterman. Dusty war ein Meisterdieb. Er lebte zwei Jahre in aller Ruhe bei seinen Menscheneltern. Dann wurde es ihm offensichtlich zu langweilig. Die Halter bemerkten irgendwann ständig irgendwelche neuen Sachen in ihrer Wohnung, die ihnen nicht gehörten.

Dann erwischten sie Dusty auf frischer Tat. Der Übeltäter stand somit fest. Dusty hat aber nicht nur gelegentlich etwas mitgebracht. Mittlerweile ist die Zahl seiner Beuteobjekte wohl auf über 600 Stück gestiegen. Es folgt ein kleiner Auszug aus der Beuteliste. Er stahl unter anderem:

  • 1 Decke
  • 1 Golfschlägerhaube
  • 1 Hundehalsband
  • 1 Pyjamahose
  • 1 Sicherheitsmaske
  • 1 Tüte Wasserballons
  • 100 Handschuhe
  • 16 Autowaschhandschuhe
  • 18 Schuhe
  • 2 Frisbees
  • 2 Netzbeutel
  • 2 Ofenhandschuhe
  • 213 Geschirrspültücher
  • 3 Beinwärmer
  • 3 Schürzen
  • 4 Stücke Unterwäsche
  • 40 Bälle
  • 5 Handtücher
  • 6 Tierspielzeuge
  • 7 Schwämme
  • 7 Waschlappen
  • 73 Socken
  • 8 Badeanzüge

Weitere berühmte Katzen

Nicht jede berühmte Katze hat einen Weltrekord aufgestellt, sich in die Politik eingemischt oder ist durch besondere Fähigkeiten aufgefallen. Aber mal ehrlich, das ist bei uns Menschen ja auch nicht anders. Hier stellen wir dir einige weltberühmte Katzen vor, auch welche, die du vielleicht noch nicht kennst oder zumindest davon ausgehst.

Grumpy Cat

Tardar Sauce hat mit Sicherheit Internetgeschichte geschrieben. Du kennst sie nicht? Wahrscheinlich nicht unter dem Namen. Berühmt wurde sie als Grumpy Cat. Die Katze hatte einen Gendefekt, welcher dazu führte, dass sie nur sehr kurzes Fell entwickeln konnte. Zudem hatte sie einen leichten Unterbiss. Beides zusammen führte dazu, dass ihre heruntergezogenen Mundwinkel sehr prägnant aussahen. Egal, wie glücklich die Katze gewesen sein mochte, sie sah immer aus, als wäre sie total mürrisch.

Auf der anderen Seite sah das aber auch zu niedlich aus. Es wäre schon beinahe ein Wunder, wenn sie nicht zu einem Internetphänomen geworden wäre. Sie wurde so berühmt, dass ihre Halter nur für sie einen eigenen Manager einstellten.

F. D. C. Willard, ein herausragender Wissenschaftler

Die in der Wissenschaft weltweit berühmteste Katze hieß F. D. C. Willard und verfasste zahlreiche wissenschaftliche Artikel auf dem Gebiet der Tieftemperaturphysik. Ok, das war etwas Hochstapelei. Eigentlich hieß sie Chester und lebte bei Jack H. Hetherington, seines Zeichens Physiker und Mathematiker an der Michigan State University.

Hetherington wollte in einer renommierten Fachzeitschrift einen seiner Arbeiten veröffentlichen. Ein Kollege las sie sich vorher durch und warnte ihn vor, dass Artikel, die überwiegend in der Wir-Form geschrieben sind, vom Magazin in der Regel abgelehnt werden, wenn es nur einen Autoren gibt. Um ihn so zu veröffentlichen, brauchte er mindestens einen Koautor, ansonsten müsste er den ganzen Artikel umschreiben.

Darauf hatte er wohl wenig Lust, aber wo sollte er möglichst schnell einen Koautoren auftreiben? Das Problem war schnell gelöst, Chester bekam einen Künstlernamen und wurde zum Koautor erklärt. Der Artikel wurde veröffentlicht und fand international viel Beachtung.

Natürlich konnte er seinen Koautor nicht für immer und ewig verstecken und er musste zugeben, dass das F. D. C. die Kurzform von „Feline Domestic Cat“ ist, denn das ist die biologische Bezeichnung für die Hauskatze. Dass er die Wahrheit etwas gedehnt hat, hat seiner wissenschaftlichen Karriere nicht geschadet, vielmehr hat er an Popularität gewonnen und auch Aufsätze veröffentlicht, die ausschließlich aus den Pfoten Chesters entsprangen.

Lewis, gerichtlich verurteilter Aggressor

Lewis lebt in einer kleinen Stadt in Connecticut und hat dort den Begriff Revierherrschaft neu definiert. Er ist die erste Katze, die in den USA von einem Gericht zu Hausarrest verurteilt wurde. Der Grund war Lewis‘ aggressives Verhalten. Wie es soweit kommen konnte?

Der Kater muss zu Hause immer ganz lieb gewesen sein. Aggressiv wurde er nur draußen. Er fing an, ohne Vorwarnung auf Menschen los zu gehen. Es gab sechs bestätigte Angriffe, drei davon wurden zur Anzeige gebracht. Es kam sogar zu Gegenüberstellungen, bei der die Geschädigten die Katze identifizieren sollten. Nachdem das geschah, wurde zunächst ein Kontaktverbot für Lewis verhängt.

Um dir zu verdeutlichen, wie gefährlich eine Katze sein kann, kannst du in unserem Ratgeber über Katzenbisse nachlesen. Lewis hat die Nachbarn so eingeschüchtert und verängstigt, dass sie sogar eine Telefonkette eingerichtet haben, um sich gegenseitig zu warnen, wenn die Katze draußen gesichtet wurde. Die Halterin fing an, ihrer Katze Prozac, ein Antidepressivum, zu verabreichen.

Da das alles nichts half, wurde die Halterin verhaftet und wegen Verstoßes gegen das Kontaktverbot angeklagt. Im Laufe des Prozesses wurde ihr eine Bewährungsstrafe angeboten. Im Gegenzug sollte Lewis eingeschläfert werden. Das kam für die Halterin allerdings überhaupt nicht in Frage. Der Prozess endete mit einer Bewährungsstrafe von zwei Jahren. Lewis wurde gerichtlich unter Hausarrest gestellt und darf seither die Wohnung nur noch verlassen, wenn er zum Tierarzt gebracht werden muss.

Maru die japanische Legende

Den japanischen Kater Maru muss man hier auch erwähnen. Wenn du dich im Internet nach Katzenvideos umschaust, findest du garantiert welche von Maru. Seine Halter wollten sein Leben in einem Blog festhalten, vor allem die Zeiten des Wachstums.

In einem Video springt der kleine Kater in einen Karton. Das Video ging sofort durch die Decke und das kleine Katerchen wurde spontan weltbekannt. Die Videos von Maru werden seither millionenfach geklickt. Selbst zwei Bücher und zwei DVDs über ihn wurden veröffentlicht.

Pumpkin & Crackerjack, magische Tierwesen

Pumpkin ist die berühmteste Katze die niemand kennt. Warum ist das erwähnenswert? Weil etliche Millionen Menschen sie sogar auf der großen Leinwand gesehen haben.

Gemeinsam mit einer Katze mit Namen Crackerjack verkörperte sie Hermines Katze Krummbein in den Harry Potter Filmen. Beide Katzen sind folglich weltberühmt, doch kaum jemand kennt ihre richtigen Namen.

Schrödingers Katze [] die wohl berühmteste Katze auf dem Gebiet der Physik. Dir ist vermutlich aufgefallen, dass im vorangegangenen Satz ein Wort fehlt. Das stimmt auch, denn es ist quasi unmöglich zu entscheiden, ob „ist“ oder „war“ das richtige Wort für den Zustand von Schrödingers Katze ist.

Es handelt sich dabei um ein Gedankenexperiment des Physikers Erwin Schrödinger aus dem Jahr 1935. Mit dem Experiment wollte er einen bedeutenden Schwachpunkt der Kopenhagener Deutung der Quantenmechanik aufzeigen.

Keine Sorge, es geht nicht streng wissenschaftlich weiter. Physiker werden jetzt wahrscheinlich die Hände vors Gesicht halten und anfangen zu weinen. Ganz grob runtergebrochen besagt die Quantenmechanik, dass ein physikalisches System zwei verschiedene Zustände annehmen kann. So kann es beispielsweise sein, dass ein Gegenstand entweder da oder nicht da ist.

Problematisch wird es, wenn sich beide Zustände überlagern. Etwas ist zugleich da und nicht da. Die Frage ist, inwieweit eine Messung dazu beiträgt, welcher Zustand gerade tatsächlich vorherrscht. Eine Messung bringt nämlich zum Vorschein, ob etwas da ist oder nicht, obwohl es theoretisch beides zugleich sein könnte.

Das Gedankenexperiment geht so:

Es gibt eine Kiste. In dieser Kiste befinden sich eine Katze, ein instabiler Atomkern, ein Geigerzähler, ein Hammer und ein zerbrechliches Behältnis voller Giftgas. Sicher ist nur, dass der Atomkern in einer absehbaren Zeit mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit zerfällt. Die Kiste ist blickdicht, schalldicht und fest verschlossen.

Folgendes könnte passieren: Es besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Atomkern zerfällt. Dann wird Strahlung freigesetzt und der Geigerzähler reagiert. Wenn er reagiert, fällt der Hammer auf den zerbrechlichen Behälter. Das Giftgas tritt aus und tötet die Katze.

Nach der Hälfte der Zeitspanne, in welcher der Atomkern wahrscheinlich zerfällt, haben wir einen interessanten Zustand. Die Katze ist theoretisch zu mit einer Wahrscheinlichkeit von jeweils fünfzig Prozent tot oder lebendig. Daraus folgt, dass sie theoretisch beides zugleich sein könnte.

In der Realität ist das jedoch nicht möglich. Wenn eine Messung erfolgt, was in diesem Fall bedeuten würde, dass man die Kiste öffnet und nachsieht, gibt es nur zwei mögliche Zustände. Entweder ist die Katze zu 100 Prozent tot oder zu 100 Prozent lebendig. Selbst wenn die Katze gerade stirbt, weil das Gas gerade erst freigesetzt wurde, ist sie tot oder lebendig. Sie kann dann zwar ihren Zustand wechseln, jedoch ist sie zu jedem Zeitpunkt entweder noch lebendig oder schon tot.

Das unbekannte System nimmt demnach erst einen sicheren Zustand an, wenn eine Interaktion im Sinne einer Messung erfolgt.

Natürlich hat das Experiment so nie stattgefunden. Es handelt sich um ein reines Gedankenexperiment, Schrödinger hat nicht wirklich eine Katze in so eine Kiste gesteckt.

Im englischen gibt es das schöne Sprichwort „Curiosity killed the cat“. Übersetzen lässt sich das mit „Neugier hat die Katze getötet“. Alternativ sagt man auch „Neugier tötet die Katze“. Falls Schrödingers Katze in dem Moment, in dem die Kiste geöffnet wurde, bereits tot war, war sie bis dahin theoretisch noch lebendig. Wirklich tot war sie erst, als die Kiste aus Neugier heraus geöffnet wurde.

Die Frage, ob die Katze tot ist oder nicht, ist mittlerweile beantwortet. Selbst wenn Schrödinger im Jahr 1935 tatsächlich eine Katze gehabt haben sollte, kann man wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass sie mittlerweile nicht mehr unter uns weilt.

Carsten
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