Mundgeruch

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Mundgeruch ist bei Katzen vollkommen normal. Problematisch kann es aber werden, wenn der Gestank richtig intensiv ist und zum Beispiel nach Fisch oder sogar Urin stinkt. Mundgeruch bei Katzen kann viele Ursachen haben. Manche sind harmlos, aber starker Mundgeruch kann auch ein Symptom einer schweren Krankheit sein. Hier erfährst du, woher der Mundgeruch kommen kann, wann er harmlos ist, wann du zum Tierarzt gehen solltest und was du dagegen unternehmen kannst.

In Kürze zu: Mundgeruch bei Katzen
  • Mundgeruch bei Katzen ist normal, kann jedoch in intensiven Fällen auf gesundheitliche Probleme hinweisen. Die Intensität und der spezifische Geruch des Mundgeruchs können dabei auf verschiedene Krankheiten, wie Diabetes, Entzündungen im Mund-Rachen-Raum oder Nierenerkrankungen, hinweisen.
  • Alltägliche Ursachen für Mundgeruch bei Katzen können mit ihrer Nahrung in Zusammenhang stehen. Der Geruch von Nassfutter, insbesondere Fisch, kann nach dem Essen für intensiven Mundgeruch sorgen. Zudem kann minderwertiges Futter oder eine Anhäufung von Futterresten in den Zähnen den Geruch verstärken.
  • Zur Bekämpfung von Mundgeruch kann man die Futterart wechseln, spezielle Zahnpflegeprodukte für Katzen verwenden oder Katzengras anbieten, das die Zähne reinigt und das Bakterienwachstum reduziert. Es ist wichtig, die Katze ausreichend trinken zu lassen, da Wasser die Reinigung von Zähnen und Zahnfleisch unterstützt.

„Der Atem meiner Katze riecht nach Katzenfutter“

Dieses Zitat aus der Fernsehserie „Die Simpsons“ trifft den Nagel auf den Kopf. Die meisten Säugetiere, zu denen hier auch der Mensch gezählt wird, haben Mundgeruch. Dieser ist mal mehr, mal weniger intensiv. Im Mund- und Rachenraum arbeiten zahlreiche Bakterien, die für diese „Abgase“ verantwortlich sind.

Und eines haben alle Menschen gemein, ob sie nun zu starkem Mundgeruch neigen oder nicht: Wenn wir etwas gegessen haben, riecht unser Atem danach. Am deutlichsten wird das bei sehr knoblauchlastigen Mahlzeiten. So mancher Atem riecht selbst nach dem Zähneputzen noch stark nach dem Gegessenen.

Warum sollte das bei deiner Katze anders sein? Vor allem Nassfutter riecht gerne mal relativ intensiv, besonders Nassfutter mit Fisch. Wenn deine Katze fertig gespiesen hat und sie sich mit vollem bauch deinem Gesicht nähert und ein amtliches Gähnen von sich gibt, bevor sie sich auf dir zum Verdauungsschläfchen einrollt, kann das ganz schön müffeln.

Jedenfalls brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Das ist normal und zeigt ja auch, dass dein Schätzchen eifrig gefuttert hat. Der Futtergeruch legt sich von selbst. Es sind einfach nur noch ein paar Essensreste zwischen den Zähnen und der ganz normale Mundgeruch nach dem Futtern.

Starker Mundgeruch nach dem Futtern kann auch auf minderwertiges Katzenfutter zurückzuführen sein. Wenn du die Marke gewechselt hast und deine Katze seitdem nach jeder Mahlzeit intensiven Mundgeruch hat, solltest du vielleicht doch wieder zurück wechseln oder noch ein anderes Nassfutter ausprobieren.

Hält sich der futterbedingte Mundgeruch ungewöhnlich lange, solltest du mal die Zähne deiner Katze kontrollieren lassen. Möglicherweise liegt eine Zahnfehlstellung vor und Futter sammelt sich an einer Stelle, an die deine Katze mit ihrer Zunge schlecht herankommt.

Mundgeruch: Krankheiten können schlechten Atem verursachen

Leider ist Mundgeruch bei Katzen nicht immer so harmlos. Grundlegend kann man sagen, wenn der Atem deiner Katze nach der Fütterung stinkt und sich bald wieder normalisiert, sollte alles in Ordnung sein. Wichtig ist natürlich, dass er nur nach Katzenfutter riecht.

Ansonsten kann schlechter Atem auf zahlreiche Krankheiten hinweisen. Einige von ihnen sollten möglichst schnell behandelt werden. Man kann von Glück reden, dass viele Krankheiten nicht einfach nur generisch stinkenden Atem auslösen.

Häufig ist es so, dass von dem konkreten Geruch des Atems auf die spezifische Krankheit geschlossen werden kann. Dein Tierarzt muss quasi nur genau am Atem deiner Katze schnuppern und hat sofort einen Anhaltspunkt, wonach er zuerst suchen soll.

Hier haben wir dir ein paar Erkrankungen aufgelistet, welche sich im Atem deiner Katze bemerkbar machen können.

Diabetes

Nicht nur Menschen, sondern auch Katzen können Diabetes bekommen. Unbehandelt ist diese Krankheit tödlich. Wird sie aber rechtzeitig erkannt und behandelt, kann deine Katze jedoch bis ins hohe Alter ein gutes Leben führen.

Der klassische Diabetes-Atem riecht etwas süßlich. Stellst du einen süßlichen Geruch fest, ist das womöglich ein Anzeichen von Diabetes. Ein weiteres klassisches Symptom ist vermehrte Flüssigkeitsaufnahme. Auch vermehrtes Fressen ohne Gewichtszunahme kann auf Diabetes hinweisen.

Im Rahmen der Diabetes kann sich auch die Stoffwechselerkrankung Ketoazidose entwickeln, welche sich durch einen nach Aceton stinkenden Atem bemerkbar macht.

Entzündung im Mund-Rachen-Raum

In der Maulhöhle deiner Katze kann es schnell mal zu Verletzungen kommen, wenn sie irgendetwas frisst, was sie nicht soll, zum Beispiel etwas Katzenstreu, welches sie sich von den Pfoten leckt. Im Normalfall sind solche Verletzungen, meist sind es Zahnfleischverletzungen, harmlos und heilen recht schnell von selbst.

Es kann aber auch passieren, dass es bei der Heilung Schwierigkeiten gibt, wodurch sich die Wunde entzündet. Infolge von Entzündungen kann es zur Bildung von Geschwüren kommen, im schlimmsten Fall bilden sich Tumore. Wenn du einen Tumor entdeckst, solltest du möglichst schnell zum Tierarzt gehen, um untersuchen zu lassen, ob er gut- oder bösartig ist.

Das Gewebe von Geschwüren kann absterben und dann genau wie Tumore einen schlechten Geruch auslösen. Ein solcher Geruch wird gerne als eitrig oder aasig beschrieben. Wenn der Atem deiner Katze nach Aas bzw. Verwesung riecht, solltest du dich also in jedem Fall mit deiner Katze zum Tierarzt begeben, denn dann stimmt definitiv irgendetwas nicht.

Katzenaids

Katzenaids (FIV) ist eine Krankheit, die üblicherweise tödlich endet. Ein Virus greift das Immunsystem deiner Katze an und schwächt es immer weiter. Deine Katze wird deutlich anfälliger für Krankheiten und selbst eigentlich harmlose Erkrankungen können tödlich verlaufen.

Symptome von Katzenaids sind beispielsweise Durchfall, Fieber und geschwollene Lymphknoten. Allgemein wird deine Katze immer schwächer. Sehr oft kommt es dann auch zu Entzündungen in der Maulhöhle, vor allem des Zahnfleisches. Der Geruch ist dementsprechend faulig, eitrig oder aasig.

Lebererkrankungen

Erkrankungen der Leber kommen bei Katzen gar nicht so selten vor. Ein häufiger Auslöser ist eine schlechte Ernährung. Die Leberwerte verschlechtern sich nicht sprunghaft, sondern eher langsam mit der Zeit. Solltest du feststellen, dass der Mundgeruch deiner Katze mit der Zeit immer schlimmer wird, kann das mit einer Lebererkrankung zusammenhängen.

Einige Lebererkrankungen kannst du auch an einem erdig-süßem Geruch erkennen. Ein klassisches Anzeichen von Lebererkrankungen ist Futterverweigerung. Deine Katze frisst kaum noch und nimmt dadurch ab. Solltest du derartiges beobachten heißt es ab zum Tierarzt. Auch ein fischiger Geruch kann auf eine Erkrankung der Leber hindeuten.

Magen-Darm-Erkrankungen

Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes zeichnen sich häufig durch Probleme bei den Ausscheidungen aus. So ist zum Beispiel Durchfall ein klassisches Symptom. Aber auch Verstopfung oder Probleme beim Wasser lassen können ihren Ursprung in einer Magen-Darm-Erkrankung haben.

Eine solche Erkrankung wirkt sich meistens auch auf den Atem aus. Riecht der Atem deiner Katze gallig, kann eine Magen-Darm-Erkrankung vorliegen, wegen der du natürlich gleich zum Tierarzt gehen solltest.

Nierenerkrankungen

Erkrankungen der Nieren sind sehr ernst zu nehmen. Die Nieren sind so etwas wie das Klärwerk des gesamten Organismus und die Schaltzentrale des gesamten Stoffwechsels. Ältere Tiere sind besonders häufig betroffen, da die Nieren, genau wie die Knochen und anderen Organe, im Alter nachlassen und schwächer werden.

Die Nieren sorgen unter anderem dafür, dass Giftstoffe aus dem Blut gefiltert werden. Lässt die Leistungsfähigkeit der Nieren nach, funktioniert dieser Prozess nicht mehr richtig. Deine Katze verliert nach und nach immer mehr Wasser. Sie trinkt viel mehr und geht häufiger pinkeln, aber der Wasserhaushalt kann langfristig nicht ausgeglichen werden. Zudem verbleiben immer mehr Giftstoffe im Körper deiner Fellnase.

Der Atem einer Katze mit Nierenerkrankung wie zum Beispiel der chronischen Niereninsuffizienz riecht meist nach Urin. Häufig ist die Ammoniak-Note sehr ausgeprägt, welche du garantiert vom Reinigen deiner Katzentoilette her kennst.

Wurmbefall

Wurmbefall gehört eigentlich zu den Magen-Darm-Erkrankungen und kann sich durch entsprechend schlechten Atem zu erkennen geben. Nimmst du den starken Mundgeruch wahr, solltest du mal einen genaueren Blick in die Katzentoilette werfen, denn Würmer werden mit dem Kot ausgeschieden.

Würmer sind als winzige weiße Würmchen im Kot erkennbar. Oft sorgen sie auch für Durchfall und häufiges Erbrechen. Wurmbefall ist meistens harmlos, allerdings kann es auch zu einem tödlichen Darmverschluss kommen. Hast du Würmer entdeckt, gehst du bitte zum Tierarzt. In der Regel musst du deiner Katze ein paar Tage lang Medikamente geben und die Sache sollte sich dann schnell erledigt haben.

Was hilft gegen Mundgeruch bei Katzen?

Bei krankheitsbedingtem Mundgeruch hilft natürlich nur die Behandlung der Krankheit. Bei futterbedingtem Mundgeruch solltest du darüber nachdenken, deiner Katze anderes Nassfutter zu geben. Dass Mundgeruch von Trockenfutter verursacht wird, wäre eher ungewöhnlich.

Inwiefern Trockenfutter dabei hilft, Essensreste und Ablagerungen auf den Zähnen mechanisch zu entfernen, bleibt vermutlich für immer ungeklärt. Natürlich gibt es eine mechanische Reibung, allerdings ist diese sehr gering, da Katzen die Bröckchen meist höchstens einmal spalten und dann herunterschlingen.

Du kannst es auch mit einer Zahnbürste und Zahnpasta für Katzen versuchen. Achte dabei aber bitte unbedingt darauf, dass wortwörtlich alles für die Katz ist. Zahnbürsten für Menschen können das Zahnfleisch verletzen und Zahnpasta für Menschen ist für die kleinen Fellnasen nicht nur ungeeignet, sondern sogar sehr giftig.

Eine weitere Möglichkeit ist, deiner Katze Katzengras anzubieten. Wir kennen keine Katze, die nicht absolut darauf abfährt, der Name kommt sicherlich nicht von ungefähr. Katzengras reinigt die Zähne und die Zwischenräume. Zudem reduziert sie das Wachstum der Bakterien, welche den üblen Geruch produzieren.

Mundgeruch kommt verstärkt auch bei trinkfaulen Katzen vor. Das Wasser reinigt Zähne und Zahnfleisch und spült die stinkenden Stoffe hinfort.

 

Carsten
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