Kitten von Hand aufziehen

Handaufzucht Katze
Der kleine Racker fühlt sich sichtlich wohl.

Manchmal müssen kleine Kitten von Hand aufgezogen werden, beispielsweise, wenn die Mutter das Kätzchen ablehnt oder der Wurf so groß ist, dass sie sich nicht um alle Katzenwelpen kümmern kann. Die Rolle der Katzenmutter zu übernehmen ist nicht einfach, aber möglich. Bei der Handaufzucht von Katzen gibt es viel zu beachten. Hier erfährst du, wie du winzige Kitten von Hand aufziehst, was du dabei beachten musst und wie du es schaffen kannst, das aus einem wehrlosen Winzling eine muntere und gesunde Katze wird.

In Kürze zu: Kitten von Hand aufziehen
  • Die Handaufzucht von Kätzchen wird in verschiedenen Situationen erforderlich, z.B. wenn die Mutter die Kätzchen ablehnt, die Geburt nicht überlebt oder wenn sie nicht genug Milch produziert. Darüber hinaus können auch verwaiste oder abgelehnte Kätzchen in der freien Wildbahn eine Handaufzucht erfordern.
  • Die Vorbereitung auf die Handaufzucht beinhaltet die Anschaffung notwendiger Ausstattung wie einem Milchfläschchen für Katzen, Milchaustauschfutter und einer Wärmequelle. Darüber hinaus sollte die Qualität des Trinkwassers überprüft und Ersatzmilch vorbereitet werden.
  • Bei der Handaufzucht ist es wichtig, die richtige Umgebungstemperatur für das Kätzchen zu gewährleisten und es richtig zu füttern. Unter anderem muss das Kätzchen die richtige Körpertemperatur haben, bevor es gefüttert wird, um das Risiko des Verschluckens zu minimieren.

Gründe für die Handaufzucht von Kätzchen

Es gibt mehrere Gründe, die eine Handaufzucht notwendig machen. Du möchtest ja bestimmt nicht, dass dein kleiner Katzennachwuchs wieder stirbt. Aber wie gerät man in so eine Lage?

Der einfachste Grund ist natürlich, dass die Mutter die Geburt nicht überlebt hat. Du solltest dich auf diesen Notfall vorbereiten, damit du alles sofort griffbereit hast, sollte es dazu kommen. Der Gedanke ist bestimmt nicht sonderlich schön, wer denkt schon gerne daran, dass die eigene Katze dabei sterben könnte. Aber andererseits, sollte der Fall eintreten, kannst du wenigstens die Neugeborenen retten. Wie du dich richtig vorbereitest und was du dafür brauchst, erklären wir dir im weiteren Verlauf dieses Artikels.

Gelegentlich kommt es auch vor, dass Kitten abgelehnt werden. Relativ häufig passiert das nach einem Kaiserschnitt. Deine Katze wird in Narkose versetzt und bekommt von der Geburt nichts mit. Was sie mitbekommt ist, dass sie vollkommen benebelt aufwacht, vielleicht Schmerzen hat und, dass auf einmal winziges Kittengewürm um sie herum kriecht. Dass es sich dabei um ihren eigenen Nachwuchs handelt, weiß sie erstmal nicht mit Sicherheit. Dann kann es sein, dass sie die Winzlinge ablehnt.

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Dass die Katzenmama gar keine Milch produzieren kann ist möglich, aber durchaus sehr selten. Öfter kommt es hingegen vor, dass die Mutter zu wenig Milch produziert. In dem Fall bahnt sich die Natur ihren Weg. Niemand möchte auf die Milch verzichten und im Kampf um das, was da ist, kennen selbst Kitten keine Gnade. Die Kleinsten und Schwächsten verlieren und bekommen nichts davon ab. Dann ist es deine Aufgabe, dich um die Ernährung der Verstoßenen zu kümmern.

Natürlich solltest du versuchen, die Milchproduktion der Mutter anzuregen. Aber bis entsprechendes Spezialfutter wirkt, müssen die hungernden Minimiezen trotzdem gefüttert werden.

Einen Sonderfall haben wir, wenn du kleine Kätzchen findest. Dann hast du es höchstwahrscheinlich mit einem Wildwurf, einem Wurf einer wild lebenden Katze, zu tun. Du solltest jetzt nicht gleich in den Beschützermodus verfallen und die Süßen einsammeln. Sieh dir die Kitten in Ruhe an. Sehen sie unterernährt aus? Sind sie ängstlich, verschüchtert und verwildert? Dreckig sein zählt nicht, es sind Kleinkinder in freier Wildbahn. Natürlich sind sie nicht alle super sauber.

Sehen die Tierchen halbwegs normal aus, suchst du dir einen gemütlichen Platz, von dem aus du den Wurf im Blick hast ohne zu nah dran zu sein. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Mutter gerade einfach nur einen Ausflug macht, um Beute zu jagen. Sie muss eben auch mal etwas essen.

Normalerweise entfernt sich die Katzenmutter nicht besonders weit von ihren Nachkömmlingen. Sie jagt eher im Umkreis, damit sie schnell wieder bei ihren Babys ist, um sie zu beschützen. Erst, wenn du zwei Stunden weit und breit keine Katze, welche die Mutter sein könnte, gesehen hast, ergibt es Sinn, einzuschreiten. Du willst der stolzen Mama ja sicher nicht ihre Babys wegnehmen, nur, weil sie gerade auf der Suche nach Nahrung war.

An dieser Stelle bereits ein kleiner Tipp: Wenn du ein Kitten von Hand aufziehst, heißt das nicht, dass du das die ganze Zeit tun musst. Wenn die Mutterkatze noch lebt, solltest du immer wieder mal versuchen, der Natur freien Lauf zu lassen. Dein Kitten verliert seinen natürlichen Saugreflex nicht. Es weiß, dass es an Mamas Zitzen die beste Milch der Welt gibt. Vielleicht nimmt sie das anfangs ausgestoßene Kitten ja später wieder an.

Gerade nach der Geburt brauchst du etwas Geduld. Möglicherweise ist die Mutter von der Geburt auch schlichtweg zu erschöpft, um sich um alle Kitten zu kümmern. Eine Geburt dauert gut und gerne mal mehrere Stunden und geht auch nicht schmerzfrei vonstatten. Das schlaucht ganz schön. Wenn ein Kitten links liegen gelassen wird, mag die Erschöpfung der Grund sein. Wichtig ist, dass sie direkt nach der Geburt die Fruchtblase öffnet. Putzt sie den Neuankömmling nicht sofort, heißt das nicht, dass sie ihn verstößt.

In den ersten paar Stunden ist es in Ordnung, wenn deine Katze eines oder mehrere Kätzchen ignoriert. Die Winzlinge kommen satt zur Welt, sie sind nicht auf sofortige Fütterung angewiesen. Erst nach ein paar Stunden solltest du es mit dem Fläschchen probieren. Es gibt da noch einen Trick, der vermutlich erstmal saublöde klingt.

Putzt die Mutter ein Kitten nicht, dann schmiere es mit weicher Butter ein. Das ist kein Witz, die allermeisten Katzen lieben den Geruch und den Geschmack von Butter. Wenn die Mutter die Butterkatze abschleckt ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, dass sie nicht nur die Butter ableckt, sondern auch das Kitten akzeptiert.

Die Vorbereitung auf die Handaufzucht

Zuallererst bereitest du dich auf eine normale Geburt vor, wie wir es in unserem Ratgeber „Schwangerschaft und Geburt“ erklärt haben, schließlich gehst du ja bestimmt davon aus, dass alles glatt geht.

Dann brauchst du noch Zubehör, welches hoffentlich nicht zur Anwendung kommt. Dazu gehört ein Milchfläschchen für Katzen und nicht klumpendes Milchaustauschfutter. Eine Wärmequelle wie ein Heiz- oder Kirschkernkissen solltest du auch parat haben.

Wenn sich die Geburt ankündigt, solltest du bei deiner Gemeindeverwaltung anrufen und Fragen über das Trinkwasser stellen. Die wichtigste Frage ist, ob das Wasser zur Zubereitung von Säuglingsnahrung geeignet ist. Vor allem in ländlichen Gebieten kommt es häufiger vor, dass die Nitrit-/Nitratbelastung zu hoch ist. Gelegentlich wird dem Leitungswasser auch Chlor beigemischt.

Das sollte dein Kitten nicht in seinen Körper bekommen. Selbst, wenn das Leitungswasser in Ordnung ist, solltest du es abkochen. Koche einfach einige Liter ab und fülle sie in leere und saubere Flaschen. Alternativ kannst du auch stilles(!) Mineralwasser aus der Flasche verwenden.

Am besten probierst du die Zubereitung der Ersatzmilch vorher einmal aus, damit im Zweifel alles gut funktioniert, denn ich tippe einfach mal, dass du in der akuten Situation dann doch mehr als nur ein wenig aufgeregt sein dürftest.

Damit du den Sauger des Milchfläschchens auch nutzen kannst, musst du vorne ein Loch hineinschneiden. Einfach mit einer Nadel ein Loch hinein zu piksen wird nicht funktionieren. Das Loch wäre schlicht und ergreifend zu klein, du bekämst kaum ein paar Tropfen hindurch. Stattdessen nimmst du eine handelsübliche Nagelschere.

Du drückst die Spitze des Saugers zusammen und schneidest die Spitze ab. Ein kleines Loch reicht, das Mäulchen deines Neugeborenen ist ja auch noch sehr klein. Wenn dein Kitten größer wird, kannst du die Öffnung auch weiter vergrößern. Am besten ist es, wenn du die Nagelschere in die Öffnung einführst und sie so lange drehst, bis sie groß genug ist.

Übrigens gibt es mehrere Arten von Saugern. Wir empfehlen an dieser Stelle, lieber zu kurzen als zu langen Saugern zu greifen.

Der Ernstfall ist eingetreten, so funktioniert die Handaufzucht

Wie bereits angemerkt, gibt es noch keinen Grund zur Panik, wenn sich deine Katze nicht sofort um den gesamten Wurf kümmert. Sie ist platt und erschöpft, Schmerzen hat sie auch noch. Die Kleinen kommen die ersten Stunden ohne Muttermilch aus. Deine Katze hat jedes Recht, sich direkt nach der Geburt um sich selbst zu kümmern, zu begreifen, was gerade geschehen ist und neue Kraft zu schöpfen. Sofern sie die Fruchtblase geöffnet und die Nachgeburt gefressen hat, ist erst einmal alles in Ordnung.

Kritisch wird es erst, wenn sie alle ihre Babys putzt und eines ignoriert. Dann solltest du unbedingt eingreifen. Das Kitten braucht Wärme, damit es nicht unterkühlt. Dafür brauchst du das Heiz- bzw. Kirschkernkissen. Letzteres kannst du problemlos in der Mikrowelle erwärmen. Prüfe aber unbedingt die Temperatur, die Dinger können richtig heiß werden. Erhitze das Kissen daher lieber langsam, bis die Wunschtemperatur erreicht ist. Das geht schneller als zu warten, bis es auf die richtige Temperatur abgekühlt ist.

In der ersten Woche ist eine Umgebungstemperatur von 30° Celsius ideal für dein Kitten. In der zweiten und dritten Woche kannst du die Temperatur jeweils um zwei Grad Celsius herunterfahren. Ab der vierten Woche genügt die normale Raumtemperatur. Die Temperatur solltest du regelmäßig überprüfen, da auch die besten Körnerkissen mit der Zeit abkühlen. Am Anfang ist dein Kätzchen noch nicht in der Lage, seine Körpertemperatur von selbst zu regulieren.

Du musst selbst abwägen, ob du dem vernachlässigten Kitten einen eigenen Schlafplatz einrichtest oder nicht. Solange die Mutter dem Tierchen gegenüber nicht feindselig ist, sollte es so lange wie möglich mit dem Rest des Wurfes zusammen sein. Die Wärmequelle kommt stets unter die Decken, mit denen du die Geburtsstätte ausgepolstert hast.

Die Fütterung mit Ersatzmilch

Die Ersatzmilch rührst du anleitungsgemäß an und achtest darauf, dass sich keine Klümpchen bilden. Sollte es zur Klümpchenbildung kommen, solltest du das Pulver vorher mit einem feinen Sieb sieben.

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Die Temperatur sollte möglichst nah an der Körpertemperatur liegen. Solltest du Kinder haben, weißt du ja sicher, wie man die richtige Temperatur erkennt. Ansonsten erwärmst du das Fläschchen und hältst es kurz hinter dem Handgelenk an die Innenseite deines Unterarms. Wenn es sich neutral anfühlt, hat die Milch Körpertemperatur und kann verfüttert werden.

Wichtig: Füttere das Kitten nur, wenn es selbst auch die richtige Temperatur hat. Fühlt es sich kühl an, dann ist es unterkühlt. In dem Alter kann es seine Körpertemperatur noch nicht regeln. Bei unterkühlten Kitten funktioniert der Schluckreflex nicht. Die Gefahr, dass es sich verschluckt, ist einfach zu groß. Verschlucken kann nämlich sehr, sehr gefährlich sein. Wärme das Nest noch einmal auf und warte, bis das Kitten wieder Normaltemperatur erreicht hat. Wenn es aufgewärmt ist, kannst du es füttern.

kitten mit ersatzmilch aufziehen

Für die Fütterung legst du dir ein glattes Handtuch auf die Knie. Dass du dir vor der Fütterung gründlich die Hände waschen solltest, versteht sich hoffentlich von selbst. Dann nimmst du dein Kitten auf die Hand und bringst es in eine Position, in der es leicht trinken kann. Orientier dich am besten an den Positionen, welche die anderen Kitten bei ihrer Mutter annehmen. Sie sind dabei relativ aufrecht. Auf den Rücken legen darfst du dein Kitten zur Fütterung in keinem Fall. Dort kann es nicht gescheit trinken und die Gefahr, dass es sich verschluckt, ist viel zu groß.

Nun musst du dafür sorgen, dass der Sauger richtig in Stellung gebracht wird. Der Rücken des Kitten sollte zu dir zeigen, damit du mit der anderen Hand leichter an ihr Mäulchen kommst. Dann führst du den Sauger seitlich in das Mäulchen ein und drehst ihn nach vorne. Dein Kätzchen sollte anfangen, wie an einer Zitze daran zu saugen.

Lass es trinken, so viel sie möchte. Wenn dein Kitten besonders viel Milch möchte, dann gibt sie ihr. Sollte sie nur wenig trinken, dann ist das auch in Ordnung. Wichtig ist hauptsächlich, dass es etwas trinkt. Nur, wenn dein Kitten besonders gierig ist, solltest du vorsichtig sein.

Wenn ein Kitten abgabebereit ist, was nach acht bis zwölf Wochen der Fall ist, ist der Magen in etwa so groß wie dein Daumennagel. Daher ist Kittenfutter auch besonders fein gehackt und es sollte der kleinen Mieze jederzeit zugänglich sein. Du kannst dir sicherlich vorstellen, wie winzig der Magen eines Neugeborenen Kätzchens sein muss. Trinkt es zu viel auf einmal, kann es Magenprobleme oder Durchfall bekommen.

Wichtig ist, dass du geeignete Aufzuchtmilch verfütterst. Milch für Menschen sollte dein Kitten keinesfalls bekommen, die schlägt ihr mit Sicherheit auf den Magen. Im Handel findest du auch Katzenmilch. Katzenmilch ist eher ein Leckerchen für größere Katzen. Zur Kittenaufzucht ist sie nicht(!) geeignet.

Muttermilchersatz ist und bleibt ein Ersatz für die Muttermilch. Enthalten ist alles, was auch in der Muttermilch enthalten ist, aber es ist keine hundertprozentige Kopie. Es ist nicht ungewöhnlich, wenn sich dein Kitten zunächst dagegen wehrt oder davon Magenprobleme sowie Blähungen bekommt. Der Körper erwartet nun mal einfach echte Muttermilch, frisch gezapft von der Zitze der Mutter.

Um dem vorzubeugen, solltest du nicht ausschließlich Ersatzmilch füttern. Zwischendurch darf es auch mal Fencheltee sein, dem du eine kleine Menge Traubenzucker hinzufügst. Das beruhigt den Magen-Darm-Trakt und liefert etwas Energie.

Wann und wie viel soll ich füttern?

Die ideale Menge ist in der Regel auf der Verpackung des Milchersatzproduktes angegeben. Du musst die Empfehlungen nicht sklavisch befolgen. Wenn dein Kitten weniger trinkt, dann ist das eben so. Dann ist die Mieze satt, es bringt nichts, ihr noch einen Milliliter hinterher zu spritzen. Manche Kitten haben dagegen einen großen Appetit. Du solltest die Fütterung erst beenden, wenn es außergewöhnlich viel trinkt, da es sonst zu Magenproblemen kommen kann.

Bei der Mutter hat dein Kätzchen jederzeit Zugang zur Muttermilch. Das zu gewährleisten ist jetzt dein Problem. Wenn du zwischendurch mal schlafen möchtest, solltest du die Hilfe von einer zweiten Person holen. In den ersten beiden Wochen solltest du der Mieze alle zwei Stunden das Fläschchen geben, auch nachts. Das kann ganz schön schlauchen, ein Kleinkind ist da fast schon pflegeleichter.

In der dritten Woche fütterst du deinen Nachwuchs alle drei, in der vierten Woche alle vier Stunden.

Umstellung auf richtiges Katzenfutter

Ab der vierten bis fünften Woche kannst du anfangen, deine Katze an richtiges Nassfutter zu gewöhnen. Du brauchst spezielles Kittenfutter. Wie bereits erwähnt, ist das Fleisch besonders fein gehackt und die Nährstoffe sind an den Energiebedarf von kleinen Kätzchen angepasst. Mit den größeren Brocken im Futter für erwachsene Katzen dürfte ein so kleines Fellknäuel noch Probleme haben.

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Du stellst ihr erstmal einen Napf mit Futter hin und schaust, wie das Kitten darauf reagiert. Es ist kein Wunder, wenn es zunächst skeptisch ist. Du wirst dich wohl nicht erinnern, aber du hast sicherlich auch verdutzt geschaut, als man dir zum ersten Mal etwas anderes als Muttermilch in den Mund gesteckt hat.

Wirklich zu fressen anstatt nur zu saugen, ist dem Kätzchen neu. Das muss es erst lernen und die Bewegungen sind noch nicht eingeübt, die zuständigen Muskeln sind noch recht schwach, das Fressen ist anstrengend. Daher solltest du deinem Nachwuchs abwechselnd Nassfutter und Fläschchen geben. Die Häufigkeit kannst du auf vier Mahlzeiten pro Tag reduzieren, die zeitlichen Abstände sollten aber relativ konstant sein. Das Nassfutter tauschst du morgens und abends komplett aus, wenn noch etwas im Napf sein sollte.

Tipp: Für deine Katze ist das Futter Neuland. Wenn sie es nicht fressen möchte, kannst du etwas püriertes Futter oder etwas von der Sauce unter die Ersatzmilch rühren. Auf diese Weise lernt die kleine Katze, den Geruch und den Geschmack mit Futter in Verbindung zu bringen. Das dürfte die Akzeptanz des Nassfutters sicherlich erhöhen.

Eine Woche später bekommt die Fellnase ihr Nassfutter so wie erwachsene Katzen auch, verteilt auf drei Mahlzeiten am Tag. Milch gibt es nur noch in Ausnahmefällen. Sollte deine Katze zu wenig fressen, kannst du mit Milch nachhelfen. Du kannst auch einfach einen dritten Napf nehmen, ihn neben den Futter- und Wassernapf stellen und etwas Milch hineintun. Dann kommt deine junge Katze noch dran, wenn sie mag. Achte aber darauf, dass sie nicht ausschließlich Milch zu sich nimmt.

So ab der achten Woche ist deine Katze „fertig“. Die Milch wird gestrichen und es gibt nur noch Nassfutter. Trockenfutter würden wir erst später empfehlen, da die Milchzähnchen noch ziemlich klein sind, damit dürfte deine Katze noch überfordert sein.

Die Massage danach

In den ersten beiden Wochen hat es deine Katze noch nicht so mit der richtigen Verdauung. Eine Katzenmutter macht in dieser Zeit folgendes: Sie wartet, bis ihr Baby satt ist. Dann dreht sie es um und leckt ihm das Bäuchlein. Das macht sie, um die Verdauung anzuregen. Die Kleinen sollen nämlich nach jeder Mahlzeit Urin und nach Möglichkeit auch Kot absetzen. Auch das ist jetzt deine Aufgabe.

Du brauchst eine saugkräftige und leicht zu reinigende Unterlage, beispielsweise ein Küchenhandtuch. Das legst du unter deine Katze und massierst ihr Sanft das winzige Bäuchlein. Denk dran, nicht mehr Kraft aufzuwenden als die Katzenmama, du möchtest die Milch ja nicht wieder heraus pressen.

Bei der Massage bewegst du deine Finger vom Bauch in Richtung After, so wie die Katzenmutter es mit ihren Kindern tut. Du kannst auch ein feuchtes Tuch nehmen, beispielsweise ein Blatt von einer Küchenrolle.

Das machst du so lange, bis die Katze pinkelt. Sie sollte das nach jeder Mahlzeit tun. Passiert es einmal nicht, ist das noch nicht schlimm, du fütterst sie in dieser Phase sowieso alle zwei Stunden. Setzt sie beim nächsten Mal wieder keinen Urin ab, sollte sich das ein Tierarzt mal genauer anschauen.

Beim Kot kommt es auf die Regelmäßigkeit an. Wenn dein Kätzchen nicht nach jeder Mahlzeit defäkiert, macht das nichts. Vielleicht muss es nur alle zwei oder drei Mahlzeiten mal etwas absetzen. Solange es das regelmäßig macht, ist alles in Ordnung. Wenn es aber ungewöhnlich lange nicht mehr abkotet, solltest du zum Tierarzt gehen, denn es besteht die Möglichkeit eines Darmverschlusses, welcher besonders für so junge Katzen extrem gefährlich ist.

Gewöhnung an die Katzentoilette

Bestimmt stellst du dir die Frage, wie und wann du deine Handaufzucht mit der Katzentoilette vertraut machen solltest. Es wird allgemein empfohlen, die Katzentoilette einzuführen, wenn du mit der Umstellung auf Nassfutter beginnst.

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Dein Kleines ist dann schon nicht mehr ganz so hilflos. Wenn es alleine fressen kann, dann sollte sie auch alleine auf die Toilette gehen können. Katzeneltern beginnen nach und nach damit, sich ihre Kleinen nach dem Essen zu greifen und auf die Katzentoilette zu bringen. Die Kleinen beobachten ihre Mutter auch bei ihrem Toilettengang und ahmen das Verhalten nach.

Das kannst du natürlich nicht, obgleich das mit Sicherheit extrem witzig aussähe. Vielleicht hast du Glück und dein Zögling versteht das mit der Toilette auf Anhieb. Du solltest ihn ja auch nicht isolieren, sondern immer wieder zum Rest des Wurfes geben. Es geht dabei ja nicht nur um Ernährung, sondern auch um die Sozialisierung. Der Nachwuchs hat dort auch die Möglichkeit, das Verhalten der Mutter zu beobachten und je nachdem, wie sehr er abgestoßen wurde, bringt die Mutter ihm das mit der Toilette schon selbst bei.

Ansonsten musst du ihm das beibringen. Dein Kätzchen hat sich daran gewöhnt, nach den Mahlzeiten zu urinieren und so weiter. Wenn es mit dem Futtern fertig ist, setzt du es sofort auf die Katzentoilette. Du solltest unbedingt auf das richtige Katzenstreu achten. Dieses sollte möglichst fein sein, damit es nicht an den zarten Pfoten wehtut.

Normalerweise lernen kleine Katzen sehr schnell, ihre Toilette zu benutzen. Auch das Verscharren sollten sie hinkriegen, weil es einfach normales und instinktives Verhalten ist. Macht deine Kleine das nicht, nimmst du ihr Vorderbeinchen und verscharrst die Hinterlassenschaften mit der Pfote. Mach einfach die Bewegungen nach, die eine Katze dabei normalerweise macht. Anschließend lobst du sie dafür. Es dürfte nicht allzu lange dauern, bis die Katze von sich aus ihre Machenschaften verbuddelt.

Fazit zur Handaufzucht von Katzen

Niemand hat gesagt, dass es leicht ist, kleine Katzen von Hand aufzuziehen. Du brauchst vor allem im ersten Monat viel Kraft, Geduld und Energie. Und am besten mindestens zwei weitere helfende Hände.

Die ersten beiden Wochen sind besonders kritisch und anstrengend. Die Zeit ist äußerst intensiv und du wirst sie garantiert niemals vergessen. Es ist einfach ein wunderschönes Erlebnis, einem hilflosen Katzenbaby das Leben zu retten und im Grunde auch zu schenken, denn ohne dich würde es die Wunder der Welt nie erleben.

Sicherlich habt ihr eine ganz besondere Bindung und wenn es soweit ist, dass das Kätzchen seine ersten Schritte macht, bist du ganz bestimmt stolz wie Bolle, denn ohne deinen Einsatz wären solche Momente nicht möglich gewesen. Du hast auch alles Recht der Welt, stolz zu sein.

Das Kätzchen sollte seine „Freizeit“ nach Möglichkeit zusammen mit dem Rest des Wurfes verbringen, um zu lernen, wie das mit dem Katze sein denn so richtig funktioniert. Du solltest es nur zu den Fütterungszeiten von seiner Mama und den Geschwistern trennen, es sei denn, die Mutter lehnt das Baby so sehr ab, dass sie es immer vertreibt.

In diesem Fall solltest du immer wieder mal andere Fellnasen aus dem Wurf holen und zu dem Kleinen bringen. Wächst es ganz ohne Katzenkontakte auf, ist es gut möglich, dass du unbeabsichtigt einen kleinen flauschigen Katzensoziopathen groß ziehst.

Carsten
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