Katze hechelt

Hunde hecheln ständig. Bei Katzen ist Hecheln eher ungewöhnlich. Wenn du siehst, dass deine Katze hechelt, fragst du dich sicher, warum sie das tut. Deine Katze hechelt vermutlich so selten, dass du eine Krankheit befürchtest und dir Sorgen machst. Es ist natürlich möglich, dass eine Krankheit der Auslöser ist. Meistens hecheln Katzen aber aus ganz profanen Gründen. Was es mit dem Katzenhecheln auf sich hat, erfährst du hier.

In Kürze zu: Katze hechelt
  • Katzen hecheln aus verschiedenen Gründen, darunter Anstrengung, Hitze, Angst und Stress sowie mögliche Krankheiten.
  • Um Katzen beim Abkühlen zu helfen, kann man verschiedene Methoden anwenden, wie Spielen mit Wasser und Eiswürfeln, feuchte Handtücher auf den Boden legen oder sie mit einem feuchten Lappen abwaschen.
  • Sollte eine Katze häufiger ohne erkennbaren Grund hecheln, könnte dies auf eine Krankheit hinweisen, und es wird empfohlen, einen Tierarzt aufzusuchen. Mögliche Krankheiten können Herzkrankheiten, Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) oder eine Schilddrüsenüberfunktion sein.

Wenn Katzen hecheln, ist das oft harmlos

Mensch und Katze sind sich in vielen Fällen ähnlicher als beide Spezies zugeben möchten. Überlege mal, wann du hechelst. Beim Menschen heißt das allerdings meistens nach Luft schnappen. Deine Katze macht das aus ähnlichen Gründen. Schau mal, ob du dich in den Beschreibungen, warum eine Katze hechelt, auch als Mensch wiederfindest.

Katze hechelt nach großer Anstrengung

Du spielst mit deiner Katze. Sie flitzt wild herum, springt auf der Jagd nach einem Spielzeug am Band, führt für Menschen unmögliche Spring- und Wendemanöver aus. Die Katze hat nicht endlos Energie, irgendwann ist sie auch erschöpft und schnappt nach Luft. Da Puls und Herzschlag erhöht sind, fängt sie an zu hecheln.

Klein Cloé können wir zuverlässig zum Hecheln bringen, mit einem ganz bestimmten Spiel, das sich ideal für den Sommer eignet, nichts kostet und welches du selbst gerne ausprobieren kannst. Alles was du brauchst ist eine Feder, ein Band und einen Standventilator, den man auch auf den Tisch stellen kann, der also keinen zu hohen Ständer hat.

Du bindest die Feder an einem Ende des Fadens fest. Das andere Ende des Fadens bindest du an das Schutzgitter des Ventilators. Der Faden sollte nicht zu kurz, aber auch nicht zu lang sein. Dann schaltest du den Ventilator an. Du solltest jetzt nicht gleich auf volle Kraft stellen, denn sonst trocknen die Augen deiner Mieze zu schnell aus und es könnte gesundheitsschädlich sein. Ein leichter Wind, in dem die Feder umherwackelt ist aber kein Problem.

Unsere Cloé liebt Federn über alles und jagt sie wie die Wilde. Zwischendurch hechelt sie mal, dann macht sie weiter und hüpft, lauert, jagt, es ist die helle Freude. Nach ein paar Minuten ist aber auch Schluss mit dem Spiel, damit sie sich nicht überanstrengt. Es reicht, wenn sie völlig außer Atem ist. Nach kurzer Zeit hat sie sich aber wieder erholt, legt sich erstmal eine Weile hin und schläft vor lauter Erschöpfung ein.

Die Katze hechelt vor Hitze

In diesem Punkt bist du deiner Katze über. Wenn es heiß ist, schwitzt du am ganzen Körper und kühlst dich damit. Deine Katze kann das nicht. Du kannst dir was ganz luftiges anziehen. Deine Katze trägt Pelz. Alles nicht ganz optimal für das liebe Tierchen.

Die einzigen Schweißdrüsen, die Katzen haben, befinden sich an den Ballen der Pfoten. Das ist nicht unbedingt viel Kühlfläche für eine ganze Katze. Zum Abkühlen bleibt im Grunde nur Putzen. Dabei befeuchtet sie das Fell, der verdunstende Speichel sorgt für eine gewisse Kühlung. Hecheln hat einen ähnlichen Effekt, der Speichel auf der Zunge kühlt die Katze. Alternativ bleibt nur, ein ruhiges, schattiges Plätzchen aufzusuchen.

Hilf deiner Katze beim abkühlen

Gerade in Zeiten, in denen das Wetter immer extremer wird, solltest du deiner Katze im Sommer bei der Abkühlung helfen. Das kannst du sogar ganz spielerisch tun. Wir stellen im Sommer immer eine relativ große Schüssel mit kühlem Wasser ins Wohnzimmer und werfen einen Verschluss einer Plastikflasche oder einen Tischtennisball hinein.

Die Katzen versuchen natürlich, das bewegliche Objekt zu erbeuten, was sich als sehr schwieriges Unterfangen herausstellt. So kriegen die Miezis etwas Bewegung und patschen mit den Pfoten im Wasser herum und wenn sie Durst haben, können sie auch aus der Schüssel trinken.

Eine Alternative dazu ist ein Napf mit Wassereis. Gemeint sind natürlich Eiswürfel aus Leitungswasser. Die meisten Katzen sind davon fasziniert, dass da etwas Eckiges in ihrem Napf ist, was sich auch noch so komisch kalt anfühlt. Sie lecken da gerne dran und wenn sie einen Eiswürfel aus dem Napf bekommen, kicken sie ihn auch gerne quer durch die Gegend.

Du solltest den Napf idealerweise auf einen glatten Untergrund stellen, damit der Eiswürfel nach dem Umherkullern nicht voller Teppichfussel ist. Das Eis hat einen schön kühlenden Effekt und es sorgt zudem dafür, dass deine Katze mehr trinkt, was in der Sommerhitze leider oft etwas zu kurz kommt.

Es schadet auch nicht, einfach ein feuchtes Handtuch auf den Boden zu legen. Deine Katze wird sich über die Abkühlung bestimmt freuen. Beim Streicheln kannst du auch zwischendurch einen feuchten Lappen nehmen und die Katze sozusagen abwaschen. Auch das ist eine angenehme Abkühlung. Weitere Informationen dazu findest du in unserem Ratgeber „Abkühlung bei Sommer & Hitze“.

Katze hechelt aus Angst und Stress

Angst und Stress können ebenfalls dazu führen, dass deine Katze hechelt. Wenn du verängstigt oder sehr gestresst bist, schlägt dein Herz auch schneller und entweder atmest du ganz schwer oder bekommst Schnappatmung. Bei deiner Katze ist das nicht anders, nur bei ihr zeigt sich das in Form von Hecheln.

Deine Freigängerin hechelt vielleicht, weil sie gerade eine Auseinandersetzung mit einer anderen Katze hatte. Dann ist sie angestrengt und aufgeregt, sie hechelt, sobald sie nach Hause gelaufen ist. Auch deine Hauskatze kann einfach mal so hecheln, wenn sie sich gerade vor irgendetwas erschreckt hat.

Die Katze hechelt, weil sie krank ist

All die zuvor genannten Ursachen sind harmlos. Das Hecheln hat einen klaren Auslöser und geht auch relativ schnell vorbei. Im Sommer kann das etwas länger dauern, denn Schreck oder Überanstrengung gehen vorüber, die Hitze jedoch bleibt.

Sollte deine Katze ausnahmsweise mal ohne erkennbaren Grund hecheln, ist das kein Grund zur Sorge. Wahrscheinlich hat sie sich nur vor irgendetwas erschrocken, was du nicht mitbekommen hast. Wenn sie jedoch häufiger ohne erkennbaren Grund hechelt, solltest du mit ihr zum Tierarzt gehen.

Generell solltest du zum Tierarzt gehen, wenn deine Katze übermäßig abnimmt, schlapp wird, nicht mehr richtig fressen mag, Durchfall hat, häufiger erbricht, Schmerzsymptome zeigt, die Augen trüb werden oder ihr Fell nicht mehr glänzt und struppig wird. All das sind weitere Anzeichen für eine Erkrankung.

Eine mögliche Ursache können Herzkrankheiten wie Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM) sein. Grundlegend handelt es sich bei der Krankheit um eine Verdickung der Herzmuskulatur. Daraus folgt logischerweise, dass das Herzvolumen abnimmt, es wird pro Herzschlag weniger Blut durch die Adern gepumpt. Dadurch ist deine Katze schnell schlapp und von den kleinsten Aktionen überanstrengt, sodass sie nach Luft hechelt.

Auch eine Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) kann deine Katze zum Hecheln bringen. Dabei handelt es sich um eine virusbedingte Bauchfellentzündung, die tödlich enden kann, aber auch oft wieder ganz abheilt. Diese Krankheit geht oft mit einem aufgeblähtem Bauch, tränenden Augen, laufender Nase, Durchfall oder starker Appetitlosigkeit einher.

Eine Schilddrüsenüberfunktion führt auch oft zum Hecheln. Dabei gerät der Hormonhaushalt der Katze ins Ungleichgewicht.

Wie auch immer, wenn deine Katze ohne ersichtlichen Grund hechelt, solltest du zum Tierarzt gehen. Geh lieber einmal zu viel als einmal zu wenig hin, vor allem, wenn du noch keine eigenen Erfahrungen mit Katzenkrankheiten hast. So ziemlich jede Krankheit lässt sich im Anfangsstadium besser behandeln als im Endstadium. Tu deiner Katze bitte den Gefallen, und lass sie durchchecken, wenn du eine Krankheit vermutest.