Mobbing unter Katzen

Gibt es Mobbing auch unter Katzen? Ja, Katzenmobbing ist ein wichtiges Thema, welches größer ist, als die meisten Menschen zunächst glauben. Katzenmobbing ähnelt dem der Menschen und hat für die gemobbte Katze oft schwere Folgen, wie Depressionen oder körperliche Krankheiten. Katzen mobben sich selten bewusst. Wichtig ist, das Katzenmobbing zu erkennen, zu unterbinden, damit sich sowohl die gemobbte, als auch die mobbende Katze wieder wohlfühlt. Was es mit Katzenmobbing auf sich hat und was du dagegen tun kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Ginny – Zwischenzeitlich Mobbingopfer von Jack. Foto: Christine Numrich

Wie erkenne ich Mobbing unter Katzen?

Mobbing ist unter Menschen leider weit verbreitet. Der Täter macht sein Opfer mal mehr, mal weniger subtil runter und kann es dadurch in schwere Depressionen oder sogar in den Selbstmord treiben. Das kann sich darin äußern, dass immer Witze über das Opfer gerissen werden, man sich jeden Tag in der Kantine vordrängelt, ihm eigenes Versagen vorwirft und so weiter und so fort. Irgendwann beginnt das Opfer, das Gesagte über sich selbst zu glauben. Die Lebensqualität leidet enorm.

Ein ähnliches Verhalten ist auch bei Katzen zu beobachten. Katzen sind eigentlich gar nicht so sehr an Konflikten interessiert. Werden zwei Katzen zusammengeführt, kommt es fast zwangsläufig zu Revierkämpfen. Beide Katzen kämpfen um die Vorherrschaft. Die Katze, welche schon vorher da war, will ihr Revier verteidigen. Die neue Katze möchte es gerne übernehmen. Also wird eine Rangordnung vereinbart, was meistens mit mehreren Kämpfen einhergeht. In der Mehrzahl der Fälle gewinnt die alteingesessene Katze.

Haben sie sich geeinigt, wird herausgefunden, ob sie sich gegenseitig mögen. Im Normalfall gehen sich zwei Katzen, die sich nicht mögen, gegenseitig aus dem Weg. Sie zeigen vielleicht körperliche Drohgebärden, aber in der Regel leben sie friedlich nebeneinander her. Gelegentlich versucht die unterlegene Katze vielleicht, Korrekturen an der Rangordnung vorzunehmen, aber das klärt sich für gewöhnlich schnell. Gelegentliche Kämpfe sind also normal.

Beim Mobbing sieht das anders aus. Hier kommt es häufig zu Kämpfen, die immer nur in eine Richtung gehen. Die dominante Katze greift die andere an und verfolgt sie, wenn diese flieht. Die Angriffe erfolgen meist vorbereitet und geplant. Die unterlegene Katze sitzt vielleicht in einer Ecke. Dann kommt die dominante Katze an und kreist sie ein. Sie starrt sie an, nimmt eine geduckte Haltung ein und wartet nur auf den richtigen Moment, um zuzuschlagen.

Sicherlich zeigt die andere Katze so ziemlich jedes natürliche Abwehrverhalten. Sie knurrt und faucht, lauter und lauter. Erfolgt der Angriff, schmeißt sie sich schreiend auf den Rücken, um sich mit vier Pfoten und dem Gebiss verteidigen zu können. Die Angreiferin zeigt sich wenig beeindruckt und macht weiter, bis es eben zu Flucht und Verfolgung kommt.

Es geht aber auch deutlich subtiler. Die Mobberin kann sich zum Beispiel angewöhnen, ihrem Opfer den Weg zu versperren. Wahrscheinlich kennst du das, dass sich deine Katze ständig im Weg rumliegt, als wüsste sie genau, wo du als nächstes hinwillst. Dabei handelt es sich nicht um Mobbing, sondern eher um den Versuch, Aufmerksamkeit zu erregen.

Tut sie das aber bei der anderen Katze, ist das ein Zeichen für Mobbing. Gemeint ist hier gar nicht das normale herumliegen auf den üblichen Trampelpfaden. Gemeint ist eher gezieltes im Weg liegen, beispielsweise direkt vor den Näpfen oder der Katzentoilette. Dadurch schneidet sie der anderen Katze den Weg ab und verweigert ihr den Zugriff auf Futter oder Katzentoilette. Ganz fiese Exemplare blockieren auch den Eingang zur Lieblings-Kuschelhöhle ihres Opfers. Entweder wird sie nicht rein- oder rausgelassen.

Welche Folgen hat Mobbing für das Mobbingopfer?

Wenn jemand zum Beispiel im Büro gemobbt wird, wird er immer weniger gern dorthin gehen wollen. Er entwickelt Angst und fühlt sich im eigenen Büro nicht mehr sicher. Doch wenigstens besteht die Möglichkeit, den Arbeitgeber zu wechseln oder sich rechtlich zur Wehr zu setzen. Außerdem ist die Zeit im Büro begrenzt, man ist der Situation nicht rund um die Uhr ausgesetzt.

Diese Möglichkeiten haben Katzen nicht. Sie sind an das Revier gebunden. Das Opfer ist also immer zusammen mit dem Täter eingesperrt. So fühlt sich die gemobbte Katze in ihrem eigenen Revier nicht mehr sicher. Diese Unsicherheit kann das Mobbing sogar noch verstärken, da das mobbende Tier mitkriegt, dass es immer überlegener wird. Eine Spirale beginnt sich zu drehen.

Die Opferkatze entwickelt mit der Zeit nicht nur Stress, sondern auch Angst. Sie zieht sich vermehrt zurück, um der anderen Katze aus dem Weg zu gehen. Stress kann deine Katze krank machen, sie kann körperliche Krankheiten bekommen, ausgelöst durch den Stress. Die gemobbte Katze kann auch Depressionen entwickeln.

Verhaltensauffälligkeiten sind ebenfalls typische Anzeichen für eine gemobbte Katze. Es ist gut möglich, dass sie kaum noch etwas frisst oder unrein wird. Einige Katzen versuchen, ihren Stress mit ausgiebigem Putzen zu kompensieren, was in einem gefährlichen Putzzwang, dem sogenannten Overgrooming, enden kann.

Es ist aber auch möglich, dass das Opfer aggressiv wird. Das ist sie selten ihrem Halter gegenüber, aber der anderen Katze. Nach dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ geht sie auf ihre Mobberin los und greift sie an. Für dich mag es so aussehen, als sei sie selbst die Mobberin, weil sie mit den Schlägereien anfängt.

Daher sind häufige Prügeleien zwar klare Anzeichen für Mobbing, aber die angreifende Katze ist nicht zwingend auch die Täterin, sondern vielleicht eben doch das Opfer. Darum ist es wichtig, auf weitere Anzeichen und Symptome zu achten.

Ursachen von Katzenmobbing

Die Ursachen von Katzenmobbing sind mannigfaltig. Eine der häufigsten Ursachen ist, dass die Katzen von ihrem Charakter her zu unterschiedlich sind. So ist es auch bei uns, Jack ist der stürmische Draufgänger und Ginny will einfach nur ihre Ruhe haben. Tatsächlich hat Jack gelegentlich Mobbingtypische Verhaltensweisen ihr gegenüber gezeigt. Seit er mit Cloé eine Raufkumpanin hat, ist er ausgeglichener und lässt Ginny meist in Ruhe.

Das Problem ist eben, wenn zwei so grundsätzlich unterschiedliche Charaktere auf einem Raum zusammenleben, harmonieren sie nicht wirklich und das kann von der in diesem Fall aktiveren Katze zu Mobbing führen. Sie ist eben klar überlegen und zeigt das auch. Je ähnlicher sich die Katzen sind, desto harmonischer ist in der Regel das Zusammenleben.

Bei der Konstellation Katze und Kater kommt es vermehrt zu Mobbing, wie das Beispiel mit Ginny und Jack gezeigt hat. Die meisten Kater sind kleine Krieger und lieben es, kämpfen und raufen zu spielen. Katzen sind da meistens nicht für zu haben, sie spielen lieber andere Spiele. Das Dumme an der Sache: Wenn der Kater angreift und die Katze sich mit allem wehrt, was sie hat, kann er durchaus auf den Gedanken kommen, dass sie es liebt, denn sie macht ja so leidenschaftlich mit. Dadurch wird er nur noch wilder und die Sache eskaliert.

Ein weiterer Umstand, der Mobbing unter Katzen begünstigt ist, wenn ein Tier kastriert ist und das andere nicht. Sie werden nicht nur zeugungsunfähig. In den Eierstöcken bzw. den Hoden werden Sexualhormone produziert, nicht nur Spermien bzw. Eizellen. Diese Hormone wirken sich auf das Verhalten der Katzen aus. Nach der Kastration werden Katzen und Kater meist etwas ruhiger und weniger aggressiv. Klassisches Dominanzgebaren wird heruntergefahren.

Obwohl Katzen kein festes Rangsystem haben, wie es bei Hunden der Fall ist, sind potente Tiere trotzdem „mächtiger“ als zeugungsunfähige. Da ist es eigentlich kein großes Wunder, wenn sich ein potenter Kater eine impotente Katze als Opfer aussucht, um seine Stärke zu demonstrieren.

Gelegentlich ist Mobbing auch einfach nur ein Zeitvertreib. Dem mobbenden Tier ist langweilig und es hat nichts zu tun. Also sucht es sich eben etwas Unterhaltung in Form von Mobbing.

Es kann außerdem sein, dass eine Katze aufgrund einer Krankheit mobbt oder gemobbt wird. Kranke Katzen verstecken ihr Leid so gut es irgendwie geht. Schließlich wollen sie nicht, dass jemand erkennt, dass sie geschwächt ist. Wenn die andere Katze das jedoch erkennt, kann sie anfangen, auf dem kranken Tier herumzuhacken. Es kann sich ja sowieso kaum wehren und ist ein leichtes Ziel.

Aber Obacht, es ist auch möglich, dass eine Katze mobbt, weil sie selbst krank ist. Das mag etwas paradox klingen, ist aber so. Wenn eine Katze krank ist, ist sie gestresst. Hat sie dazu auch noch Schmerzen, kann sich das in Form von Aggression ausdrücken. Wenn du starke Schmerzen hast, reagierst du ja sicherlich auch meist gereizter als sonst. Durch die Angriffe möchte sie Stress und Aggressionen abbauen.

Wie kann ich das Mobbing unterbinden?

Du musst verstehen, dass Mobbing nicht böse gemeint ist. Anders als die meisten Menschen, mobben Katzen sich nicht absichtlich. Sie haben kein Konzept von dem, was wir als Mobbing bezeichnen. Für sie ist es eine relativ normale Verhaltensweise. Sie handeln, geleitet von ihren Instinkten und erlernten Verhaltensmustern. Deine mobbende Katze weiß nicht bewusst, was sie deiner anderen Katze langfristig antut. Um Mobbing zu unterbinden, musst du demnach die Verhaltensmuster deiner Katze in eine andere Richtung lenken.

Bei Katzenmobbing musst du eingreifen. Nur, wenn sich herausstellt, dass dieses Verhalten auf eine Krankheit zurückzuführen ist, solltest du zum Tierarzt gehen und warten, bis die Krankheit geheilt ist. Dann verschwinden die Schmerzen und der Stresspegel fällt wieder auf sein normales Maß ab. Eigentlich sollte dann auch das Mobbing aufhören.

Während der Behandlungszeit solltest du, wenn möglich, die kranke Katze isolieren. Das ist Erholung für beide, unabhängig davon, ob der Täter oder das Opfer krank ist. Der Täter kommt in Einzelhaft schneller zur Ruhe und kann Stress sowie Aggressivität abbauen. Das Opfer kann in aller Ruhe runterkommen und sich von dem ganzen Stress erholen.

Ist eine Krankheit als Ursache auszuschließen, musst du der Sache auf den Grund gehen und überlegen, woher das aggressive Verhalten kommen kann. Versuche dich daran zu erinnern, wann dieses Verhalten angefangen hat. Ist irgendetwas passiert? Gab es eine Veränderung, die der Katze nicht passt? Zusätzlich lässt du dir gründlich durch den Kopf gehen, in welchen Situationen deine Katze die andere mobbt. Meistens ist ein Muster zu erkennen. Dann weißt du in etwa, wo du ansetzen kannst.

In jedem Fall wirst du Geduld und Aufmerksamkeit brauchen. Immer, wenn du deine Katze beim Mobben erwischst, gehst du dazwischen. Beginnen wir bei den klassischen Schlägereien. Eine mobbende Katze greift selten aus dem Nichts an. In der Regel solltest du den Angriff erkennen, bevor er losgeht.

Wahrscheinlich wird sich deine Katze auf den Angriff vorbereiten. Sie fixiert ihr Ziel, sie lauert und nimmt eine entsprechende Körperhaltung ein. Der Schwanz ist ruhig, fängt aber an, sich immer schneller zu bewegen. Dann wackelt deine Katze mit dem Hintern und greift an. Deine andere Katze kriegt das mit Sicherheit mit. Sie wird sich in Abwehrstellung begeben und versuchen, die Angreiferin mit Knurren und Fauchen einzuschüchtern.

Du hast dann ein klein wenig Zeit, den Angriff zu stoppen. Du kannst es mit dem klassischen „Nein!“ versuchen. Besser funktioniert aber meist ein irritierendes Geräusch, zum Beispiel ein Händeklatschen. Du kannst auch einen kleinen, weichen Gegenstand auf deine Katze werfen, zum Beispiel ein kleines Plüschspielzeug. Dann ist sie erstmal kurz abgelenkt und im Idealfall leitet deine Katze ihre Energie darauf um und lässt die andere Mieze in Ruhe.

Was bei uns sehr gut funktioniert ist, ein Kissen zwischen die beiden zu halten. Der unterbrochene Sichtkontakt beruhigt die Situation häufig und Jack vergisst, was er eigentlich vorhatte. Du kannst es auch mit der guten alten Wasserspritze versuchen.

Neigt deine mobbende Mieze, sich deiner anderen Katze ständig in den Weg zu legen, hilft es meistens, ihr einfach nur auf den Geist zu gehen. Immer, wenn sie sich wieder vor die Näpfe oder die Katzentoilette legt, komplimentierst du sie dort weg, indem du sie leicht anschiebst, bis sie geht, oder sie hochhebst und umdrehst. Irgendwann hat dein Stubentiger sicherlich die Nase voll davon und legt sich woanders hin.

Maßnahmen für die mobbende Katze

Eine wichtige Maßnahme ist Ignoranz. Wenn deine mobbende Katze die andere verjagt hat und von ihr ablässt tust du genau eines, nämlich gar nichts. Du schimpfst auch nicht mit ihr. Sie soll lernen, dass das nichts ist, mit dem sie deine Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann. Das wird sie so richtig wurmen. Sind die beiden Streithähne nicht zu trennen, solltest du irgendwie dafür sorgen, dass sie räumlich voneinander getrennt werden.

Wenn Jack sich auf Ginny stürzt und nicht von ihr ablässt, sperren wir ihn für eine gewisse Zeit ins Schlafzimmer, bis er sich wieder beruhigt hat. Früher haben wir ihn zur Strafe im Bad eingesperrt. Allerdings ist das der einzige Raum in der Wohnung, wo die Katzen sonst nicht rein dürfen. Eines Tages war Jack leichtsinnig. Er stürzte sich auf Ginny und als ich aufstand ging er von sich aus zur Badezimmertür, sah nach, ob ich folge, setzte sich davor und schaute abwechselnd die Tür und mich an. Er hat Ginny nur angegriffen, WEIL er ins Bad wollte.

Du kannst die Angreiferin aber auch belohnen. Das klingt evtl. komisch, aber es funktioniert. Selbstverständlich meinen wir nicht, sie nach einer verbotenen Handlung zu belohnen. Kaum eine Katze ist so bösartig, dass das Mobben ihr alleiniger Lebensinhalt ist. Du kannst deine mobbende Mieze loben, wenn sie sich der anderen gegenüber positiv verhält, sich zum Beispiel anschmust, ihr Köpfchen gibt oder sie putzt. Dann lernt sie, dass sie bei dem einen Verhalten ihr gegenüber mit Ignoranz gestraft wird, bei dieser Art Interaktion jedoch eine Belohnung bekommen kann.

Hilfe für die gemobbte Katze

Deiner gemobbten Katze geht es nicht gut. Sie leidet darunter und lebt in ständiger Unsicherheit und Angst, dass die andere Katze gleich wieder zuschlagen könnte. Du solltest ihr besonders viel Aufmerksamkeit zukommen lassen, vor allem dann, wenn die andere Katze nicht im Raum ist. Wenn sie das mitbekommt, könnte sie nämlich eifersüchtig werden, was der mobbenden Katze gar nicht gefallen dürfte. Du würdest ihr dadurch sozusagen einen weiteren Grund für ihr malignes Verhalten liefern.

Deine Katze ist verunsichert. Durch vermehrte Aufmerksamkeit und Kuscheleinheiten kannst du sie beruhigen, ihr Schutz geben und ihr Selbstbewusstsein wieder aufbauen. Sie soll wieder fühlen, dass sie geliebt wird, wenn auch nicht von der anderen Katze, dafür aber von dir, ihrem Bezugsmenschen. Spielen gehört natürlich auch dazu, das macht ihr Spaß und ist eine gute Abwechslung vom rumliegen und gestreichelt werden.

Die gesamte Situation zwischen deinen beiden Katzen ist ziemlich angespannt. Da ist es gut, wenn sie sich aus dem Weg gehen können und nicht passiv gezwungen werden, Zeit miteinander zu verbringen. Besonders die gemobbte Katze wird es dir danken. Wir sprechen hier nicht davon, sie dauerhaft zu isolieren, das wäre Quatsch.

Vielmehr sprechen wir davon, dass du eine zweite Futterstelle einrichtest und eine weitere Katzentoilette anschaffst, welche nicht in der Nähe das alten aufgestellt wird. Wenn sich deine mobbende Katze vor den Näpfen gemütlich macht, um die andere am fressen zu hindern, kann diese sich dann einfach an der anderen Futterstelle bedienen. Mit dem Katzenklo ist das genauso. So können sie sich aus dem Weg gehen. Unnötiger Stress wird somit vermieden.

Wenn die Situation wirklich schlimm ist, solltest du auch über einen zweiten Kratzbaum nachdenken. Er muss ja nicht beim Altbau bis zur Decke gehen, ein Exemplar mit ein oder zwei Ebenen und einer Kuschelhöhle reicht sicher aus. Es ist ja nur ein Ausweichkratzbaum. Eines solltest du dabei aber beachten. Wenn sich deine Miezen wieder vertragen, möchtest du den Ersatzbaum wahrscheinlich wieder abbauen, um den Platz frei zu bekommen.

Du solltest dir daher nach Möglichkeit einen Kratzbaum kaufen, der deinem bisherigen ähnelt. Besonders wichtig ist, dass die Stämme genauso dick sind und die Schrauben die gleiche Größe haben. Dann braucht der Ersatzbaum, den du ja schließlich bezahlt hast, nicht im Keller zu vergammeln. Du kannst die einzelnen Teile verwenden und den bisherigen Kratzbaum erweitern.

Sieh es einfach als Belohnung für euch alle an. Du freust dich, dass sich deine Katzen wieder vertragen. Deine Katzen freuen sich über den jetzt noch größeren Kratzbaum und sicherlich auch über den zurückgekehrten Frieden. Bei dieser Lösung kann ich nur Gewinner erkennen.

Was ist, wenn das Mobbing nicht aufhört?

Den Frieden wieder herzustellen kann lange dauern. Aber irgendwann hast du alles versucht und auch keine Energie sowie Ideen mehr. Wir empfehlen, einen Tierpsychologen einzuschalten. Gemeinsam erstellt ihr einen Therapieplan, den du möglichst genau einhältst.

Das ist so etwas wie die letzte Möglichkeit. Wenn das auch nichts bringt, sind Hopfen und Malz wohl tatsächlich verloren. Es ist für euch alle am besten, wenn eine Katze gehen muss. Die Entscheidung, welche deiner Katzen du abgibst, ist sicherlich extrem schwierig und wir können dir keine Tipps geben, wie du die richtige Wahl triffst.

In unserem Ratgeber „Katze abgeben“ erklären wir dir ausführlich, wie du am besten vorgehst, damit dein Liebling auch wirklich ein schönes neues Zuhause bekommt. Du solltest das auch nur tun, wenn wirklich nichts zu machen ist und trotz aller Bemühungen weiterhin Mord und Totschlag herrscht. Es soll nicht einfach nur wieder ruhig sein. Die Hauptsache ist, dass es beiden Katzen wieder gut geht und sie nicht krank vor Stress werden oder sie sich im Kampf schwer verletzen.

Carsten
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