Katze entlaufen

Der schlimmste Albtraum eines Katzenhalters ist, dass die Katze stirbt. Der zweitschlimmste Albtraum ist, dass die Katze entlaufen ist oder als Freigängerin einfach nicht zurückkommt. In diesem Fall gibt es wenigstens noch Hoffnung. Hier erfährst du, was du tun solltest, wenn deine Katze entlaufen ist und wie du dafür sorgen kannst, dass du sie möglichst schnell zurückbekommst.

In Kürze zu: Katze entlaufen
  • Bereite im Voraus einen detaillierten Steckbrief deiner Katze vor, der gut erkennbare Fotos und präzise Informationen wie Name, Alter, Rasse, besondere Merkmale und Verhaltensweisen enthält. Halte diesen Steckbrief immer auf dem neuesten Stand.
  • Berücksichtige die rechtlichen Bestimmungen für das Aufhängen von Suchplakaten. Dies kann Ordnungswidrigkeiten verursachen und zu Geldbußen führen, wenn sie im öffentlichen Raum aufgehängt werden. Hol dir gegebenenfalls eine Genehmigung von deiner Stadt oder Gemeinde und frage immer um Erlaubnis, wenn du Plakate auf privatem Eigentum anbringen möchtest.
  • Gehe selbst auf die Suche nach deiner Katze, beginne in deiner eigenen Wohnung und frage dann die Nachbarn. Wenn die Katze draußen ist, nutze den Geruch deiner Kleidung und das Geräusch von Lieblingsspielzeug oder Leckerli-Dosen, um sie anzulocken.

Katze entlaufenVorbereitung für die Suche treffen: Der Steckbrief

Sicherlich hast du schon mal Steckbriefe von vermissten Katzen gesehen. Die meisten Steckbriefe sind schlecht leserlich geschrieben, oft fehlen auch wichtige Informationen, die zur Ergreifung der gesuchten Katze von Bedeutung sein können. Der Fehler dieser Katzenhalter ist es, dass sie sich nicht vorbereitet haben. Die Zettel sind panisch geschrieben und kopiert. Du kannst das besser, indem du Steckbriefe für deine Katzen vorbereitest.

Der Gedanke ist sicherlich nicht schön, es fühlt sich in etwa so an, als würde man darüber nachdenken, einen Nachruf für einen geliebten Menschen zu schreiben. Aber da musst du durch, denn dass deine Katze ausbüchst oder tagelang nicht heimkommt, ist nun mal möglich.

Nimm dir am Wochenende mal eine bis zwei Stunden Zeit. Setz dich an deinen Computer und erstelle ein Dokument. Alle Informationen müssen präzise sein und auf eine Seite Papier passen. Natürlich beginnst du mit der Überschrift „Katze entlaufen!“, gefolgt von mindestens einem Bild deiner Katze. Es kommt hier nicht auf Schönheit an. Wenn ein Bild eine klare Besonderheit deiner Katze zeigt, ist es vollkommen egal, ob das Bild gut ist oder nicht. Wichtig ist hauptsächlich, dass die Passanten deine Katze gut erkennen können.

Wenn du einen Farbdrucker hast ist das besonders gut, denn zumindest in den Großstädten sind die Menschen solche Steckbriefe mittlerweile so gewohnt, dass sie oft gar nicht mehr wahrgenommen werden. Ein Farbfoto jedoch lenkt die Aufmerksamkeit auf deinen Zettel und viel mehr Menschen lesen ihn auch.

Besonders wichtig ist der Text. Fang mit einer kurzen Einleitung an. Darin sollte stehen, wann deine Katze entlaufen ist. Hier lässt du natürlich Raum, um später ein Datum einzutragen. Dann schreibst du, wo du wohnst und bittest die Nachbarn, auch in Kellern, Garagen, Schuppen etc. nachzusehen. Nicht selten huscht eine Katze unbemerkt hinein und wird versehentlich eingeschlossen. Mehr als ein kurzer Absatz sollte es nicht sein, denn Passanten haben in der Regel keine Lust, sich einen ellenlangen Text durchzulesen.

Anschließend folgt eine Auflistung der wichtigsten Merkmale. Das könnte so aussehen:

  • Name: Jack
  • Geschlecht: Männlich
  • Alter: 8 Jahre
  • Körperbau: Drahtig / Schlank
  • Rasse: Waldkater-Mischling
  • Fell: Grau-Schwarz getigert, am Bauch längeres Fell
  • Besondere Merkmale:
    • Ecke im linken Ohr
    • Chip linksseitig an der Schulter
    • Vorsichtig nähern – Misstrauisch gegenüber fremden Menschen
    • Ausgeprägte „M“-Zeichnung zwischen den Augen
    • Fellwirbel auf der Nase

Das sind die wichtigsten Informationen, die ein Passant brauchen würde, um unseren Jack zu finden. Überlege dir einfach, welche Merkmale besonders markant sind. Du kannst auch ungewöhnliche Verhaltensweisen kurz beschreiben, beispielsweise „faucht immer, wenn ein Auto hupt“. So ungewöhnliche Merkmale bleiben den Leuten im Gedächtnis und vielleicht läuft ja wirklich jemand die Straße entlang, ein Auto hupt und die Person vernimmt ein Fauchen. Ich würde mich an diese Kuriosität erinnern und nachsehen, ob ich die Katze irgendwo finde.

Am Ende gibt es noch einen kurzen Schlusssatz, der freundlich zur Mithilfe auffordert. Dann folgen deine Kontaktdaten.

Abgeschlossen wird das Ganze mit Zettelchen zum Abreißen, auf denen deine Kontaktdaten, mindestens Email- und Handynummer, stehen. Wenn Jack entlaufen wäre, wäre ich über jeden Hinweis nach dem Motto „Ich hab ihren Steckbrief gesehen, gerade hat ein Auto gehupt und ich habe ein Fauchen gehört. Ich bin an Adresse XY, habe aber einen wichtigen Termin und kann nicht bei der Suche helfen“, froh. Jeder Hinweis zählt.

Den Steckbrief kannst du immer auf dem neuesten Stand halten. Wenn deine Katze irgendwann leichte Probleme mit dem linken Hinterlauf bekommt und sie ihn nicht mehr perfekt bewegen kann, ist das eine sinnvolle Information, die du ergänzen könntest. Wenn ich jetzt im akuten Notfall einen Steckbrief für Jack erstellen würde, würde ich vielleicht den Fellwirbel auf der Nase vergessen. In der Datei kannst du so etwas immer schnell nachtragen, wenn dir noch ein Merkmal eingefallen ist

Wenn es dann wirklich soweit ist, dass deine Katze entlaufen ist, druckst du den Steckbrief einfach 50-mal oder so aus. Du nimmst den Stapel auf der Suche mit und hängst die Steckbriefe an Zäunen oder Laternen auf. Nimm dafür bitte Klebeband, keine Nägel oder Heftzwecken. Mit Heftzwecken oder Nägeln richtest du Schäden an. Einen Nagel in einen Zaun eines Dritten zu schlagen, gilt durchaus als Sachbeschädigung, auch wenn der Schaden nicht besonders groß ist.

Beachte bei der Suche mit Plakaten bitte folgendes:

Rechtslage: Wo dürfen Suchplakate aufgehängt werden?

Suchplakate aufzuhängen ist so halblegal. Rein rechtlich betrachtet begehst du eine Ordnungswidrigkeit, wenn du Suchplakate im öffentlichen Raum aufhängst. Zum Öffentlichen Raum gehören zum Beispiel Stromkästen, Telefonzellen, Ampeln, Straßenschilder, Bauzäune, Laternen oder Bäume. Halblegal bedeutet hier, dass es rein rechtlich verboten ist, aber in der Regel toleriert wird. Darauf verlassen kannst du dich aber nicht.

Es handelt sich dabei um eine Ordnungswidrigkeit, welche mit einer Geldbuße geahndet werden kann. Die Stadt bzw. Gemeinde kann auch eine kostenpflichtige Beseitigung anordnen. Die Kosten werden dir dann in Rechnung gestellt.

Auf der sicheren Seite bist du, wenn du dir von deiner Stadt bzw. Gemeinde eine Genehmigung einholst. In der Regel ist die örtliche Bauaufsicht für solche Sondernutzungsgenehmigungen zuständig. Wird dir die Genehmigung erteilt, darfst du eine bestimmte Anzahl an Plakaten für einen bestimmten Zeitraum an Orten aufhängen, an denen dies erlaubt ist. Selbstverständlich gibt es auch Richtlinien, wie Plakate aufgehängt werden dürfen. So dürfen sie beispielsweise keine Schilder verdecken oder den Straßenverkehr gefährden.

Für das Aufhängen von Plakaten gibt es kein einheitliches Bundesgesetz. Die konkreten Regeln festzulegen ist Sache der Bundesländer. So können in Nordrhein-Westfalen andere Regeln gelten als zum Beispiel in Bayern. Wir empfehlen dir, nicht auf den Ernstfall zu warten.

Nimm dir einfach mal fünf Minuten Zeit und ruf bei deiner Behörde für Bauaufsicht an. Erkundige dich im Vorfeld über die geltenden Gesetze und Richtlinien in deinem Bundesland und wie du im Ernstfall vorgehen solltest, damit du möglichst schnell eine solche Genehmigung bekommen kannst. Schließlich geht es nicht um eine Werbekampagne, welche von langer Hand geplant werden kann, sondern um ein entlaufenes Tier. Solche Angelegenheiten sind immer zeitkritisch. Da ist es gut zu wissen, wie du so effektiv wie möglich handeln kannst, wenn der Fall eintreten sollte.

Im privaten Raum ist das Plakatieren ebenfalls verboten. Du darfst nicht einfach Suchplakate an privaten Zäunen oder Hauswänden anbringen. Übrigens zählen auch Geschäfte, Briefkästen, Tankstellen oder Einkaufszentren zum privaten Raum. Das wirkt zwar alles sehr öffentlich, wird jedoch von Privatpersonen bzw. privaten Unternehmen betrieben.

Die Personen bzw. Unternehmen können von dir die Beseitigung der Plakate oder eine Unterlassungserklärung fordern. Schlimmstenfalls können sie sogar Schadenersatzansprüche geltend machen.

Unser Rat ist, einfach mal freundlich zu fragen, ob du zum Beispiel ein Plakat am Schaufenster deines lokalen Supermarktes oder dessen schwarzem Brett aufhängen darfst. Die meisten Privatpersonen dürften auch nichts dagegen haben, wenn du sie um Erlaubnis bittest. Versprich ihnen am besten, dass du das Plakat wieder abnimmst, sobald du deine Katze zurück hast oder, wenn ein bestimmter Zeitraum erfolglos verstrichen ist.

Funfact über die bürokratische Bundesrepublik Deutschland: Wenn du auf deinem eigenen Grundstück oder an deinem eigenen Gartenzaun ein Plakat aufhängst, handelt es sich dabei um eine Werbeanlage. Dafür brauchst du eine Baugenehmigung. Wie streng diese Regel im Falle eines Suchplakats für ein entlaufenes Tier ausgelegt wird, können wir dir an dieser Stelle natürlich nicht sagen. Das hier ist eine allgemeine Information und keine Rechtsberatung.

Denk bitte daran, möglichst alle Plakate wieder abzuhängen, wenn du deine Katze wiederbekommen hast oder es keine Hoffnung mehr gibt.

Achtung: Vorsicht vor Erpressern

Es gibt auf dieser Welt leider sehr viele Menschen, die man einfach nur mit einem nicht jugendfreien Wort beschreiben kann. Solche Leute nutzen zum Beispiel die Angst von Tierliebhabern gezielt aus.

Manche Menschen melden sich auf Vermisstenanzeigen und behaupten, das entlaufene Tier gefunden zu haben. Allerdings fordern sie einen Finderlohn. Generell spricht ja nichts dagegen, darüber zu reden bzw. nach einem möglichen Finderlohn zu fragen.

Das ist hier aber nicht der Fall. Der angebliche Finder verlangt seinen Finderlohn bereits im Voraus. Du sollst ihm Geld überweisen, aber natürlich nicht an sein deutsches Bankkonto, sondern per PayPal oder einem anderen Zahlungsdienstleister. Auch Zahlungen in Bitcoin wurden schon mehrfach gefordert. Zahlst du nicht, bekommst du deine Katze auch nicht zurück. Erpressung ist das einzige Wort, mit dem sich die Situation beschreiben lässt.

Die Täter gehen mit verschiedenen Methoden vor. Beliebt ist auch die Ansage, jemand hätte deine Katze gefunden und mit ins Ausland genommen. Der Rücktransport ist natürlich teuer. Der Finder bietet an, alles zu organisieren. Allerdings musst du ihm vorher das dafür nötige Geld zukommen lassen.

Manche Erpresser schicken dir als Beweis sogar Bilder von deiner Katze. Die Person hat ein paar deiner Kontaktdaten. Wenn du in sozialen Netzwerken aktiv und nicht sehr vorsichtig beim Datenschutz bist, muss man kein Hacker sein, um deine Profile ausfindig zu machen. Wenn du Bilder von deiner Katze online gestellt hast, braucht es nur ein paar Kenntnisse auf dem Gebiet der Bildbearbeitung und fertig ist ein Beweisbild, auf dem sich deine Katze in einer fremden Wohnung befindet.

Sich als Mitarbeiter eines Tierheims auszugeben ist noch ein beliebter Trick. Das Tierheim hat das Recht, für die Unterbringung und Verpflegung deiner Katze Gebühren zu verlangen. Diese Gebühren zahlst du jedoch direkt vor Ort, wenn du deine Katze dort abholst und keinesfalls in Form einer Vorauszahlung.

Die meisten Tierheime berechnen Gebühren nur für längere Aufenthalte. Wenn deine Katze gechippt ist, kommt es nicht dazu. Jedes Tierheim hat ein Gerät, um solche Chips auszulesen. Wenn dieser bei Tasso registriert ist und du dort deine Kontaktdaten hinterlegt hast, kann das Tierheim noch an dem Tag Kontakt mit dir aufnehmen, an dem deine Katze dort abgegeben wurde. Das kostet dich in der Regel nichts weiter als ein Dankeschön. Über eine kleine freiwillige Spende freut sich das Tierheim aber mit Sicherheit auch sehr.

Es gibt außerdem sogenannte Finder, die sogar drohen, deiner Katze etwas anzutun, wenn du dich nicht schnell auf ihre Forderungen einlässt.

Sollte jemand so an dich herantreten, solltest du umgehend bei der Polizei eine Anzeige wegen Erpressung erstatten. Die Wahrscheinlichkeit, dass so ein Mensch deine Katze tatsächlich gefunden hat, ist verschwindend gering. Leider stehen die Chancen, den Erpresser dingfest zu machen, nicht sonderlich gut.

Die Täter nutzen meistens gefälschte Identitäten, Email-Adressen von dubiosen Anbietern, welche keine Daten speichern oder diese zumindest nicht prüfen oder gefälschte Telefonnummern. Anzeigen solltest du die Person aber in jedem Fall trotzdem. Einmal aus Prinzip und natürlich auch aus der Hoffnung heraus, dass der Täter unvorsichtig war und ermittelt werden kann.

So kannst du dich vor Erpressern schützen

Absoluten Schutz gibt es natürlich nicht. Aber mit ein paar Maßnahmen kannst du das Risiko, von Erpressern kontaktiert zu werden oder ihnen sogar auf den Leim zu gehen, drastisch reduzieren.

Es ist immer eine heikle Angelegenheit, seine Handynummer auf Suchplakaten zu veröffentlichen. Sicher, ein ehrlicher Finder soll sich so schnell und einfach bei dir melden können, wie es eben geht. Das ist besonders wichtig, wenn die Person nur einen Hinweis für dich hat. Dann kann er dich eben anrufen.

Bis der Mensch wieder zu Hause ist, vergeht möglicherweise wertvolle Zeit. Vielleicht vergisst er bis dahin auch, dass er dich kontaktieren wollte oder es ist ihm zu aufwendig, den Rechner hochzufahren, um eine Email zu schicken. Man muss ja auch an die Generation denken, die nicht damit aufgewachsen ist, unterwegs ständig Texte mit der kleinen Smartphone-Tastatur zu tippen.

Auf der anderen Seite machst du es Kriminellen natürlich leicht. Du gibst öffentlich bekannt, dass du in einer Notsituation steckst und wie man dich sofort erreichen kann. Viele Leute lassen sich im direkten Gespräch viel leichter unter Druck setzen als zum Beispiel durch eine Nachricht in einer Email.

Es liegt bei dir, das Risiko einzuschätzen. Auf dem Dorf, wo gefühlt jeder jeden kennt, ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass so etwas passiert. Aber ob es jetzt so klug ist, die eigene Handynummer beispielsweise an gefühlt jede Laterne in Berlin Kreuzberg zu hängen, möchten wir hier nicht abschließend beurteilen.

Deine Adresse solltest du nicht auf das Suchplakat schreiben. Wenn deine Wohnungskatze entlaufen ist, hast du sie wahrscheinlich das letzte Mal in deiner Wohnung gesehen. Du solltest dann als letzten bekannten Standort deiner Katze zum Beispiel nicht „Wagnerstraße 23“ angeben, sondern etwas unpräziser sein und etwas angeben wie „Wagnerstraße Ecke Vivaldiweg“ oder „Wagnerstraße auf Höhe des Friseurladens“.

Bei der Angabe deiner exakten Adresse können zwei Dinge passieren: Ein Einbrecher interpretiert die Angabe möglicherweise als „Da wohne ich, ich bin aber kaum zu Hause, weil ich meine Katze suche“. Die Folgen kannst du dir vermutlich ausmalen.

Es kann aber auch sein, dass plötzlich jemand nicht nur am Telefon ist, sondern direkt vor deiner Tür steht und Lösegeld (aka Finderlohn) von dir verlangt und dir anbietet, dich danach zu deiner Katze zu bringen. Bestenfalls haut die Person einfach mit dem Geld ab, schlimmstenfalls verprügelt sie dich, damit du ihr nicht folgen kannst. Der Polizei gegenüber hast du nichts in der Hand, nur eine flüchtige Erinnerung an das Aussehen des Täters oder der Täterin.

In deinem Steckbrief solltest du deine Katze so genau wie möglich beschreiben. Lass dabei aber ruhig auch etwas weg. Beschreib nicht jedes Detail. So hast du etwas, was du einen potenziellen Finder fragen kannst. Es sollte etwas sein, was auf dem Bild nicht zu sehen ist. Wenn deine Katze beispielsweise einen schwarzen Fleck am Bauch hat, kannst du fragen, wie die Katze am Bauch aussieht.

Frag nicht, ob sie dort einen schwarzen Fleck hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Person schlichtweg richtig rät, liegt immerhin bei 50 Prozent. Beschreibt die Person jedoch den Fleck, ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so klein, dass sie deine Katze tatsächlich gefunden hat.

Sichere Suche über Tasso

Du kannst dich und deine Katze bei Tasso registrieren. Das kostet dich nichts. Bei Tasso hinterlegst du deine Kontaktdaten. Der Verein unterhält eine Notruf-Hotline, welche rund um die Uhr erreichbar ist. Dabei handelt es sich um eine normale Festnetznummer ohne Zusatzgebühren.

Bei der Registrierung wird deiner Katze eine einzigartige Registriernummer zugewiesen. Sollte jemand deine Katze finden, kann er bei der Hotline anrufen. Dort nennt er die Registriernummer deiner Katze, den Fundort und seine Kontaktdaten. Diese Daten reicht Tasso an dich weiter. Du kannst auch verfügen, dass Tasso einem Finder deine Daten mitteilt. Das ist deine freie Entscheidung.

Diese Methode bietet vielleicht keinen absoluten Schutz, allerdings ist die Hemmschwelle der meisten Betrüger zu groß. Sie möchten lieber direkt mit dir in Kontakt treten und nicht noch einen Verein dazwischenschalten.

Wenn du dich für diese Variante entscheidest, kannst du auch noch weitere Services nutzen. So bietet Tasso dir die Möglichkeit, direkt online ein Suchplakat zu erstellen, welches du nur noch ausdrucken musst. Du kannst dort auch online eine Vermisstenanzeige schalten und die Hilfe von freiwilligen Suchhelfern in Anspruch nehmen. Außerdem erhältst du nach der Registrierung eine kostenlose Tasso-Plakette, auf der die Nummer der Hotline sowie die Registriernummer deiner Katze stehen. Diese kannst du ihr um den Hals hängen.

Tasso finanziert sich über Spenden. Die angebotenen Services sind für dich absolut kostenfrei.

Selbst nach der Katze suchen

Natürlich machst du dich selbst auf die Suche nach deinem felligen Flüchtigen. Zuerst suchst du an dem eigentlich unpassendsten Ort, nämlich deiner Wohnung. Hier stellst du alles auf den Kopf und durchleuchtest mit einer Taschenlampe auch die allerletzte Ecke. Es kann durchaus sein, dass deine Katze krank ist und lautlos in einer ganz versteckten Ecke Schutz sucht. Wir haben selbst schon häufiger intensiv nach einer unserer Katzen suchen müssen, nur um festzustellen, dass sie einen neuen ungestörten Platz zum Schlafen gefunden hat.

Ist die Katze definitiv nicht in der Wohnung, klingelst du zunächst bei allen Nachbarn und bittest sie, nachzusehen, ob sie die Katze nicht zufällig in Garage, Keller oder Gartenhaus eingeschlossen haben.

Anschließend gehst du draußen auf die Suche. Nimm die Steckbriefe und ausreichend Nägel, oder besser Klebeband, mit. Darüber hinaus solltest du irgendetwas mitnehmen, was vertraut riecht oder klingt. Katzen können Duftspuren extrem weit zurückverfolgen. So finden sie auch immer wieder nach Hause. Wenn die Klamotten, in denen du sie zuletzt beschmust hast, noch nicht gewaschen wurden, zieh sie am besten an. Wenn es der Schlafanzug war kannst du ihn auch unter normaler Kleidung tragen, die Katze wird den Geruch trotzdem wiedererkennen.

Wenn deine Katze ein Lieblingsgeräusch hat, zum Beispiel das ihres Lieblingsspielzeugs mit einem Glöckchen darin, nimm es unbedingt mit und schüttele es immer wieder. Für dich klingen alle Glöckchen gleich, die Katze hört aber genau, dass es das Glöckchen ihres Spielzeugs ist. Du kannst auch eine Dose Leckerchen mitnehmen und immer wieder schütteln, dann wirst du schnell eine große Auswahl an Katzen um dich rum haben und kannst dir eine aussuchen.

(Das mit dem aussuchen war natürlich ein Scherz)

Vorsorgemaßnahmen treffen

Du kannst auch Vorsorgemaßnahmen treffen, damit deine Katze nicht so leicht entlaufen kann. Daneben kannst du auch in gewissem Rahmen beeinflussen, wie gut deine Katze wiederzufinden ist.

Ein Klassiker, vor allem für Freigänger, ist das Chippen. Deine Katze bekommt einen Chip in den Nacken eingesetzt, mit dem sie weltweit identifizierbar ist. Das Chippen kostet in etwa zwischen 30 und 50 Euro. Jedes Tierheim und so ziemlich jeder Tierarzt hat ein Gerät, mit dem der Chip ausgelesen werden kann. Auf diese Weise kann dir deine Katze mit absoluter Sicherheit zugeordnet werden. In einem separaten Artikel haben wir ausgeführt, was es mit dem Chippen von Katzen auf sich hat und wie es funktioniert.

Es gibt auch spezielle GPS-Tracker für Katzen. Die Sender werden am Halsband der Katze angebracht. Über das Ortungssystem kannst du jederzeit nachschauen, wo deine Katze gerade ist. Wirklich gute Systeme erlauben auch die nachträgliche Verfolgung deiner Katze. Wenn sich deine Katze in einen fremden Keller geschlichen hat, hat sie dort höchst wahrscheinlich keinen GPS-Empfang. Da du dann aber weißt, wo sie langgegangen ist, kannst du sie bis zu dem Keller verfolgen und mit dem Eigentümer sprechen, dass er deine Katze da wieder rausholt.

Ein GPS-Tracker ist für deine Hauskatze natürlich etwas übertrieben und Freigänger sollten eigentlich kein Halsband tragen, damit sie nicht in einem Gebüsch steckenbleiben und sich erwürgen. Den Chip solltest du ihr für den Fall der Fälle aber trotzdem implantieren lassen. Damit deine Katze nicht zufällig durch ein geöffnetes Fenster entläuft, kannst du dir einen passgenauen Rahmen, bespannt mit einem Katzennetz, bauen. Die flexiblen Drähte des Netzes sind relativ dünn, sodass keine Gefängnis-Atmosphäre entsteht, aber robust genug, dass deine Katze sie nicht einfach aufschlitzen kann wie bei einem Fliegengitter.

Wenn du zur Miete wohnst, musst du dir den Einbau von diesen Rahmen genehmigen lassen, da die Rahmen außen angebracht werden und im Sinne des Mietrechts eine Veränderung am Gebäude darstellen. Wenn dein Vermieter ein *lautespiepen* ist, hast du die Möglichkeit, die Fenster auf Kipp zu stellen. Es gibt nämlich zahlreiche Gitter, die speziell für diesen Zweck gemacht sind. Deine Katze kann dann nicht raus und sich auch nicht zwischen Fenster und Rahmen einklemmen. Das Fenster ganz öffnen kannst du dann eben nur noch, wenn die Katze ausgesperrt ist.

Katze entlaufen – Muster-Plakat-Vorlage (kostenlos)

Wenn deine Katze entlaufen ist, wollen wir natürlich auch gern weiterhelfen und so haben wir ein paar Muster Plakate als PDF gebaut. Du kannst dir die Steckbriefe einfach kostenlos auf unserem Katzenportal herunterladen, indem du auf die Vorschaubilder tippst. Viel Erfolg bei der Suche!