Katze chippen

Es kann immer mal wieder vorkommen, dass sich deine Freigängerin verirrt oder sich einfach so mal ein paar Tage nicht blicken lässt. Wenn du nicht dauernd gut aufpasst, kann auch eine Hauskatze schnell mal entwischen und die Außenwelt erkunden. Du machst dir natürlich Sorgen und willst deine Katze zurückbekommen. Um die Chancen stark zu erhöhen, solltest du deine Katze eindeutig markieren. Die beste Möglichkeit ist ein Mikrochip mit Transponder, der unter die Haut transplantiert wird und eine eindeutige Identifikation der Katze und dir als Halter ermöglicht.

In Kürze zu: Katze chippen
  • Das Chippen deiner Katze erhöht die Chance, sie wiederzufinden, falls sie verloren geht oder ausbüxt. Wenn jemand sie findet und zum Tierarzt oder ins Tierheim bringt, können sie den Chip auslesen und dich als Besitzer identifizieren. Zudem signalisiert ein Tattoo am Ohr auch für Laien, dass die Katze einen Besitzer hat.
  • Es besteht keine gesetzliche Chip-Pflicht, aber für Reisen ins europäische Ausland benötigst du einen EU-Heimtierausweis und einen Impfpass, die du beim Tierarzt erhältst. Der Chip ist passiv, benötigt keinen Strom und enthält einen einzigartigen Code, der in einer weltweiten Datenbank gespeichert ist.
  • Neben der Möglichkeit, verloren gegangene Katzen wiederzufinden, ermöglicht der Chip auch weitere Anwendungen wie chipgesteuerte Katzenklappen, die nur für deine Katze öffnen, oder Mikrochip-Futterautomaten, die sicherstellen, dass jede Katze ihr eigenes Futter erhält. Das Chippen kostet zwischen 30 und 50 Euro und der Chip wird meist bei Tasso e.V. registriert.

Warum soll ich meine Katze chippen?

Katze chippen
Das Chippen geht so schnell, dass die Katze das vielleicht gar nicht spürt.

Der Grund ist ganz einfach: Wenn deine Katze ausbüchst oder nicht nach Hause zurückkommt, kann sie als deine Katze identifiziert werden, wenn sie jemandem zuläuft oder sie jemand findet. Klassisches Beispiel: Jemand arbeitet in seiner Garage. Deine entlaufene Katze schleicht sich unbemerkt hinein und versteckt sich. Der Mensch ahnt von nichts und schließt die Garage nach getaner Arbeit ab. Wenn er das nächste Mal in die Garage geht, findet er eine womöglich verängstigte und geschwächte Katze vor und weiß nicht, was er machen soll. Bei ihm sitzt jetzt eine Katze, die möglicherweise zu jemandem gehört. Was tun? Kommen wir zu einem persönlichen Beispiel.

Beispiel: Uns ist eine Katze zugelaufen

Vor vielen Jahren, als wir noch keine eigenen Katzen hatten, haben wir vor der Wohnungstür unterm Geländer des Treppenhauses eine schwarze Katze hocken sehen, die sich offensichtlich verlaufen und im Treppenhaus eingeschlossen hat. Da wir das Tier nicht kannten, haben wir uns möglichst feste Kleidung übergezogen und wollten die Katze aus ihrer Lage befreien.

Daraufhin stand sie auf, betrat die Wohnung, schaute sich alles an, sprang aufs Bett, legte sich hin und schnurrte. Wir haben mindestens doppelt so verdutzt geschaut wie du es in diesem Moment möglicherweise tust. Die Katze hat entschieden, hier zu wohnen, aber sie war so an Menschen gewöhnt und auch gepflegt, dass es klar war, dass sie jemandem gehören musste. Also was tun?

Wir haben einfach die Polizei angerufen und gefragt, was wir in einer Situation wie dieser machen sollten. Die Polizei ist tatsächlich dein Freund und Helfer, selbst wenn es nicht um Verbrechen geht. Wir sollten die Katze einfach vorbeibringen. Also haben wir einen Umzugskarton genommen, eine Decke hineingetan, mit etwas Mühe haben wir Sushi – so haben wir sie einfach mal genannt – hineinbekommen und konnten den Karton zukleben, damit sie nicht erneut ausbricht. Keine Sorge, das war nur eine Sicherheitsmaßnahme und natürlich waren ausreichend Luftschlitze vorhanden, damit sie frei atmen konnte.

In der Wache waren sie alle schon gespannt, denn eine gefundene Katze anzunehmen ist mal eine schöne Abwechslung von Diebstahl, Mord, Körperverletzung und Verkehrsunfall. So ziemlich jede Polizeiwache hat einen Raum für Tiere mit Decken, Futter und Wasser. Eine nette Polizistin hat dann noch die Fundsache „Miezekatze“ aufgenommen und meinte, jeden Abend kommt jemand vom Tierheim, der holt sie dann ab und dann wird sich um sie gekümmert. Sie kam auch wieder zu ihrer Familie. Das weiß ich, weil sie ein paar Tage später wieder draußen herumlief.

Stell dir einfach vor, das könnte deine Katze gewesen sein. Du machst dir tierische Sorgen, weil die Katze schon länger weg ist. Auf deine „Entlaufen-Plakate“ hat sich auch noch keiner gemeldet, du weißt einfach nicht, wo sie ist oder ob sie überhaupt noch lebt. Jeder Tierarzt und jedes Tierheim hat Geräte, mit denen der Chip ausgelesen werden kann. Sollte ein besorgter Finder deine Katze zum Tierarzt bringen, kann dich der Tierarzt eindeutig als Halter identifizieren und dich über den Fund informieren.

Idealerweise kombinierst du den Chip mit einem Tattoo am Ohr. Das tut der Katze nicht weh und selbst ein Laie kann direkt erkennen, dass die Katze einen Halter hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass er das Tier beim Arzt oder Tierheim abgibt steigen. Dort kann sie dir dann zugeordnet werden. Tattoos sind aber nicht absolut sicher, allein schon weil sie im Alter verblassen und unkenntlich werden. Sie ist aber trotzdem ein Zeichen, DASS sie einen Halter hat. In Kombination mit dem Chip lässt sich auch rausfinden, wer der Halter ist.

Muss ich meine Katze chippen?

Grundsätzlich nein, es gibt keine gesetzliche Chip-Pflicht. Du solltest sie aber chippen lassen, einfach weil es geht und der Chip dir eine große Hilfe ist, wenn deine Katze nicht zurückkommt oder deine Wohnungskatze den Weg in die (temporäre) Freiheit findet.

Wenn du allerdings mit deiner Katze ins europäische Ausland reisen möchtest, benötigst du einen EU-Heimtierausweis und einen Impfpass. Du solltest dich informieren, welche Impfungen mit welchem zeitlichen Abstand vorgenommen werden muss. Die Anforderungen sind nicht in jedem Land identisch.

Den EU-Heimtierausweis gibt es beim Tierarzt. Wenn du deine Katze chippen lässt wird er dir in der Regel auch direkt ausgestellt.

Wie funktioniert der Chip?

Zunächst sei festgehalten, dass der Chip passiv ist, also keinen Strom benötigt. Du musst dir also keine Gedanken darüber machen, in welchen Abständen du die Batterie deiner Katze austauschen musst. Der Chip hält länger als ein Katzenleben lang.

Auf dem Chip ist ein Code mit 15 Stellen hinterlegt, der einen Ländercode, einen Herstellercode und eine fortlaufende Nummer enthält. Dadurch ist sichergestellt, dass kein Code doppelt vorkommt.

Mit einem speziellen Lesegerät kann der Code ausgelesen werden. Dieser ist in einer weltweiten Datenbank gespeichert. Solltest du im Grenzgebiet wohnen und deine Katze marschiert in Holland ein, kann sie auch von dortigen Tierärzten eindeutig zugeordnet werden. Den Chip zu finden ist kein Problem, er wird immer an der gleichen Stelle eintransplantiert.

Der Chip sitzt ein paar Finger breit unterhalb des linken Ohres in Richtung Schulter. Das Gewebe dort ist unempfindlich, das Chippen tut der Katze nicht weh und da der Chip nur ca. 2 x 10 mm groß ist, spürt ihn die Katze auch nicht, er behindert sie kein Stück. Da der Chip passiv ist, gibt er auch keine Strahlung in irgendeiner Form ab.

Auch verwächst sich der Chip schnell, sodass er stets an der gleichen Stelle bleibt und nicht zum Beispiel in den Bauchraum wandert.

Wie läuft das Chippen ab?

Das Chippen selbst ist denkbar einfach und geht sehr schnell. Der Chip wird mit einer Kanüle an seinen Platz „gespritzt“. Die Kanüle ist zwar dicker als beispielsweise eine Impfspritze, aber da das Gewebe an der Einstichstelle nicht sonderlich empfindlich ist, bekommt die Katze davon so gut wie nichts mit.

Es gibt auch die Möglichkeit, privat solche Transponderchips zu erwerben und diese beim Tierarzt registrieren zu lassen. Lass davon bitte die Finger weg. Der Chip ist im Laden auch nicht billiger und eingesetzt werden sollte er auch nur von einem geschulten Tierarzt. Das Risiko, dass du deine Katze, vielleicht sogar dauerhaft, verletzt, ist einfach zu groß.

Was kostet das Chippen?

Nun willst du vermutlich wissen, was die ganze Prozedur kostet. Die reine Implantation kostet laut der Gebührenordnung für Tierärzte 5,72 Euro. Der Chip selbst kommt natürlich hinzu. Je nach Chip kannst du mit Gesamtkosten zwischen 30 und 50 Euro rechnen.

Der Chip wird gleich bei Tasso e.V. registriert. Diese Registrierung ist absolut kostenlos und es fallen auch keine weiteren Kosten wie Mitgliedsbeiträge oder so an.

Zubehör: Chippen hat auch weite Vorteile für dich und deine Katze

Wenn deine Katze eine Freigängerin ist, kennst du ja vermutlich das Problem, dass du immer zur Tür musst, wenn sie rein oder raus will. Oftmals steht sie auch einfach vor der Tür und geht weg, wenn du sie öffnest. Katzen sind halt manchmal kleine hinterhältige Blödiane.

Mit einer Katzenklappe hast du das Problem nicht. Dann kann die Katze kommen und gehen, wie sie lustig ist. Wenn sie zum Beispiel nachts nicht raus darf, kannst du die Klappe für gewöhnlich verriegeln. Blöd nur: Jedes andere Tier, welches durchpasst, kann ebenfalls jederzeit rein und rausgehen, wenn die Klappe nicht verriegelt ist. Außerdem ist die Katzenklappe auch für Einbrecher nicht unpraktisch. Wenn die Wohnung nicht verschlossen ist, können sie einfach mit einem geeigneten Werkzeug von innen die Türklinke drücken und unbemerkt eindringen.

Praktisch sind in diesem Fall Katzenklappen mit Chip-Lesegerät wie diese:

So eine Katzenklappe kannst du so programmieren, dass sie den Chip deiner Katze erkennt und sich nur für sie öffnet. Ähnlich wie bei Bluetooth-Geräten musst du die Klappe mit deiner Katze verbinden und schon musst du nicht immer wieder fremde Katzen oder kleine Hunde aus der Wohnung komplimentieren.

Gerade bei mehreren Katzen ist es oft so, dass Futter gestohlen wird. Das dominante Tier frisst den anderen gerne mal Futter weg. Bei uns ist es auch so, Jack futtert erst, wenn die anderen beiden zu fressen angefangen haben, er versucht gar nicht mehr, zuerst zu fressen. Da sie ihm sein Essen aber nicht wegfuttern, brauchen wir für ihn keinen Mikrochip Futterautomat kaufen. Das wäre in dem Fall sicher notwendig. Ein Beispiel dafür:

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Im Gerät befindet sich ein ganz normaler Napf. Die Klappe öffnet sich nur, wenn die gechippte Katze ans Fressen ran möchte, mit deren Chip der Napf verbunden ist. Auf diese Weise bekommen auch schwächere oder unterwürfige Katzen in jedem Fall genug zu Fressen.

Besonders gut geeignet ist so ein Mikrochip Futterautomat, wenn eine deiner Katzen eine Spezialdiät machen muss oder spezielles Futter braucht. Mit dem Futterautomat ist gewährleistet, dass wirklich nur diese Katze an das Futter rankommt und, dass die anderen ihr das nicht wegfuttern.

Carsten
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