Katzen und Alkohol

Dass du deiner Katze keinen Alkohol zuführen solltest, ist dir sicherlich klar. Aber deine Katze kann auch versehentlich Alkohol trinken. Dir fällt zum Beispiel ein Glas Wein oder Bier um, du gehst in die Küche, um einen Lappen zu holen und findest deine Katze schlürfend neben der Pfütze. Wie gefährlich ist es, wenn Katzen Alkohol konsumieren? Bleiben sie für immer betrunken? Antworten auf diese Fragen und auf die, was du tun kannst, wenn deine Katze Alkohol getrunken hat, bekommst du hier in unserem Ratgeber.

In Kürze zu: Katzen und Alkohol
  • Der Konsum von Alkohol ist für Katzen gefährlich und kann zu Symptomen wie erhöhtem Speichelfluss, Erbrechen und in schweren Fällen zu Koma oder Tod führen. Katzen können Alkohol abbauen, aber das dauert länger als beim Menschen und sie brauchen viel geringere Mengen, um betrunken zu sein.
  • Tiere, insbesondere Elefanten und Affen, konsumieren manchmal Alkohol in der Natur, indem sie vergorene Früchte essen, wobei unklar ist, ob sie dies wegen der Wirkung, des Geschmacks oder beidem tun. Trotzdem sollte man Haustieren niemals Alkohol verabreichen.
  • Wenn eine Katze Alkohol zu sich genommen hat, sollte man so schnell wie möglich einen Tierarzt aufsuchen. Eine geringe Menge, die einmalig aufgenommen wird, kann harmlos sein, aber bei längerer Exposition ist es lebenswichtig, medizinische Hilfe zu suchen. Eine kuriose Ausnahme ist der Fall einer australischen Katze, die durch die Verabreichung von Wodka nach der Vergiftung durch Frostschutzmittel gerettet wurde.

Tiere und Alkohol

Katzen & AlkoholTiere und Alkohol, das ist ein Thema für sich. Im Internet findest du zahlreiche Videos von betrunkenen Tieren. Zugegeben, das ist echt witzig anzusehen, für die Tiere selbst ist das nicht ganz so lustig. Solltest du Videos finden, auf denen Menschen den Tieren vorsätzlich Alkohol einflößen, solltest du die Clips umgehend melden, denn da das nicht natürlich ist, kann der Strafbestand der Tierquälerei erfüllt sein.

Sicherheitshalber weisen wir an dieser Stelle darauf hin, dass du deiner Katze niemals Alkohol verabreichen solltest.

Allerdings gibt es im Tierreich durchaus Fälle von Alkoholismus, besonders bei Elefanten und Affen ist es nicht selten, dass sie häufiger mal besoffen sind. Das liegt aber nicht daran, dass die Menschen den Tieren Alkohol geben oder ihren Alkohol im Wald verstecken, weil sie zuhause nicht trinken dürfen.

Bei Tieren ist es oft so, dass sie vergorene Früchte essen, um sich an ihnen zu berauschen. Dabei ist es nichtmals so, dass sie diese zum Überleben brauchen, meistens ist genug anderes essbares in der Nähe. Es handelt sich dabei in der Regel nicht um ein „Ich esse das, dann geht’s mir schlecht, aber wenigstens überlebe ich die nächsten Stunden“.

Warum Tiere sich so verhalten ist nicht endgültig geklärt. Es gibt die Theorie, dass die Tiere das tun, weil sie die negativen Auswirkungen vergessen haben und die Früchte einfach nur lecker finden. Das erklärt aber nicht, warum auch Elefanten so etwas tun, die ja bekanntermaßen über ein herausragendes Gedächtnis verfügen.

Eine andere Theorie sagt, dass besonders Affen und Elefanten ganz bewusst Alkohol konsumieren, weil sie die Wirkung mögen und ihnen der Geschmack nicht ganz so wichtig ist, wobei es sich natürlich auch um eine Kombination aus gewünschter Wirkung und gutem Geschmack handeln kann.

Aber ist es nicht erstaunlich, dass vor allem Elefanten und Affen freiwillig Alkohol trinken? Es scheint, als würde der Alkoholkonsum mit dem geistigen Entwicklungsstand zunehmen. Ist das Zufall? Nur ein Gedanke.

Mögen Katzen Alkohol?

Eigentlich nicht. Katzen sind Tiere mit Instinkten, die sich vor allem auf ihren Geruchssinn verlassen. Vor allem stark alkoholische Getränke riechen für Katzen in der Regel sehr stechend, weshalb sie die Zunge davon lassen.

Aber auch andere alkoholhaltige Getränke wie Bier oder Wein riechen für die Miezen nicht gerade anziehend. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass sich unsere Katzen in keiner Weise für Alkohol interessieren. Es wird evtl. kurz dran geschnuppert, dann wird die Nase gerümpft und das Weite gesucht.

Gefährlich kann es jedoch bei sahnehaltigen Likören oder auch Eierlikör werden. Das riecht für viele Katzen nämlich gar nicht so schlecht. Das Süßliche überdeckt den Geruch des Alkohols und Sahne schmeckt Katzen eben sehr gut.

Daher der Tipp: Wenn du solche Getränke zu dir nimmst und das leere Glas wieder in die Küche bringst, stell es am besten direkt in den Geschirrspüler oder spül es eben kurz mit Wasser aus, dann kann nichts passieren.

Ansonsten ist uns keine Katze bekannt, die wirklich gerne Alkohol trinkt, weil er ihr so gut schmeckt.

Katze sitzt in der Küche neben einem vollen Sektglas

Wie wirkt sich Alkoholkonsum auf meine Katze aus?

Nicht gut. Alkohol wirkt bei Katzen so ähnlich wie beim Menschen. Alkohol entzieht dem Körper Flüssigkeit. Bei Katzen führt das zu erhöhtem Speichelfluss, sie fängt an zu sabbern.

Deiner Katze sollte es recht schnell schlecht werden, sie beginnt zu würgen und versucht durch erbrechen, das Gift aus ihrem Körper zu bekommen. Ebenso kann es sein, dass sie schnell recht rund wird, da sie hechelt, dabei aber mehr Luft einatmet als sie wieder ausstößt. Diese Luft sammelt sich dann im Bauch an.

Es zeigen sich auch die bekannten Alkoholvergiftungssymptome. Sie wird sich nicht mehr richtig auf den Beinen halten und in etwa so schwanken, als wäre sie gerade aus einer Narkose erwacht. Mit erhöhtem Herzschlag versucht der kleine Körper, sich irgendwie aufrecht zu halten. Bei zu viel Alkohol wird der Körper letzten Endes kollabieren und ins Koma fallen. Im schlimmsten Fall stirbt deine Katze sogar.

Wie viel Alkohol verträgt eine Katze?

In absoluten Werten verträgt eine Katze mehr Alkohol als ein Mensch. Ausgegangen wird dabei von Tieren und Menschen, die Alkohol nicht gewohnt und körperlich sowie geistig gesund sind. Die tödliche Dosis liegt beim Menschen bei etwa 3,5 Gramm purem Alkohol pro Kilo Körpergewicht.

Bei einem erwachsenen Menschen mit 80 Kilogramm Körpergewicht reichen 280 Gramm Alkohol aus, um ihn so zu vergiften, dass er wahrscheinlich daran stirbt. So viel reiner Alkohol steckt zum Beispiel in einer Flasche Wodka. Ein Mensch ohne Alkoholerfahrung muss demnach nur eine Flasche Wodka auf Ex trinken, um sich lebensgefährlich zu vergiften.

Eine Katze verträgt bis zu sechs Gramm Alkohol pro Kilo Körpergewicht, also absolut betrachtet fast doppelt so viel wie ein Mensch. Da sie aber deutlich leichter sind, brauchen sie auch viel weniger Alkohol, um sich eine tödliche Vergiftung zuzuziehen.

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Können Katzen Alkohol abbauen?

Diese eingangs gestellte Frage möchten wir natürlich auch beantworten. Die Antwort ist ziemlich kurz: Ja, Katzen können Alkohol abbauen und nein, sie bleiben nicht für immer betrunken.

Dieser Mythos hält sich tapfer, wie er entstanden ist, wissen wir auch nicht. Die Alkoholmenge, die Katzen brauchen, um betrunken zu sein, ist deutlich geringer als beim Menschen. In Relation zur Körpergröße ist es aber schon ziemlich viel. Es dauert einfach etwas länger als beim Menschen, bis der gesamte Alkohol abgebaut ist.

Wenn du dir auf einer Party ordentlich die Kante gibst, solltest du aufgrund des Restalkohols am besten den ganzen nächsten Tag nicht mit dem Auto fahren. Bei Katzen ist das ähnlich, obwohl du deine Katze sowieso nicht ans Steuer lassen solltest.

Was mache ich, wenn meine Katze Alkohol getrunken hat?

Wenn deine Katze quasi nur mal kurz genippt hat, also zum Beispiel an einer Pfütze Wein geleckt hat und dann von ihr abgelassen hat, weil es ihr nicht schmeckte, brauchst du eigentlich nichts zu tun. Die Menge ist dann so gering, dass sie völlig ungefährlich sein sollte. Du solltest trotzdem auf sie achten. Wenn der Blutdruck fällt, kann deine Katze unterkühlen, weswegen du darauf achten solltest, dass es um sie herum warm ist. Eine kühle Umgebung ist in diesem Fall nicht gerade hilfreich.

Hat deine Mieze aber länger dran geschlabbert, kann das richtig gefährlich werden. Du solltest definitiv einen Tierarzt oder eine Tierklinik aufsuchen, damit ihr der Magen ausgepumpt oder ihr anderweitig geholfen werden kann.

Du solltest möglichst schnell handeln, denn wenn du selbst Alkohol trinkst, wirst du das sicher kennen. Du trinkst ein wenig und spürst nichts. Je nach Menge und Alkoholgehalt kann es passieren, dass du dich fast nüchtern fühlst, jedoch von einem Moment auf den anderen nicht mehr viel mitbekommst.

Bei Katzen ist das ähnlich. Es ist besser, wenn du deine Katze zum Arzt bringst, noch bevor der Stoffwechsel eskaliert und im Zweifel zusammenbricht.

Weiterführende Infos:
Rund um das Thema Absicherung haben wir uns auch intensiv mit dem Thema Katzenversicherung auseinander gesetzt.

Kurios: Wodka rettet Katze das Leben

Bei der Recherche für diesen Artikel ist uns eine Kuriosität begegnet, die wir dir ungern vorenthalten möchten. Tatsächlich hat der Konsum von Wodka einer Katze in Australien das Leben gerettet.

Passanten haben in einer Werkstatt eine Katze gefunden, der es sehr schlecht ging. Das konnten sie sich nicht mit ansehen und brachten das arme Tierchen umgehend in die nächste Tierklinik. Die Ärzte untersuchten die Katze und prognostizierten ihren baldigen Tod, denn sie diagnostizierten eine schwere Vergiftung.

Das unvorsichtige Fellknäuel hat wohl Frostschutzmittel getrunken, was ihm natürlich nicht bekommen ist. Als die Ärzte die Hoffnung so gut wie aufgegeben haben, bekam ein Angestellter einen Geistesblitz der besonderen Art.

Er erinnerte sich, dass Alkohol ein Gegenmittel von Frostschutzmittel ist. Glücklicherweise hat in der Praxis ein paar Tage zuvor eine Feier stattgefunden, von der noch eine angebrochene Flasche Wodka übrig war. Da die Mieze sowieso schon fast tot war, könnte Alkohol die Rettung sein, einen Versuch war er wert.

Also verdünnten die Tierärzte den Wodka und flößten ihr die Mischung zwölf Stunden lang ein. Und tatsächlich: Nach wenigen Stunden gingen die Vergiftungserscheinungen sichtbar zurück, dem Kätzchen ging es immer besser.

Natürlich gab es jetzt ein anderes Problem, nämlich eine Katze im Vollrausch. Es hat etwa einen Tag gedauert, bis die Katze ausgenüchtert war. Sie wurde wieder kerngesund und hat sich erst einmal ein großes Katerfrühstück gegönnt. Da kein Halter ermittelt werden konnte, nahm eine Mitarbeiterin der Klinik das Findelkind bei sich auf.