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Katze und Hund zusammenzuführen ist nicht immer so leicht, schließlich sind sie in der Natur gegenseitige Feinde. Mit etwas Geduld ist die Zusammenführung von Katze und Hund allerdings möglich. Wenn du eine Katze und einen Hund zusammenführen möchtest, gibt es einige Dinge, die du beachten solltest, damit es auch wirklich funktioniert. Mit unseren Tipps und Tricks gelingt dir die Zusammenführung bestimmt.
Warum verstehen sich Hunde und Katzen so oft nicht?
Das ist eigentlich schon immer so gewesen. Hunde und Katzen leben seit jeher vollkommen unterschiedlich. Hunde stammen von den Wölfen ab. Sie organisieren sich in Rudeln, gehen gemeinsam auf die Jagd und teilen ihre Beute, wobei das Alphatier zuerst fressen darf.
Katzen dagegen sind von Natur aus Einzelgänger. Bis auf ein paar Ausnahmen pflegen sie es, allein umherzustreifen und nur für sich zu jagen. Beide Tierarten sind demzufolge ganz anders sozialisiert. Das ist auch der Grund, warum es in der Regel einfacher ist, eine Katze in einen Hundehaushalt zu integrieren als anders herum. Der Hund ist eher geneigt, die Katze als Rudelmitglied zu akzeptieren als eine Katze geneigt ist, einen Hund in ihr Revier eindringen zu lassen.
Hinzu kommen auch die Verständigungsprobleme. Die Sprache der Katze unterscheidet sich sehr von der Sprache des Hundes. Hierbei geht es nicht nur um die Lautsprache, sondern auch um die gesamte Körpersprache. Das beste Beispiel ist sicherlich am Heck des Tieres zu finden.
Wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, ist er fröhlich. Eine Katze, die ihren Schwanz hin und her bewegt, ist aufgeregt und gereizt. Da beide das Verhalten aber in ihrer eigenen Sprache interpretieren, ist es kein Wunder, dass es dabei zu Missverständnissen kommt. Beide müssen erst einmal lernen, sich gegenseitig zu verstehen. Bis sie sich quasi blind verstehen, kann es durchaus einige Monate dauern.
Übrigens: Wenn ein Welpe und ein Kitten gemeinsam aufwachsen, bestehen diese Probleme meist nicht. Zwar ist das Verhalten auch genetisch gesteuert, jedoch lernen beide eine gemeinsame Sprache. Im Internet findest du zahlreiche Videos und Berichte, die belegen, dass so mancher Hund dazu neigt, später typisches Katzenverhalten an den Tag zu legen, da er es von ihr gelernt hat.
Zusammenführen von Hund und Katze
Mit einem Hund und einer Katze hast du im Haustierbereich so ziemlich das Beste aus allen Welten. Aber wie bereits erwähnt, sind sich Katzen und Hunde nicht immer ganz grün, vor allem, wenn sie schon ausgewachsen sind. Es gibt aber nicht nur ein Beispiel, welches zeigt, dass Hunde und Katzen friedlich miteinander leben und sogar beste Freunde werden können.
Die Zusammenführung mehrerer Katzen ist sicherlich unkomplizierter. Mit ein paar Tricks und viel Geduld, kannst du aber auch Hunde und Katzen zusammenführen. Und denke immer daran: Wie gut die Zusammenführung funktioniert, hängt immer von den Charaktereigenschaften der individuellen Tiere ab. Sie sind es auch, die entscheiden, wann die Zusammenführung abgeschlossen ist.
Was ist leichter, Katze zu Hund oder umgekehrt?
Anders als die Frage, ob die Henne oder das Ei zuerst da war, lässt sich die Frage, welche Zusammenführung leichter ist, tatsächlich beantworten.
Eine Katze ist ein einzelgängerisches Reviertier. Sie hat ihr Territorium, welches ihr niemand streitig machen darf. Selbst bloßes Eindringen wird als Bedrohung angesehen. Wenn es sich bei dem Hund auch noch um eine für deine Katze unbekannte Art handelt, ist das für sie wie ein Alienangriff.
Hunde sehen das nicht so streng. Hunde sind von ihrer Natur aus Rudeltiere, die sich gerne mit anderen Tieren zusammentun. Sicher wird dein Hund etwas skeptisch sein, da er natürlich erkennt, dass die neue Katze kein weiterer Hund ist, mit dem er ein Rudel gründen könnte. Aber allgemein gesprochen ist es im Regelfall leichter, eine Katze in einen Hundehaushalt zu integrieren als umgekehrt.
Kitten und Welpe – Das passt
Im Idealfall schaffst du dir ein kleines Kitten und einen süßen Welpen quasi gleichzeitig an. Die Chance, dass dann sogar eine innige Freundschaft entsteht, ist in dieser Konstellation besonders groß. Der Konflikt zwischen Hunden und Katzen ist nicht genetisch, sie gehen an die Sache heran wie Kleinkinder.
Kleinkinder sind allem gegenüber aufgeschlossen und müssen alles erforschen. Kleine Kinder kennen keinen Rassismus und keine Diskriminierung. Bei Hunden und Katzen ist das genauso. Sowohl Kitten als auch Welpen müssen die Welt erst einmal kennenlernen. Weder der Hund noch die Katze weiß in dem Alter, dass sie in der Natur eigentlich Feinde sind. Sie wissen nur, dass sie mit einem anderen Lebewesen zusammen leben.
Meist wachsen sie gemeinsam auf wie Bruder und Schwester. Sie lernen, die Sprache des anderen zu verstehen. Das ist in jungen Monaten besonders einfach, da dann noch keine Geschlechtsreife eingetreten ist, mit der üblicherweise auch das Dominanzverhalten einsetzt. Weder Hund noch Katze versuchen, den anderen zu unterdrücken und ihr Revier zu verteidigen.
Sie kennen das Leben auch gar nicht anders, dass das andere Lebewesen gehört einfach dazu.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Zusammenführung garantiert funktioniert. Vor allem Katzen haben ihren eigenen Kopf und wenn sie den Hund von Anfang an nicht leiden kann, wird es schwer. In dem Fall kannst du es aber noch mit unseren Tipps zur Zusammenführung von älteren Tieren versuchen.
Erwachsene Tiere zusammenführen
Das ist meist etwas schwerer als die Zusammenführung von Kitten und Welpen. Generell ist es eine gute Idee, wenn das zweite Tier zum ersten passt. Angenommen, du hast bereits einen Hund zu Hause und möchtest dir deine erste Katze anschaffen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich beide mit der Zeit vertragen oder gar anfreunden ist höher, wenn sich die Tiere von der Art her möglichst ähnlich sind.
Ist dein Hund sehr lebhaft und verspielt, sollte die Katze nicht unbedingt ein lethargischer Faulpelz sein. Eigentlich sollte man kein Kitten zu einem erwachsenen Hund setzen, da Kitten den meisten Hunden zu lebhaft sind. Trotzdem würden wir empfehlen, eine Katze in einer vergleichbaren Altersklasse anzuschaffen, die ein mit dem Hund vergleichbares Verhalten an den Tag legt. Liegt dein Hund am liebsten faul herum, ist eine aufgeweckte und hochaktive Katze eher keine optimale Mitbewohnerin
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?
Es gibt eine goldene Regel, die zwingend notwendig erfüllt sein muss. Keines der Tiere darf negative Erfahrung mit der anderen Art gemacht haben. Eine Katze, die mal von einem Hund gebissen wurde, dürfte mit aller Sicherheit keinen Hund in ihrem Revier dulden. Wurde der Hund einmal von einer Katze angegriffen und blutig gekratzt, so ist er auf Katzen sicherlich auch nicht gut zu sprechen.
Ist diese Voraussetzung nicht erfüllt, solltest du von der Abstand halten, und zwar mehr als 1,5 Meter. Grundlegend funktioniert die Zusammenführung besser, wenn mindestens eines der Tiere bereits positive Erfahrung mit der anderen Art gemacht hat.
Ein Hund, der aus einem Haushalt mit Katzen kommt, dürfte eine fremde Katze recht schnell akzeptieren. Umgekehrt wäre es genauso. Kennt deine Katze bereits persönlich Hunde, mit denen sie gut ausgekommen ist, wird sie dir nicht allzu lange böse sein, wenn du ihr einen solchen ins Revier setzt.
Beispiel: Als meine Frau mal ein Jahr im Ausland war, habe ich ein Zimmer untervermietet. Unter anderem bewarb sich eine Studentin, die mich aber vorgewarnt hat, dass sie einen Hund hat. Der war aber schon alt und kannte Katzen von klein auf. Ich hatte damals Ginny, die sehr friedlich, super lieb und vollkommen faul ist. Grundlegend passten sie wohl zusammen, also trafen wir uns.
Als ich die Tür aufmachte, war Ginny grad im Flur, schaute irritiert zum Hund, pinkelte auf die Dielen und verkroch sich in die letzte Ecke. Der Hund war maximal unbeeindruckt, schaute sich die Zimmer an und legte sich hin. Ginny kannte keine Hunde und im ganzen Haus gibt es keinen einzigen Hund, der sie durch Gekläffe verängstigt haben könnte.
Der Hund faszinierte sie, sie wagte sich immer wieder raus und bewegte sich auf ihn zu. Als er sich dann bewegt hat, verkroch sie sich wieder. Sie hat es aber immer wieder versucht. Ich bin kein Prophet, aber ich schwöre, es hätte höchstens zwei Tage gedauert, bis sie sich aneinander gewöhnt hätten. Leider hat sich die Studentin für ein anderes Zimmer entschieden.
Eine weitere Voraussetzung ist, dass du dir sicher sein musst, auch langfristig für beide Tiere sorgen zu können, was auch Tierarztbesuche einschließt. Zudem solltest du genug Platz haben, um zwei separate Futterstellen einzurichten. Das beugt Futterneid vor und reduziert die Gefahr, dass sich am Napf des anderen Tieres bedient wird.
Beide sollten hinreichend Rückzugsmöglichkeiten haben. Idealerweise hast du die Möglichkeit, einen Raum nur für die Katze einzurichten. Gemeint ist ein Rückzugsraum, in den nur die Katze rein darf. Und du natürlich auch. Das ist für die Zeit der Zusammenführung sowieso eine gute Idee. Warum das so ist, erfährst du, wenn du weiterliest.
Die Wohnung für die Zusammenführung vorbereiten
Die Zusammenführung von Ginny und dem alten Hund wäre vermutlich ein Paradebeispiel dafür gewesen, wie es ablaufen kann. Der Regelfall ist jedoch weit davon entfernt. Deine Katze braucht einen sicheren Rückzugsort, egal, ob Hund oder Katze zuerst da war.
Du solltest der Katze einen Rückzugsraum geben, in dem sie alles hat, was sie braucht, ihre Näpfe, einen Kratzbaum sowie ihre Katzentoilette. Den Raum sollte sie jederzeit betreten können, weswegen du eine Katzenklappe verbauen solltest. Lebst du in einer Mietwohnung, musst du gegebenenfalls eine Genehmigung einholen. Aber wenn du zusicherst, die Tür bei einem Auszug zu ersetzen, sollte es eigentlich keine Probleme geben.
Solltest du schon eine Katze haben, solltest du den Raum jetzt nicht erst zwei Tage vor Einzug des Hundes einrichten. Die ganzen Veränderungen dürften deine Katze überfordern. Lass ihr Zeit, sich daran zu gewöhnen, bevor du ihr auch noch einen Hund in die Wohnung stellst. Hast du schon einen Hund, solltest du früh genug damit beginnen, ihm beizubringen, dass er nicht mehr in diesen Raum darf.
Später, wenn sich beide gut verstehen, kannst du das Verbot wieder aufheben. Allerdings solltest du dann umgehend damit anfangen, deinem Hund beizubringen, dass die Katzentoilette tabu ist. Hunde neigen dazu, die Köttel in der Katzentoilette zu fressen. Die meisten Katzen finden das unappetitlich. Aber noch unappetitlich, dass der Hund in ihr Streu sabbert und die Toilette dann nach Hund riecht. Viele Katzen benutzen sie dann nicht mehr und werden unrein.
Dann solltest du den Ort für die erste Begegnung festlegen. Ein neutrales Zimmer wäre perfekt. Neutral bedeutet in diesem Fall, dass sich in dem Raum nicht unbedingt der Lieblingsplatz des bereits bei dir lebenden Tieres befinden sollte.
Was der Raum unbedingt bieten muss ist mindestens eine Fluchtmöglichkeit nach oben. Hast du bereits eine Katze, hast du bestimmt schon so eine Möglichkeit geschaffen, allein, um ihr mehr Klettergelegenheiten zu bieten. Deine Katze kennt ihr Revier ja in und auswendig, sodass sie weiß, wohin sie sich im Notfall zurückziehen kann.
Wenn du einen Hund hast, musst du solche Gelegenheiten ggf. erst noch schaffen. Du könntest zum Beispiel eine Kletterleiter aus mehreren versetzten Brettern an die Wand schrauben, damit die Katze schnell an einen Ort fliehen kann, an dem ihr der Hund nichts antun kann. Katzen lieben es auch, ihr Revier von einer erhöhten Position aus zu überwachen. Von dort aus kann sie sich auch den Hund anschauen, um zu sehen, was er so treibt. Und keine Angst, wenn eine Katze einen fremden Raum betritt, scannt sie ihn sofort nach Fluchtmöglichkeiten ab. Sie wird sie schon finden.
Gegebenenfalls brauchst du noch eine Schlafmöglichkeit für einen Freund oder eine Freundin, denn bei der Zusammenführung sollten zwei Menschen anwesend sein. Das erste Tier sollte die Person auch kennen und ihr vertrauen. Du kümmerst dich um den Neuankömmling. Ihr solltet euch etwa eine Woche frei nehmen, während ihr Hund und Katze aneinander gewöhnt. Besser wären aber zwei Wochen.
Vorbereitungen für die Tiere
Es gibt auch ein paar Sachen, mit denen du deine Tiere aufeinander vorbereiten kannst. Eines davon ist die Gewöhnung an den Geruch des Anderen. Wenn du dir neben deiner Katze einen Hund zulegen möchtest (oder anders herum), dürften die Halter des neuen Tieres sicherlich Verständnis dafür haben, dass du das Tier erst ein paar Tage nach der Vereinbarung abholen magst, weil du die Zusammenführung so gut wie möglich über die Bühne bringen möchtest.
Wenn es darum geht, ob du das andere Tier wirklich zu dir nimmst, triffst du dich ja sicherlich mit den Haltern. Am besten kommunizierst du im Vorfeld, dass du zunächst ein Handtuch mit dem Geruch des Tieres mit nach Hause nimmst. Die Halter sollten dir zum Beispiel eine Kuscheldecke mitgeben, die den Geruch des Tierleins aufgenommen hat. Dieses breitest du dann bei dir zu Hause aus, damit dein Haustier schon mal den Geruch aufnehmen kann.
Es kann nicht schaden, die Decke zu den Näpfen zu legen. Fressen ist etwas Gutes. Wenn es dabei so riecht, verbindet dein Liebling bald auch diesen fremden Geruch mit etwas Gutem. Im Gegenzug bringst du den Haltern eine Decke oder ein Handtuch mit dem Geruch deines Schützlings mit, damit sich das andere Tier daran gewöhnen kann.
Auch die Geräusche sind wichtig, vor allem die des Hundes. Hunde werden mehrmals am Tag Gassi geführt. Da würde es an ein Wunder grenzen, wenn der Hund noch nie eine Katze gesehen und ihre Geräusche gehört hat. Für die meisten Stubentiger ist Hundegebell ein Fremdwort, das sie nicht kennen.
Da kann es von Vorteil sein, die Katze im Vorfeld mit den typischen Hundegeräuschen vertraut zu machen. Dabei sollte es sich nach Möglichkeit um die Laute genau des Hundes handeln, um den es geht. Hast du bereits einen Hund, solltest du seine typischen Geräusche, vor allem das Bellen, aufnehmen und dem Katzenhalter zukommen lassen, damit er ihr das immer wieder vorspielt. Der Schrecken, den sie bekommen wird, wenn der Hund dann „live“ bellt, wird dadurch gemindert.
Anders herum solltest du natürlich an den Hundehalter wenden und um eben solche Aufnahmen bitten, damit du deine Katze daran gewöhnen kannst.
Hund und Katze – Die erste Begegnung
Wenn du alles vorbereitet hast, rückt der Tag der ersten Begegnung immer näher. Bis auf deinen Partner oder einem guten Freund hast du für die ersten Tage jeden Menschen aus deiner Wohnung verbannt. Bestimmt wollen alle möglichst schnell deinen Neuzugang sehen. Das ist keine gute Idee, denn das setzt beide Tiere nur unter Stress.
Größeren Besuch solltest du am besten erst dann empfangen, wenn die Zusammenführungsphase sich dem Ende entgegen neigt. Du musst dich jetzt nicht von der Außenwelt abschneiden. Wenn hin und wieder jemand vorbeikommt, macht das nichts. Nur irgendwelche Feiern oder größere Sit-Ins solltest du verschieben, wenn sie in deiner Wohnung stattfinden sollen.
Zuerst sorgst du dafür, dass beide Tiere entspannt und ausgeglichen sind. Du sorgst dafür, dass Hund und Katze getrennt voneinander noch etwas Bewegung kriegen. Wenn sie dann noch frisch gefüttert sind, kann es so langsam losgehen. Du stellst sämtliche Störgeräusche wie Fernseher HiFi-Anlage oder Straßenlärm ab. Die Geräusche können die Tiere nämlich ablenken und unnötig stressen. Und Stress empfinden wahrscheinlich beide zu Genüge, wenn es losgeht.
Grundsätzlich kümmerst du dich um das neue Tier. Der Hund wird am besten angeleint, damit er nicht gleich auf die Katze losgehen kann. Sollte es gleich bei der ersten Begegnung zu einem Kampf kommen, ist das für die Zusammenführung nicht unbedingt besonders zuträglich.
Die Katze an die Leine zu nehmen ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite habt ihr dann beide Tiere unter Kontrolle. Auf der anderen Seite ist es aber überaus wahrscheinlich, dass die Katze erst einmal die Flucht nach oben ergreift, um sich den Hund von einer Position aus anzusehen, in der sie sicher ist. Das ist an der Leine halt schwer möglich. Am besten legst du ihr ein Geschirr ohne Leine an. Sollte sie den Hund angreifen, kannst du sie daran relativ leicht festhalten und die Situation entschärfen.
Zusätzlich gilt es, dich selbst unter Kontrolle zu haben. Na klar, du bist nervös und aufgeregt, weil endlich der Moment gekommen ist, in dem sich deine Katze und dein Hund zum ersten Mal begegnen. Viele Fragen schießen dir durch den Kopf. Werden sie sich vertragen? Versuchen sie, aufeinander loszugehen? Hoffentlich muss ich mein neues Tierlein nicht wieder abgeben, weil sie sich nur anfeinden.
Das sind typische Gedanken, die wohl jeder in so einer Situation verspürt. Als wir Cloé zu unseren beiden erwachsenen Katzen gesetzt haben, ging es uns nicht anders. Das Problem ist, dass Hund sowie Katze diese Unsicherheit spüren und sich dann selbst unsicher fühlen. Deine Schützlinge sollten nicht mitbekommen, was in dir vorgeht. Du und auch die andere Person, die sicherlich auch nervös ist, solltet versuchen, euch vor der Begegnung so gut zu entspannen, wie es die Situation zulässt.
Wie lange dauert die Zusammenführung?
Das Beispiel mit Cloé hat gezeigt, dass es sehr schnell gehen kann. Aber wie bereits erwähnt, wäre das eine der berühmten Ausnahmen, welche die Regeln bestätigen. Im Schnitt dauert eine Zusammenführung mehrere Wochen, bis sie endgültig abgeschlossen ist.
Am Anfang steht die Dauer der gemeinsamen Kontaktaufnahme. Diese hängt davon ab, wie sich beide Tiere verhalten. Allgemein wird empfohlen, beide Tiere nur ein paar Minuten im selben Raum zu behalten. Eines der beiden Tiere kennst du ja in und auswendig und kannst die Reaktionen deuten. Du erkennst schnell, wann es ihm oder ihr zu viel wird. Dann solltest du die Situation auflösen. Wichtig ist, dass du deine Tierchen nach Ende der Sitzung ausgiebig lobst, allerdings getrennt voneinander. Besonders dein erstes Tier soll nicht den Eindruck bekommen, dass es aufgrund des Neuzugangs weniger Zuwendung bekommt als sonst.
Wie das andere Tier drauf ist, erkennst du sicher schnell, wenn du damit bereits Erfahrung hast. Würden wir zu unseren drei Engeln auch noch Charlie den Hund holen, wüssten wir nur in der Theorie, wie man seine Reaktionen richtig deutet. Erfahrungen mit Hunden haben wir nämlich so gut wie gar nicht. Bist du dir unsicher, beendest du die Sitzung nach ein paar Minuten.
Abhängig davon, wie es gelaufen ist, kannst du sie sich auch mehrmals am Tag beschnuppern lassen. Natürlich möchtest du, dass beide so schnell wie möglich Freundschaft schließen. Wenn du aber nun beide jede Stunde für ein paar Minuten zusammensetzt, bedeutet das für beide nur Stress. Stress ist für die Zusammenführung in keiner Weise zuträglich.
Lass es langsam angehen. Hör vielleicht auch einfach auf dein Bauchgefühl. Du wirst es spüren, wenn sich langsam ein Vertrauen aufbaut und die Angst schwindet. Dabei ist meistens die Katze das „Problem“. Der Hund ist hier der Fressfeind, sie das Opfer und sie passt eben ins Beuteschema von Hunden. Es kann dauern, bis die daraus resultierende Angst abgebaut ist. Genauso kann es dauern, bis der Hund begreift, dass die Katze keine Beute darstellt.
Nach und nach weicht die Angst der Neugier. Wenn dieser Punkt erreicht ist, kannst du die „Besuchszeiten“ verlängern und es evtl. mal nur an der Leine probieren, nicht mehr angeleint. Nun hast du dich während der Zeit anders verhalten als sonst, weil du die Vierbeiner während der Treffen ganz genau beobachtet hast.
Du kannst alsbald dazu übergehen, sie auch mal frei miteinander in Kontakt treten zu lassen und dein normales Leben wieder aufzunehmen. Sicherlich hast du immer noch ein Auge auf die beiden, das ist ganz normal. Trotzdem müssen und werden sie lernen, dass ihr alle in einem Haushalt lebt und jeder sein Ding macht, mal einzeln, mal miteinander.